BVB gewinnt in Unterzahl Himmel und Hölle in Gladbach
In einem unattraktiven Bundesligaspiel zeigt der BVB zwei Gesichter: Solider Fußball und Kampf. Und ausnahmsweise gefiehlen diesmal beide. Währenddessen hat man den Eindruck, dass der DFB den VAR eingeführt hat, um das Stadionerlebnis komplett zu zerstören. Unser Spielbericht.
Edin Terzic rotierte mit Blick auf das extrem wichtige Champions League-Rückspiel am Dienstagabend im Westfalenstadion ordentlich durch. Sancho fehlte krankheitsbedingt. Es startete Haller für den formschwachen Füllkrug, Özcan kam für Can in die Startelf und Wolf ersetzte Ryerson. Bynoe-Gittens kam für Sancho, Süle ersetzte Hummels und Brandt startete für's 30-Millionen-Grab Nmecha. Bei so vielen Umstellungen hatte ich schon ein mulmiges Gefühl, auch wenn ich die Wechsel absolut nachvollziehbar fand. Zudem dachte ich mir: gegen Gladbach sollte es reichen.
Halbzeit eins
Der BVB war von anfang an die aktivere Mannschaft und erspielte sich früh kleinere Chancen. Nach 10. Minuten folgte jedoch der erstre Dämpfer: Haller verletzte sich in einem Zweikampf mit Elvedi derart, dass es für ihn nicht weiterging. Das war natürlich super bitter für Haller, der eine aufstrebende Form zu haben schien. Für ihn kam Moukoko ins Spiel und da sei vorweg schon mal gesagt: der blieb erneut verdammt unauffällig.
Die 11 Borussen aus Dortmund auf dem Platz schockte die Verletzung glücklicherweise nicht und der BVB ging weiter engagiert im Spiel voran. In der 22. Minute belohnte sich die wahre Borussia dann mit einem tollen Schuss von Sabitzer aus spitzen Winkel. Ein erstes mal heiß es "Döp Döp Döp Dödödöpdöpdöp" im Gästeblock. Und fünf Minuten später konnte die Auswärtsfans erneut jubeln: Nach einem Foul von Ngoumou an Schlotterbeck im Gladbacher Sechzener gab es Elfer. Den verwandelte Sabitzer trocken rechts im Kasten. 2:0! Die Nerven waren beruhigt. Leider nur für den Moment, denn in der 36. Minute bekommen die harmlosen Ponys eine Ecke und Wöber köpfte diese, unbedrängt einlaufend, unhaltbar rein. Das war die Ruhe auch wieder passé.
Kurz vor der Halbzeit holte sich Adeyemi noch gelb ab. Das wird noch wichtig werden.
Halbzeit zwei
Motiviert ging es in die zweite Halbzeit. Auch wenn es doch verdammt warm im Gästeblock war, machten alle weiter motiviert mit.
Dann passierte etwas, das ist dumm, bescheuert und zum kotzen: Adeyemi wird im Strafraum vom Gladbacher Keeper Omlin gelegt und Schiri Badstübner gibt Strafstoß. Sabitzer tritt erneut an. Und: trifft! Jubel im BVB-Block! Doch was dann? Der VAR schaltet sich ein und die Elferszene wird nochmal überprüft. Ohrenbetäubende Pfiffe schallen durch den Pony-Park. Badstübner schaut sich die Szene nochmal an und nimmt den Elfer zurück, was mit noch lauteren Pfiffen quittiert wird. Das ist wirklich unfassbar. Das hat mir dermaßen die Stimmund versaut, ich dachte es geht nicht schlechter. Doch Adeyemi wollte mir das Gegenteil beweisen: Scheinbar vollkommen verwirrt von der VAR-Szene begeht er ein absolut dummes taktisches Foul an Lainer und fliegt vom Platz. Wahnsinn!
Weiter ging es also rund 40 Minuten in Unterzahl. Immerhin hatte das in Bremen ja schon gut geklappt. Terzic stellte nun verständlicherweise komplett auf defensive Ausrichtung um, was das eher schwache Bundesligaspiel nochmal um einiges schlechter machte, da die Holzfüßeaus Gladbach jetzt mehr mit dem Ball machen mussten. Das Spiel lebte von da an nur noch von der Spannung aufgrund der knappen 1:2-Führung, denn Gladbach brach kaum etwas Nennenswertes zustande. Der BVB versuchte es mit ein paar Konteraktionen, welche jedoch unerfolgreich blieben. Erst in der Nachspielzeit rutschte mir einmal das Herz in die Hose als Kobel und Schlotterbeck zwei Gladbacher Schüssen im Weg stehen mussten. Am Ende doch noch Glück gehabt!
Weiter geht's!
Der BVB muss die kommenden harten Wochen nun irgendwie erfolgreich gestalten, um die Champions League zu erreichen. Dienstagabend kommt Atletico Madrid nach Dortmund und am Sonntag der kommende Deutsche Meister aus Leverkusen. Danach geht's nach Leipzig. Gehen wir es an!