Der BVB trifft im Weserstadion auf Werder Bremen Und jetzt: Ab zum Osterdeich!
Nach dem Auftaktsieg gegen die SGE geht es nun zum ersten Auswärtsspiel der Saison nach Bremen. Unser Vorbericht zum Spiel beim nicht mehr nördlichsten Bundesligisten.
Nach dem 2:0-Sieg gegen die SGE am vergangenen Samstag zum Auftakt der neuen Saison geht es nun an den Osterdeich, genauer ins Weserstadion, die Heimat des SV Werder Bremen. Ja, es gab schon schöne Auswärtsfahrten nach Bremen, so mancher ist schon einmal, zumindest das letzte Stück der Reise, mit der Fähre angereist oder gar mit dem Rad in den Norden gefahren. Ob schon jemand dorthin gelaufen ist, entzieht sich meiner Kenntnis, aber auszuschließen ist es nicht. Vielleicht war auch nur die Reise mit der Fähre die Ausnahme, und alle anderen reisen immer traditionell mit dem Bus oder dem Zug an, nur um dann festzustellen, dass man vom Weserstadion nicht so leicht wegkommt. Aber ich schweife ab.
Zweiter Spieltag also, und es geht nach Bremen. Der stolze Verein aus der kleinen Hansestadt. Der aber leider, nicht nur coronabedingt, ein gutes Stück seines Stolzes eingebüßt hat, so sollte man meinen, denn nicht nur ist man zwischenzeitlich in die 2. Liga abgestiegen, sondern insgesamt ist der Glanz, den der Name Werder Bremen einst versprühte, deutlich verblasst, oder um das platt zu sagen: Der Lack ist ab.
Nicht nur, dass, wie beschrieben, die erste Männermannschaft schon lange nichts mehr, wie früher gewohnt unter Otto Rehhagel und Thomas Schaaf, mit den oberen Plätzen zu tun hat, auch darunter hat das Schiff dringenden Renovierungsbedarf. So stieg die U23 des SVW zwischenzeitlich in die Oberliga ab, aus der man zwar sofort wieder zurückkehrte, aber dass es so weit gekommen ist, ist ein Indiz dafür, wie schwierig es beim SVW war bzw. immer noch ist. Weiteres Beispiel ist das Jugendinternat, das aktuell noch im Stadion untergebracht ist, aber dringend ein Upgrade bräuchte. Aktuell sieht der Plan aber nur eine Kernsanierung des Bestands vor. Ein neues Nachwuchszentrum soll erst in einigen Jahren kommen.
Also wie gesagt, ist viel von dem Glanz bei Werder nicht mehr da, und so kam man, wie so viele andere Vereine, auf die Idee, Anteile der ausgegliederten KGaA an Investoren zu verkaufen. Und so verkaufte Werder Bremen im Januar dieses Jahres 18% der KGaA an eine regionale Investorengruppe, zu der, man glaubt es kaum, der damals noch im Amt befindliche Geschäftsführer Sport, Frank Baumann, gehört. Ob Susi Zorc sich im letzten Jahr auch Aktien der KGaA gekauft hat?
Durch diesen Deal war es Werder Bremen auf jeden Fall möglich, die finanzielle Situation deutlich zu entspannen und etwas, wie heißt es so schön, beweglicher zu sein. Eingesetzt werden soll das Geld im operativen Bereich, also in die Mannschaft, um dann, ähnlich wie Borussia und nicht nur beim BVB, günstige junge Spieler zu entwickeln bzw. zu kaufen und diese dann zu entwickeln, um sie teuer weiterzuverkaufen und damit weiter nach oben zu kommen. Ob das nachhaltig ist, darf, so die Meinung des Autors, bezweifelt werden, denn eigene Spieler zu entwickeln und dann teuer zu verkaufen, das ist seit Jahren der Weg, den viele Vereine in der Größe Bremens gehen und damit sehr erfolgreich sind.
Das soll nicht unser Problem sein. Für den BVB geht es an den Osterdeich, um da drei Punkte einzufahren. Wenn sich unter der Woche die am Samstag zur Schau gestellte Spielidee noch etwas verfestigt hat, dadurch vielleicht mehr Torchancen kreiert werden und auch die vielen, vielen Flanken auch einen Abnehmer finden oder, bei entsprechender Sturmbesetzung, ganz auf sie verzichtet wird, dann sollte einem erfolgreichen Spiel am Samstag nichts im Wege stehen.
Um das Ganze einmal zusammenzufassen: Auswärtsspiel in Bremen, der Gastgeber hat diverse Probleme (aber immerhin unseren alten Dortmunder Jungen Duckschiiiii behalten) und ist ein Gegner, der wohl nicht so stark zu bewerten ist wie die SGE. Und da wir gegen die SGE 2:0 gewonnen haben, muss ein Sieg gegen Werder einfach Pflicht sein. Also hinfahren, gewinnen und wieder wegfahren. Oder so.