
Die sportliche Ausgangslage beider Mannschaften hätte verschiedener nicht sein können. Einerseits stand der Ballspielverein vor dem Spieltag mit Aufwind und 45 Punkten auf Platz sieben der Tabelle, andererseits fand sich Hoffenheim mit 30 Punkten auf Platz 15 wieder. Brisant war hierbei das Ergebnis des Freitagabendspiels. Dadurch, dass Heidenheim punkten konnte, drohte der TSG im Falle einer Niederlage doch noch das Abrutschen in den Abstiegskampf. Es war also ein Spiel, das die Borussia in vielerlei Hinsicht gewinnen musste.
Erste Halbzeit
Die Heimseite startete mit einer kleinen Choreo in die Partie, sonst kam während des Spiel allerdings nicht viel Nennenswertes im Gästeblock an. Dieser erwischte hingegen einen ordentlichen Tag und war auch um den einen oder anderen Geburtstagsgruß nicht verlegen.
Auf dem Rasen nahm Niko Kovac im Vergleich zur Partie gegen Mönchengladbach gleich vier personelle Wechsel vor, so begannen Jamie Gittens, Julian Brandt, Emre Can und Julian Ryerson von Beginn an. Die Borussen gingen engagiert in die Begegnung und spielten direkt druckvoll nach vorne. So war es nicht verwunderlich, dass es in der 20. Minute zum ersten Mal im Tor der Gastgeber klingeln sollte. Julian Brandt chippte den Ball auf der linken Angriffsseite in den Lauf von Daniel Svensson, der die Kugel auf Serhou Guirassy durchsteckte. Dieser hatte keine Mühe, die Pille im linken unteren Eck zum 0:1 zu verwandeln. Doch zunächst ging die Fahne des Assistenten in die Höhe, um eine Abseitsstellung zu signalisieren. Nach knapp zwei Minuten VAR-Prüfung entschied Schiedsrichter Benjamin Brand dann auf Tor für Schwarzgelb.
Dortmund spielte weiterhin nach vorne. So kam Jamie Gittens in einem Zweikampf zu Fall, woraufhin Benjamin Brand direkt auf Strafstoß entschied (32. Minute). Serhou Guirassy lief an und schoss von sich aus gesehen in die rechte untere Ecke. Doch Hoffenheims Torwart Oliver Baumann ahnte die Ecke und hielt den Schuss des Dortmunder Stürmers.
Nun kamen die Hausherren zum Zug und auf einmal zappelte der Ball nach einem sehenswerten Volleyschuss in den Maschen des Dortmunder Gehäuses. Doch auch hier schnellte die Fahne des Assistenten direkt nach oben. Abseits.
In der Schlussphase kamen die Borussen noch gleich zu drei gefährlichen Situationen durch Niklas Süle (44.), Jamie Gittens (45.) und Felix Nmecha (45.+1), die jedoch nicht zum Torerfolg führten. So gingen die Schwarzgelben mit einer knappen, aber verdienten 0:1-Führung in die Kabine.
Zweite Halbzeit
Die Borussen kamen etwas nachlässig aus der Pause. So scheiterte Jamie Gittens zunächst frei vor dem Tor an Oliver Baumann (55.), ehe Hoffenheims Adam Hlozek mit einem Schuss aus kurzer Distanz zum 1:1 ausglich (61.).
Doch die Schwarzgelben ließen sich hiervon nicht beirren und gingen weiter entschlossen in die Zweikämpfe. So gewann Salih Özcan im Mittelfeld die Pocke und ein schneller Angriff wurde eingeleitet. Nach einer Flanke von Daniel Svensson erhöhte Julian Brandt per Volleyabnahme auf 1:2 (74.).
Hiermit sollte eine interessante Schlussphase eingeläutet werden. Zunächst scheiterte Karim Adeyemi an Oliver Baumann (84.), ehe in der Nachspielzeit die Murmel schon wieder im Dortmunder Tor lag. Nach einer langen Flanke von David Jurasek köpfte Pavel Kaderabek den Ball in die lange Ecke zum 2:2 (90.+1).
Jedoch sollte die Partie hiermit noch nicht zu Ende gewesen sein. Der eingewechselte Carney Chukwuemeka lief frei auf Oliver Baumann zu, beide schepperten zusammen, wobei Hoffenheims Torwart am Kopf getroffen wurde, und das Spiel ging weiter. Die Pocke fand ihren Weg zu Serhou Guirassy, der die Murmel zu Waldemar Anton weitersteckte, welcher mühelos zum 2:3 erhöhte (90.+5). Es folgte ein bemerkenswert lauter und emotionaler Torjubel im Gästeblock. Auch im Gesicht von Waldemar Anton konnte man die pure Freude und Erleichterung erkennen. Doch zunächst blieb die Ungewissheit. Zählt der Treffer oder nicht? Nach einer gefühlt ewig andauernden Behandlungspause entschied der Unparteiische auf Tor.
Es folgten noch ein paar unübersichtliche Minuten, in denen Schiedsrichter Benjamin Brand diverse Karten in Richtung der Hoffenheimer verteilte, ehe er diese kuriose Schlussphase mit dem Schlusspfiff beendete.
Fazit
Was war das nur für eine bemerkenswerte Schlussphase? Was war das für eine Achterbahnfahrt? Erst fing man sich kurz vor dem vermeintlichen Ende noch den Ausgleich, doch man spielte weiter auf den Siegtreffer und wurde belohnt. Unterm Strich war dies ein verdienter Punktgewinn für Schwarzgelb.
Wenn du solche Spiele gewinnst, wahrst du die Chance auf einen internationalen Startplatz. Wenn du solche Spiele gewinnst, drückst du Hoffenheim doch noch in den Abstiegskampf. Eins solcher Spiele hat man heute gewonnen.
Ausblick
Für den Ballspielverein geht es am Samstag (03.05.2025) gegen den VfL Wolfsburg weiter. Anstoß der Partie ist um 18:30 Uhr im Westfalenstadion.
Statistik
Aufstellung: Kobel, Süle (81. Reyna), Anton, Bensebaini, Ryerson (77. Couto), Can, Nmecha (68. Özcan), Svensson, Brandt (81. Chukwuemeka), Guirassy, Gittens (68. Adeyemi)
Tore: 0:1 Guirassy (20.), 1:1 Hlozek (61.), 1:2 Brandt (74.), 2:2 Kaderabek (90.+1), 2:3 Anton (90.+5)
Zuschauerzahl: 30.150 (ausverkauft)
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