Der BVB vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg Spiel Nummer 3+1

Ja, wir wissen alle: Die Bilanz gegen den SC Freiburg ist ausgesprochen gut (fragt nach bei Boris Rupert) aber das ist auch nicht das Problem. Das Problem hier heißt Borussia Dortmund also known as BVB.

Da haben wir als Gast den SC Freiburg, der Verein aus dem Schwarzwald, der sich von vielen so gut wie unbemerkt vom unter Trainer Volker Finke noch oft als SC Freiburg Willi verspotteten Verein zum SC Freiburg entwickelt hat. Und der wiederholt europäisch spielen wird, wenn die Tabellenkonstellation so bleibt.

Über 40.000 Mitglieder hat der SC Freiburg mittlerweile, einen Umsatz von knapp 115 Millionen Euro im letzten Jahr und trotz Corona sogar noch einen kleinen Gewinn von 2 Millionen Euro gemacht. Soweit die Fakten, die die Leute interessieren, die den Fußball als Geschäft betrachten.

Hier die Fakten, die die Fans wohl viel mehr interessieren dürften: Der Sportclub erreichte im letzten Jahr das DFB Pokal-Finale, qualifizierte sich für den europäischen Wettbewerb und überstand dort sogar die Gruppenphase. Und auch auf dem Transfermarkt ist der SC Freiburg jetzt ganz anders unterwegs. Nicht nur, dass man völlig überraschend 10 Millionen Euro für Santa Maria investierte, sondern auch, dass man im vergangenen Sommer so gut wie den gesamten Kader halten konnte. Die Ausnahme kennen wir. Und das Ergebnis sieht man wieder: Spitzenposition in der Liga und überwintern im europäischen Wettbewerb. Eine Konstellation, die noch vor wenigen Jahren für Schweißausbrüche an der Dreisam gesorgt hätte. Akute Abstiegsgefahr scheint in dieser Saison überhaupt keine Rolle zu spielen.

Und dann ist da ja auch noch das neue Stadion. Nach vielem Hin und Her hat der SC Freiburg seine alte Heimat, das kleine Dreisamstadion, verlassen und ist in s neue Stadion gezogen. Auch das, Verfahren, ob das Stadion auch nach gewissen Uhrzeiten benutzt werden darf, verlief relativ geräuschlos. Aber das neue Stadion durften wir ja schon im Hinspiel begutachten. Der SC ist also groß geworden. Mit mehr Möglichkeiten als aktuell die Blauen oder der Effzeh.

Es heißt also "Obacht" für das Team von Edin Terzic. Nach dem souveränen Sieg (auch wenn andere das anders gesehen haben, für mich war es souverän) steht nun also Spiel 4 in der Rückrunde an. Wird es der vierte Sieg in Serie (und damit noch ein Schritt nach vorne)?

Der Sieg in Leverkusen könnte sowas wie eine Initialzündung gewesen sein und an die erste Terzic-Saison erinnern. Auch da gab es zu Beginn mehr als genug Spiele, die nicht wirklich überzeugten. Dann aber, als eigentlich schon nichts mehr zu holen war, gab es diese grandiose Serie, in der man sich, trotz scheinbar uneinholbarem Vorsprung, doch noch die CL-Teilnahme erspielte.

So ein Spiel könnten wir auch am vergangenen Wochenende beobachtet haben. Aber auf der anderen Seite: Wir kennen ja unseren BVB. Da haben wir in den vergangenen Jahren (und es sind lange Jahre) oft genug gedacht "So, jetzt geht es los" (oder so ähnlich) und dann "BVB verliert gegen *Gegner von unten einsetzen*". Und alles ist wieder dahin, alle Träume von einem grandiosen BVB, voller Siegeswillen, voller Stabilität, voller Leidenschaft.

Stattdessen immer wieder "Liebe, die Leiden schafft".

Ein Kollege sachte dann immer nur "Neee, ich rech mich nich auf". Und leerte sein Bier in einem Zug. Fällt mir gerade ein: Lange nicht mehr gesehen, den Kollegen. Aber ich schweife ab.

Es könnte Spiel 4 in einer noch zu bemessenden Serie sein. Der Beginn von dann vielleicht doch etwas größerem in diesem Jahr.

Die Vorzeichen sind günstig wie selten in dieser Saison: Heimspiel, Heimspiel und nochmal Heimspiel , einen der Lieblingsgegner zu Gast und, huch man mag es kaum glauben, quasi alle Spieler an Bord.

Also auf geht's Borussia kämpfen und siegen !