Unsere Autorin kann nach dieser Woche die Augen kaum noch offen halten. Leider dürfte sie damit in bester, schwatzgelber Gesellschaft sein... Trotzdem steht Bremen auf der Matte. Unser Vorbericht aus den frühen Morgenstunden des Spieltags.
Man muss gar nicht um die halbe Welt fliegen, um mit einem deftigen Schlafdefizit im Stadion zu landen. Diese Woche haben mich Nervosität, Schmerzen und Albträume übermüdet zurückgelassen… Und freitags direkt nach der Arbeit ins Westfalenstadion zu pilgern, macht auch nicht gerade frischer. Wir werden uns also heute Abend irgendwie gegenseitig wach halten müssen.
Auch jetzt ist es schon wieder zu spät, logisch, das Spiel ist ja schon heute. Aber es funktioniert erfahrungsgemäß nicht, sich mit Druck zum Einschlafen zu bewegen.
Werder ist nicht besonders gut in die Saison gestartet, auf Tabellenplatz 14 im Moment. (Da sieht man mal wieder, auf welch hohem Niveau wir so jammern.) Es wird beim Freitagabendspiel kein Wiedersehen mit Amos Pieper geben, ebenso fallen Niklas Stark, Jiri Pavlenka und Naby Keita aus. Christian Groß und Nicolai Rapp kehren wohl zumindest in den Kader zurück.
Aus den Reihen der alten Bekannten droht uns vermutlich die größte Gefahr: Marvin Ducksch und Justin Njinmah glänzen zusammen mit neun Scorerpunkten. Justins Quote liegt gar bei 75 Minuten/Tor, wir sollten ihn besser 90+9 davon abhalten.
Die gute Nachricht: Der Gästeblock wird voll. Also zumindest kann uns das ausreichend Motivation liefern, richtig laut zu sein.
Ole Werner sagte auf der Pressekonferenz, etwas wie das Hinspiel der letzten Saison, dass der Underdog die Chance zur Überraschung nutzen würde, sei nicht so selten im Fußball. Das gäbe es jeden Spieltag. Okay, wir werden alles tun, damit am Samstagmorgen die Frage sein wird, ob es Darmstadt oder Mainz an diesem Wochenende ist… (Und notieren uns das für Mittwoch!)
Man kann definitiv "besser" in diese heiße Phase unserer Saison gehen, aber es nützt ja nichts: Also Augen auf und durch!
Wir können müde sein. Wir können fertig sein. Es geht trotzdem weiter, ein Spiel nach dem anderen.
Immerhin ist (bisher) nur Youssoufa Moukoko verletzt aus der Länderspielpause zurückgekehrt. Wie es um die steht, die "nur" gespielt haben, bleibt abzuwarten. Ebenso ob sich Bremen mit den Mitspielern, mit denen er noch in diese Saison gestartet ist, für Niklas Füllkrug als Kryptonit erweisen wird.
Die Kombination aus einem Gegner, der selbst zu kämpfen hat, einem weiteren Spiel, dass man gewinnen "muss" und der latenten Reisemüdigkeit, die mehr oder weniger die meisten treffen wird, ist denkbar ungünstig. Wir werden uns also auf Rängen und Rasen alle konzentrieren und alles geben müssen. Danach können wir ja zwei Tage ausschlafen.
Ich hab mein Leben dir vermacht, jeden Tag und jede Nacht. Es ist wieder an der Zeit, diesen Worten Taten folgen zu lassen.
Forza BVB!
Es soll eine Schweigeminute geben. Ich weiß nicht, wie es formuliert werden wird, aber völlig unabhängig davon: Alle unschuldigen Opfer der Angriffe verdienen unsere Respektsbekundung und unser Gedenken, ihr könnt euch aussuchen für wen ihr innehalten möchtet. Im Zweifel schweigt halt aus Dankbarkeit, dass ihr in Sicherheit seid.
