Ausblick auf das Spiel des BVB gegen Bayer Leverkusen Reifeprüfung (die wievielte jetzt?)
Nach dem Sieg beim AC Milan am Dienstag steht nun das Spiel gegen den Tabellenführer aus Leverkusen an. Und das Spiel könnte – nein, ich muss mich korrigieren – ist dann wohl doch so etwas wie eine Reifeprüfung für die aktuelle Mannschaft des BVB. Denn hier zeigt sich: Was hat man aus dem Spielen gegen Bundesligamannschaften, die tatsächlich den Ball haben wollen, wirklich gelernt?
Es ist auffällig:
Niederlage gegen die Bayern, eine Mannschaft, die den Ball
tatsächlich haben will, Niederlage gegen den VFB aus dem
Spätzleland, auch eine Mannschaft, die auch den Ball haben will
(aber natürlich eine andere individuelle Klasse als die Bayern hat).
Aber: Gegen beide
Mannschaften hatte der BVB keine Chance und verlor mehr als verdient.
Und jetzt kommt Leverkusen. Eine Fußball GmbH, die in der
vergangenen Saison bei vielen Beobachtern vermutlich hochgezogene
Augenbrauen verursachte, als man in Zeiten höchster Not Xavi Alonso
aus der zweiten spanischen Liga zu sich holte, um den Klassenerhalt
zu sichern. Der Klassenerhalt gelang auch grandios.
Noch grandioser war allerdings bisher das, was Alonso ab Saisonstart mit den Seinen sportlich erreichte: Ein Unentschieden gegen die Bayern und ansonsten nur Siege.
Man könnte jetzt
lange darüber diskutieren, ob es ein Qualitätssiegel für die Liga
ist, wenn aktuell Mannschaften oben stehen, die anders Fußball
spielen als der Rest der Liga. Das ist allerdings eine vermutlich das
ganze Internet füllende Diskussion, die man an anderer Stelle führen
sollte und (im Interesse der Liga) auch müsste.
Für den BVB ist es am kommenden Wochenende entscheidend, ob man eine Idee hat, wie man dem Alonso-Fußball begegnen möchte. Also konkret um die Frage, wie unsere Borussia sich gegen diese Mannschaft etwas erspielen will, um möglicherweise dort etwas gewinnen oder zumindest nicht verlieren zu können.
Wie gelingt es also
nicht nur, das vermutlich anstrengende Spiel vom Dienstag „aus den
Kleidern“ zu bekommen, sondern auch zu zeigen, dass man aus den
Spielen – gerade gegen den VfB – etwas gelernt hat? Um dann zu
zeigen, dass man sich die Reife angeeignet hat, in diesem Spiel
bestehen zu können.
Zu Gute kommen
könnte dem BVB, dass die Formkurve so mancher Spieler in den
vergangenen Wochen dann doch nach oben zeigte. Auch wenn das Ganze,
wie auch am Dienstag, nicht unbedingt immer souverän wirkte und man
sich wünschen würde, dass Borussia auch einmal einen hohen Sieg
zustande bringen würde. Aber das scheint uns Borussen in diesem Jahr
nicht vergönnt.
Ok, ich möchte jetzt nicht dazu aufrufen, die Wettbüros und
Online-Plattformen zu stürmen, um dort 5:0-Wetten pro BVB zu
platzieren. Aber schön wäre es halt gewesen, wenn es in den
vergangenen Wochen gegen die sogenannten „Kleinen“ vielleicht mal
einen etwas deutlicheren Sieg gegeben hätte. Aber man kann auch
nicht alles haben.
Lasst uns also nun
erst einmal fröhlich ins Rheinland an dieses Autobahnkreuz fahren,
schön laut und viel singen und dann mal schauen, was dabei
rauskommt.
Vielleicht können
die BVB-Fans auf der Rückfahrt sogar davon singen, dass der BVB der
Schreck vom Rheinland ist.
Ok, das passt nicht
so ganz in den Vers, aber geübte Dichter können sich da bestimmt
was Tolles ausdenken.
Dem Tabellenführer den nächsten Sieg vorzuenthalten, dürfte das doch allemal rechtfertigen.