Bayer Leverkusen-BVB. Das Top-Spiel am 13. Spieltag Konstante Inkonstanz im B-trieb?
Nach der Galavorstellung in der Champions League beim AC Mailand folgte die Herkulesaufgabe beim Tabellenführer in Leverkusen. In einem relativ einseitigen Duell ergatterten die Borussen in einer Abwehrschlacht einen glücklichen Punkt.
Der Entschluss mit dem Bus der Fan- und Förderabteilung zum Auswärtsspiel nach Mailand zu fahren hatte sich gelohnt. Der BVB zeigte sich von seiner besten Seite und überzeugte mit einem Sieg im Guiseppe-Meazza-Stadion. Nach 24 Stunden Busfahrt, einem Kurzbesuch beim Mailänder Dom und dem Stadionerlebnis, beschloss ich dieses Jahr nicht nach Leverkusen zu fahren. Der Weg zu meiner Stammkneipe im Kreuzviertel war deutlich kürzer und zu Fuß zu bewältigen. Außerdem konnte ich das Schreiben des Spielberichtes mit dem 1st. Advent Frühschoppen verbinden.
Wir Schmücken der Laden für Weihnachten
Jeder konnte es auf Facebook nachlesen und wir beschlossen beim Schmücken dabei zu sein. Das Spiel im Pay-TV gegen die Pillen-Elf sollte dann den krönenden Abschluss des Tages bilden. Neben 0,2 Pils gab es Glühwein, Eierlikör und Korn. Salzkuchen, Grünkohl und Irish Stew luden ebenfalls zum Verweilen ein. Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel nach dem Weihnachtsschmücken waren also geschaffen. Nun stellte sich nur noch die Frage, welches Gesicht der BVB im Ulrich-Haberland-Stadion zeigen würde? Die persönlichen Gefühle, muss ich gestehen, waren auch nach dem Sieg in Mailand immer noch von Inkonstanz geprägt.
Bis zum Spielbeginn unterhielten David Minchin und Christopher Cassidy die Gäste mit eigenen Songs und bekannten Coversongs. Sie erinnerten auch mit dem Lied Dirty Old Town an Shane MacGowan, den kürzlich verstorbenen Sänger der Pogues. Die Interpretation von Leonard Cohens Hallelujah leitete dann zum eigentlichen Highlight des Abends über. Im Nachhinein sollte das Vorprogramm deutlich abwechslungsreicher sein als das folgende Spitzenduell.
Ich bin kein Freund von Statistiken, aber die Statistiken nach 90+4 Minuten hätten eindeutiger nicht sein können. 70 Prozent Ballbesitz für die Leverkusener Elf, 16 Ecken gegenüber einer der Borussen und 23:5 Schüsse aufs Tor, in dem Moment habe ich aufgehört zu zählen, sprachen eine eindeutige Sprache zu Gunsten der Werkself. Trotz dieser Zahlen begann das Spiel in der 5. Minute mit der Führung der Schwarzgelben. Reus und Füllkrug bereiteten für Ryerson vor, der sein drittes Saisontor erzielte. Das war es dann auch schon mit den Offensivaktionen unseres BVB. Im Wesentlichen stürmte die Leverkusener Elf obwohl die Aktionen nicht immer zwingend waren und auch die Torchancen an einer Hand abgezählt werden konnten. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gab es dann noch eine Schrecksekunde. Wirtz erzielte in der 46.min den Ausgleich zum 1:1, doch das Tor wurde vom VAR wegen einer Abseitsstellung zu Nichte gemacht. Der Jubel erstickte bei Spielern und Publikum. Das Ergebnis beim Pausengang stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Wie lange würde das wohl noch gut gehen?
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte. Zwischen der 47. und der 63. Minute gab es weitere sechs Ecken für die Werkself. Eine Minute später kam es zum positionsgetreuen Wechsel. Jamie Bynoe-Gittens wurde durch Karim Adeyemi ersetzt und Antonios Papadopoulos kam für Nico Schlotterbeck. Neue Impulse konnten durch diese Wechsel kaum gesetzt werden. Mehr Glück hatte „Xabi“ Alonso mit seinem Wechsel in der 79.min Minute. Schick kam für Palacios und bereitete direkt den Ausgleich von Boniface vor. Ein Ausgleich, der mehr als verdient war. In den folgenden Minuten stellte sich eigentlich nur noch die Frage, ob der BVB den Punkt mit nach Hause nehmen konnte. Man sah das bekannte Gesicht des BVB mit viel zu vielen Abspielfehlern. Mit dem Einwechseln von Thomas Meunier signalisierte Edin Terzic die Zufriedenheit mit einem Punktgewinn. Nicht jeder in der Kneipe konnte diesen Wechsel nachvollziehen. Fast hätte der BVB noch den Lucky Punch gesetzt, aber „Fülle“ konnte die Flanke von Meunier nicht verwerten. Auch wenn das Borussenherz noch so groß ist, ein verdienter Sieg wäre das sicher nicht gewesen. Unser Trainer haderte am Ende noch über einen nicht gegebenen Elfmeter bei einer Aktion gegen Adeyemi. Am Ende bleibt dies eine Randnotiz. Es ist ein Punkt, den man beim Tabellenführer geholt hat. Man muss dies als Erfolg bewerten und den Blick nach vorne richten. Die nächste Aufgabe wartet in Stuttgart auf unsere Borussen. Dort ist eine offensivere Einstellung gefordert, um die nächste Runde im Pokal zu erreichen.
Wer keine Karten für das Weihnachtssingen im Stadion ergattern konnte, ist herzlich zum End of Year Whiskey Tasting bei Karl am Sonntag, dem 17.12. im B-trieb eingeladen. Über die Weihnachtsfeiertage öffnet die Crew am 25.12. zum Christmas Day und am 26.12. zum St. Stephens Day. Der in Dublin geborene Karl Gannon freut sich auf euch. Viele kennen ihn noch aus dem Limerick`s Irish Pub. Seit August 2017 begeistert er die Gäste im B-trieb mit seinem irischen Charme.