Ursprünglich war geplant, das Viertelfinal-Pokalspiel in Oldenburg auszutragen. Doch wie schon bei der Begegnung gegen den BSV Sachsen Zwickau mussten die Handballerinnen des VfL erneut auf ihr Heimrecht verzichten. Es gelang den Verantwortlichen nicht, eine adäquate Halle zu finden, die den Anforderungen der Liga gerecht wird. In anderen Hallen hätte es Probleme mit der Verlegung des Hallenbodens gegeben. Auch die Installation der geforderten Buzzer-Technik, die auch als Team-Timeout-Request-System bezeichnet wird, wäre nicht möglich gewesen.
Mit einem 31:24-Heimsieg gegen Neckarsulm im Gepäck reisten die Oldenburgerinnen nach Wellinghofen. In der EHF Champions League bekamen unsere Handballfrauen wieder einmal ihre Grenzen aufgezeigt. Übermächtig war Team Esbjerg, der Drittplatzierte des Vorjahres im Final-4-Turnier. Im Auswärtsspiel trat aber auch wieder der Fluch der ersten Halbzeit auf, der in dieser Saison schon häufiger zu beobachten war. Beim Seitenwechsel stand es bereits 14:24 für die dänischen Gegnerinnen. Garant für diesen Vorsprung waren die deutsche Nationaltorhüterin Katharina Filter und die Welthandballerin Henny Reistad. Die zweite Hälfte ging dann an den BVB, konnte am Gesamtstand von 29:36 aber nur als Ergebniskorrektur gesehen werden. Es galt, die Leistung der zweiten 30 Minuten mit ins Pokalspiel zu nehmen.
In der Halle war man auch gespannt auf die neue LED-Videowand. Beim vergangenen Heimspiel gegen die Handballfrauen des Thüringer HC kam es nach 18 Minuten zu einem Totalausfall, der bis zur 24. Minute anhielt. Dies führte zu einiger Verwirrung bei Zuschauern und Unparteiischen. Zudem hatte die Anzeigetafel immer wieder Probleme, die exakte Spielzeit, den Spielstand und die Zeitstrafen korrekt anzuzeigen. Es konnte also insgesamt nur besser werden.
Der Spielverlauf
Die Spielerinnen des BVB waren gerade auf das Feld gelaufen, da war das Erlebnis „LED-Videowand” schon wieder vorbei. Man konnte sich nicht einmal 30 Sekunden an der neuen Errungenschaft erfreuen, dann war wieder ein Blackout eingetreten und die alte Technik musste herhalten. Vielleicht klappt es ja beim dritten Versuch. Auch bei unseren Spielerinnen auf der Platte wollte es nicht so recht klappen. Die Gäste gingen in Führung, doch dank Guro Nestaker und Alina Grijseels stand es nach 18 Minuten 6:6 – es war ein wilder Wechsel zwischen Fehlwürfen auf unserer Seite und Glanzparaden von Sarah Wachter. Insgesamt prägten zehn Fehlwürfe das Spiel unserer Mannschaft. Erst die beiden für die Handball-WM nominierten Spielerinnen Alina Grijseels und Lisa Antl sorgten in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte für die Vorentscheidung. Einem Dreierpack von Lisa Antl zwischen der 26. und 28. Minute folgten zwei Treffer von Alina in der 29. und 30. Minute, sodass es zur Halbzeit 13:8 für die Schwarzgelben stand.
Trotz weiterer Fehlwürfe konnte man zu Beginn der zweiten Halbzeit den Vorsprung zunächst etwas ausbauen. Hier zeichneten sich Kelly Vollebregt, Guro Husebo und Emma Olsson aus. Als die „Huntestädterinnen“ etwas aufschließen konnten, zeigte Guro Nestaker ihre Klasse, indem sie viermal hintereinander einnetzte und dafür sorgte, dass es bei einem Vorsprung von vier Toren blieb. Erneut war es Sarah Wachter, die ihr Tor vernagelte. Guro Nestaker sorgte, unterstützt von Kaja Kamp Nielsen und Maraike Kusian, für klare Verhältnisse. In der 57. Minute zeigte Alina Grijseels in Unterzahl eine Monsterparade vor dem Tor. Sarah Wachter hielt in der Folge ein weiteres Mal, und Maraike Kusian sorgte mit zwei weiteren Toren für den Endstand von 31:24. Das Final4 in Stuttgart wurde Realität. Herzlichen Glückwunsch! Die erfolgreichste Torschützin war Guro Nestaker mit zehn Toren, gefolgt von Alina Grijseels mit vier sowie Lisa Antl und Kelly Vollebregt mit je drei Toren.
Ausblick
Sarah Wachter, Alina Grijseels und Lisa Antl erfuhren am vergangenen Dienstag, dass sie für die deutsche Handballnationalmannschaft nominiert wurden. Sie werden bei der Heim-WM in Dortmund dabei sein. Wir drücken unseren Spielerinnen für dieses Großereignis die Daumen. Für ihre Nationalmannschaften wurden bisher auch Deborah Lassource, Kaja Kamp-Nielsen und Guro Nestaker nominiert. Auch ihnen wünschen wir alles Gute! Bis zum Beginn der WM stehen noch ein Auswärtsspiel bei der Sport-Union Neckarsulm und das Hinspiel gegen Gloria Bistrita aus Rumänien in Bistrita an, bevor es am 16. November in der Helmut-Körnig-Halle in der EHF Champions League gegen die Rumäninnen geht. Am 27. Dezember geht es dann in der Sporthalle Wellinghofen in der Handball-Bundesliga gegen Frisch Auf Göppingen weiter. Ein Wiedersehen gibt es hier mit Haruno Sasaki.
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