Warmlaufen

Der BVB reist zum Real Madrid Club de Futbol Erinnerung ist der Wächter aller Dinge

21.10.2024, 07:40 Uhr von:  DocKay
Kick Off Show vor dem CL Finale im Wembley-Stadion. Auf der Bühne Lenny Kravitz umgeben von ringförmiger Pyrotechnik. Auf dem abgedeckten Spielfeld multiple Flammensäulen.

Beim Schreiben dieses Vorberichtes kam mir das Zitat von Cicero wieder in den Sinn und meine Gedanken schweiften kurz zu den Ereignissen um den 01.06.2024. Einige sprachen damals von einem verschenkten Sieg in der Champions League gegen den Seriensieger Real Madrid.

Etwas mehr als vier Monate ist das Trauma von Wembley her. Für mich war es die zweite Niederlage in einem Champions-League-Finale, die ich in London erleben musste, und sie war mehr als schmerzhaft. Jude Bellingham brachte es damals auf den Punkt:

Wir müssen ehrlich sein, Dortmund war das bessere Team in der ersten Halbzeit, sie hätten 2:0 oder 3:0 führen können. Aber sie haben uns nicht gekillt, so konnten wir zurückkommen. 


Jude Bellingham

Wenn wir den Weg der Philosophie weitergehen, hat Seneca Recht, wenn er sagt: “Wer Großes versucht, ist bewundernswert, auch wenn er fällt“. Sokrates geht noch einen Schritt weiter und bemerkt: “Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen, und der Dumme weiß alles besser“.

Besserwisser haben wir im Moment sicher genug. Aber aktuell herrscht bei unserem BVB wieder einmal, wie so oft in der Vergangenheit, eine erschreckende Konstanz in der Inkonstanz. Da fällt es schwer, die Auftaktsiege gegen den FC Brügge und Celtic Glasgow einzuordnen. Man kann dem BVB nur raten, es mit Immanuel Kant zu halten und den Kopf nicht in den Sand zu stecken, denn „der Ziellose erleidet sein Schicksal - der Zielbewusste gestaltet es“.

Blick auf die Choreo vor dem CL-Finale. Eine rotgelbe Krone zentral mit dem BVB Emblem umrahmt von schwarzgelben Streifen.
Meisterliche Choreo der Borussen vor dem Champions-League-Finale

Man muss Nuri Sahin sicher Zeit geben, eine Mannschaft zu formen, aber im Moment würde ihm Seneca sicher folgenden Rat geben: „Ziehe dich  in dich selbst zurück, verkehre mit denen, die dich besser machen, und erstatte solchen den Zutritt, die du besser machen kannst". Dieses Zitat könnte auch von Marcel Sabitzer stammen. Aber auch die Mannschaft ist gefordert und muss Aristoteles verstehen, wenn er sagt: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Für jeden Spieler gelten die Sätze von Sokrates „Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden“ und „Wer die Welt bewegen will, soll erst sich selbst bewegen“. Erschwerend kommt die Bemerkung von Jean-Paul Sartre hinzu: „Beim Fußball wird alles durch die Anwesenheit des gegnerischen Teams verkompliziert“.

Auch wir Fans müssen Geduld haben, auch wenn es manchmal schwerfällt. Der Slogan „Echte Liebe“ erscheint mir inzwischen etwas antiquiert. Ich halte es lieber mit Friedrich Nietzsche und seinem Zitat:

Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.


Friedrich Nietzsche

Wir wünschen unserer Mannschaft natürlich viel Erfolg, wenn sie den Rasen des Estadio Santiago Bernabéu betritt. Auf Seiten der Königlichen wird ein Wembley-Torschütze fehlen, der in diesem Sommer auch mit seiner Nationalmannschaft Europameister wurde. Daniel „Dani“ Carvajal Ramos zog sich im Spiel gegen den FC Villareal am 05.10.2024 eine schwere Knieverletzung zu. Einen Tag später verlängerte Real Madrid seinen bis 2025 laufenden Vertrag um ein weiteres Jahr. Wir wünschen „Dani“ auf diesem Wege natürlich gute Besserung und einen komplikationslosen Heilungsverlauf.

Nuri Sahin blickt bei einer Pressekonferenz in die Augen der Reporter. Im Hintergrund die Sponsorentafel.
Nuri Sahin blickt mit gemischten Gefühlen in die Zukunft

Von der ersten Minute an gilt es wach zu sein und frühe Gegentore zu vermeiden. Frei nach Nietzsche: „Bewahre deine Konzentration, dann bewahrt sie dich eines Tages“, das gilt für alle. Keine Ahnung, warum mir gerade Can und Schlotterbeck einfallen. Akzeptiert die Entscheidungen der Schiedsrichter, denn schon Jean-Jaques Rousseau sagte: “Beleidigungen sind die Argumente derer, die Unrecht haben“. In diesem Sinne wünsche ich unserem BVB ein gutes Spiel im Bernabéu und schließe mit diesem Satz:

Die Realität hat ihre Grenzen, doch die Fantasie ist ungebunden.


Jean-Jaques Rousseau

„Ich habe fertig“, würde Giovanni Trappatoni jetzt sagen. Ich sage: „Aber eins, aber eins, das bleibt besteh`n, Borussia Dortmund wird nie untergeh`n“. Und jetzt geht raus und haut sie wech! Ihr wisst doch „ Grau is` im Leben alle Theorie - aber entscheidend is`auf`m Platz“.

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