Der BVB verliert in Mainz Von tristem Novemberwetter und schlechten Wortspielen
Am Samstag spielte Borussia Dortmund beim 1. FSV Mainz 05. Was es mit tristem Novemberwetter und schlechten Wortspielen auf sich hat, lest ihr in unserem Spielbericht.
Heimschwache Mainzer (in dieser Saison bisher noch kein Heimsieg in der Liga) treffen auf auswärtsschwache Borussen (bisher noch kein Liga-Auswärtssieg). So wurde das Spiel in verschiedenen Vorberichten angekündigt. Die spannende Frage war also, bei welchem Team die Negativserie reißt. Oder sollte es dem tristen Novemberwetter entsprechend auf ein torloses Unentschieden hinauslaufen?
Personell konnte Nuri Sahin weiterhin nicht aus dem Vollen schöpfen, allerdings konnten Julian Ryerson und Yan Couto mit nach Rheinland-Pfalz reisen. Julian Ryerson musste zudem aufgrund von Ramy Bensebainis Gelbsperre auch direkt von Anfang an ran.
Erste Halbzeit
Der Gästeblock startete mit einem sehenswerten Intro anlässlich des kürzlichen Geburtstags von DES in die Partie. Hinter einem großen Spruchband „25 JAHRE DESPERADOS“ wurden im gesamten Block unzählige schwarzgelbe Fahnen geschwenkt, die um einige Blinker ergänzt wurden.
Auf dem Platz ging es verhaltener los, Chancen blieben auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Einzig die Torgelegenheit für den FSV in der 18. Minute ist erwähnenswert, bei der das Leder von Jonathan Burkardt über das Gehäuse geschossen wurde.
In der 27. Minute kam es dann zu einer für den weiteren Spielverlauf bedeutenden Szene. Am äußeren Strafraum ging Emre Can mit offener Sohle in den Zweikampf, segelte aber leider am Ball vorbei und traf den Mainzer Jae-Sung Lee am Knöchel. Schiedsrichter Florian Badstübner zögerte nicht lang und zückte die rote Karte. Dies kann man durchaus so entscheiden, jedoch sollte dies die Aufgabe für den Ballspielverein in den anstehenden gut 63 Minuten nicht einfacher machen. Nuri Sahin verzichtete auf einen Wechsel und zog Felix Nmecha zurück in die Abwehrkette.
In der 36. Minute kamen die Hausherren die linke Angriffsseite entlang und flankten den Ball in Richtung Strafraum. Felix Nmecha bekam zwar seinen Kopf an den Ball, konnte diesen aber nicht aus der Gefahrenzone bringen. Die Mainzer flankten anschließend von rechts kurz ins Zentrum, wo Jae-Sung Lee den Ball zum 1:0 einnicken konnte.
Die Schwarzgelben gaben sich nicht auf und versuchten, weiter nach vorne zu gehen. Wenige Minuten später kam Serhou Guirassy im Sechzehner zu Fall. Der Unparteiische zögerte erneut nicht lang und entschied auf Strafstoß. Serhou Guirassy nahm sich selbst den Ball, lief an und versenkte die Pocke von sich aus gesehen links im Tor zum 1:1 (40. Minute).
Doch kurz vor der Pause rollte erneut ein Angriff der Mainzer, diesmal aber über die rechte Angriffsseite. Hierbei hatte Danny da Costa viel Platz zum Flanken und fand Jonathan Burkardt, der die Pille aus kurzer Distanz mit einem Rechtsschuss knapp unter die Latte ins Tor zum 2:1 beförderte (45.+3).
Zweite Halbzeit
Beide Mannschaften kamen personell unverändert aus der Kabine, doch die Schwarzgelben fanden, auch aufgrund der Unterzahlsituation, nicht mehr richtig ins Spiel.
Immer wieder wurde im Gästeblock die ein oder andere Fackel angerissen, dies konnte sich jedoch nicht so recht auf die Mannschaft übertragen. Somit hing oftmals nicht nur leichter Nebel über dem Gästeblock, auch auf dem Platz verzog der (Paul) Nebel nicht, sondern erhöhte auf 3:1 (54. Minute). Sorry an dieser Stelle für das Wortspiel.
Insgesamt hatten die Nullfünfer in der zweiten Hälfte ein deutliches Chancenplus. Auf der Seite der Gäste hatte lediglich Nico Schlotterbeck eine gefährliche Tormöglichkeit auf dem Fuß, wobei sein Schuss aus aussichtsreicher Position über den Querbalken ging (83. Minute).
Fazit
Aufgrund des Platzverweises von Emre Can in der ersten Hälfte musste Schwarzgelb mehr als eine Stunde in Unterzahl bestreiten. Vor dem Hintergrund der angespannten Personalsituation und den letzten Spielen war dies keine leichte Aufgabe. Auf das erste Gegentor antworteten die Borussen mit einem verwandelten Elfer, jedoch konnten die Mainzer kurz vor dem Pausenpfiff erneut in Führung gehen. In der zweiten Hälfte hatte der FSV mehr gefährliche Chancen und konnte eine davon verwandeln. Nüchtern betrachtet geht der 3:1-Endstand durchaus in Ordnung.
Nach dem Spiel kam die Mannschaft zum Gästeblock. Statt zu pfeifen, wurden die Schwarzgelben mit einem „Auf geht’s Dortmund, kämpfen und siegen!“ aufmunternd in die Länderspielpause verabschiedet. Jetzt gilt es, kurz durchzuatmen, neue Kraft zu tanken und nach den Länderspielen wieder durchzustarten.
Ausblick
Für den Ballspielverein geht es nach der Länderspielpause mit einem Heimspiel gegen den SC Freiburg weiter. Anpfiff im Westfalenstadion ist am Samstag (23.11.) um 15:30 Uhr (!).
Statistik
Aufstellung: Meyer, Groß, Can, Schlotterbeck, Ryerson (74. Kabar), Nmecha (59. Lührs), Beier (59. Malen), Sabitzer, Brandt (74. Campbell), Gittens (59. Couto), Guirassy
Tore: 1:0 Lee (36.), 1:1 Guirassy (40., Foulelfmeter), 2:1 Burkardt (45.+3), 3:1 Nebel (54.)
Zuschauerzahl: 33.000