Der Trainer des Tabellenführers der Eredivisie blickt auf eine enttäuschende und erfolglose Zeit beim BVB zurück. Gerade einmal fünf Monate dauerte das Engagement in der Saison 2017/2018. Kommt es zur späten Revanche?
Nach seiner Zeit bei Borussia Dortmund heuerte der niederländische Fußballtrainer noch bei Bayer Leverkusen und Olympique Lyon an, bevor er am 01.07.2023 den Trainerjob beim Traditionsverein PSV Eindhoven übernahm. Es ist sein 12. Amt im bezahlten Fußball seit Juli 2000. Seine Karriere an der Seitenlinie ist mehr von kurzfristigen Minijobs geprägt, mit Eindhoven arbeitet der 60-jährige im Moment allerdings sehr erfolgreich. Sein Team steht an der Spitze der Eredivisie mit weitem Abstand zu den Verfolgern und hat in der laufenden Saison noch kein Spiel verloren. Allerdings schied man gegen Feyenoord im KNVB Pokal im Achtelfinale aus. Auch in der Gruppenphase der UEFA Champions League gab es nur eine Niederlage in der Gruppe B gegen Arsenal, auch wenn diese Gruppe sicher nicht das Niveau der Todesgruppe F hatte. Der BVB sollte also gewarnt sein!
Womit wir mal wieder bei unserem BVB wären. In der Gruppenphase der Champions League konnte man durchaus überzeugen. Der Spitzenplatz in der Gruppe F war so nicht zu erwarten. In Erinnerung bleiben die Spiele gegen Newcastle und den AC Mailand, die die Basis für das Weiterkommen ins Achtelfinale waren. Man könnte optimistisch sein, wäre da nicht das Auftreten in der Liga und im Pokal. Jetzt werden manche sagen, der Auftakt in die Rückrunde war doch gar nicht schlecht. Blickt man nur auf die Punkteausbeute, kann man dem zustimmen und sich zurücklehnen. Leider ist dies aber Augenwischerei, denn die Spielweise der Schwarzgelben führt immer wieder zur Sprachlosigkeit. Die Saison ist und bleibt ein permanentes Auf und Ab. Welches Gesicht wird der BVB gegen Eindhoven zeigen? Es überwiegt vorsichtiger Optimismus gepaart mit latentem Schreckenszenario.
Das Ziel sollte sein, so viel Kohle wie möglich aus dem laufenden Wettbewerb mitzunehmen. Zusammen mit dem Erreichen eines Champions League Platzes in der Liga hätte man dann wenigstens die finanzielle Basis für die nächste Saison geschaffen. Und dann ist Aufräumen angesagt, mal wieder! Der ein oder andere Spieler erfüllt auf Dauer nicht das Champions-League-Niveau und ist als Bankdrücker lediglich erfreut, dass er noch einen hochdotierten Vertrag hat. Wenn nur noch der Blick auf das Bankkonto Endorphine ausschüttet, sind andere Spielertypen gefragt. Multiple Endorphine und Emotionen sind bei Edin sicher vorhanden. Ob sie für die Wiederbelebungsversuche einer taumelnden Mannschaft ausreichend sind, bleibt abzuwarten.
Lassen wir uns überraschen, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Zeigt, dass ihr Fußball spielen könnt und pflügt den Rasen in Eindhoven um, macht sie platt und liefert Peter Bosz noch ein verspätetes Abschiedsgeschenk, das er nicht vergessen wird. Denkt an eure Verantwortung gegenüber Fans und Club und die Tribünen werden es euch danken. Denkt auch daran, dass ihr als Dr. Jekyll über den Platz fegt und Mr. Hyde in der Kabine bleibt. Dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wir drücken euch die schwarzgelben Daumen.
