Mein erstes Jahr bei Schwatzgelb Die schönste Seite des Fußballs
Unser Neu-Autor Jannik lässt kurz sein erstes Jahr in der Schwatzgelb-Redaktion revue passieren und stellt fest: Der Fußball hat seine größte Stärke immernoch im Miteinander.
Meine Liebe zur Borussia erlebte in den vergangenen rund 365 Tagen eine ungeahnte Renaissance und das hat nichts mit der Fast-Meisterschaft zu tun. Der Sport ist halt manchmal nur Mittel zum Zweck. Ich habe seit einem Jahr das Privileg Mitglied des besten Fanzines der Welt zu sein. Es ist mir ein Bedürfnis euch mitzuteilen, was mir das bedeutet.
Vom "einsamen" BVB-Fan zu einer Truppe verrückter schwatzgelber Boruss*innen
Ich war fast mein Leben lang BVB-Fan und habe das auch eigentlich immer, wenn auch unterschiedlich intensiv, ausgelebt. Von WDR2-Radio-Konferenz und Sportschau, über dubiose Livestreams im Netz, bis hin zu einem Sky-Abo, weil ich das Geld hatte, durchlief ich verschiedene Formen des BVB-Verfolgens. Stadiongänge waren für mich Ausnahmen, da ich aus dem Münsterland komme und keine Familienmitglieder mit regelmäßigem Stadionzugang habe. Trotzdem haben meine Eltern mir immer mal wieder einen Stadionbesuch ermöglicht, wofür ich sehr dankbar bin. Das war immer mein liebstes Geburtstagsgeschenk.
Klar hatte man in der Schule immer Leute, mit denen man über Fußball reden konnte und BVB-Fans waren auch dabei. Aber letztlich entwickelten sich keine allzu langlebiegen Strukturen, wo man gemeinsam den BVB und das drumherum verfolgt. Das fand ich schade, weil ich früh erkannte, dass sich Borussia in Gemeinschaft nochmal intensiver erleben lässt.
Mit Schwatzgelb bin ich in Kontakt gekommen, weil diese vor einigen Jahren noch Stimmungsvideos aus dem Westfalenstadion auf YouTube hochgeladen haben und ich diese Eindrücke, mangels eigener Stadionerlebnisse, haufenweise verschlungen habe. Ich lernte die Fanlieder auswendig, um bei einem meiner eigenen Besuche im Westfalenstadion mitsingen zu können. Irgendwann fing ich an auch die Artikel zu lesen und mich mit Fan-Protesten und den Problem des modernen Fusßballs zu beschäftigen. Der Podcast "AuffeOhren" war schnell mein allerliebstes Medium von Schwatzgelb geworden.
Einige Jahre später fing ich auch selber an, ab und zu mal einen Artikel bei Schwatzgelb.de einzureichen. Die Rubrik "Eua Senf" für Gastbeiträge macht es bis heute möglich. Das wurde immer mehr und irgendwann fragte man mich ob ich nicht Lust hätte, festes Redaktionsmitglied zu werden. JA MAN!
Ein Jahr voller neuer Eindrücke
Nach einem Telefonat mit Seb, der safe prüfen wollte, ob ich nicht ne Ratte aus GE oder Leipzig bin, da bin ich mir heute 100-prozentig sicher ;-), wurde ich in die Redaktion aufgenommen und hab viele neue Namen lernen müssen, was mir halt leider sehr schwer fällt. Alle sind auf ihre Art Fussball- und vor allem BVB-verrückt. Ob Alles-Fahrer oder nicht: hier ist man willkommen. Wie viel die Leute, auch hinter den Kulissen, ehrenamtlich leisten, ist Wahnsinn.
Ich wurde Ruhrpott-like super herzlich aufgenommen und durfte mich sofort einbringen. "Ungeliebte" Aufgaben wie Korrekturlesungen und Vorberichte gegen kleinere Gegner übernahm ich gerne, was sicher gut ankam. Über SG kam ich sogar an eine Dauerkarte für die Saison 2022/23. Ein Kindheitstraum. Dann durfte ich auch beim Podcast "AuffeOhren" einsteigen, zugegeben es war grade Mangel an Freiwilligen, aber ich freue mich auf jede Aufnahme, bei der ich dabei sein kann.
Weiterhin erlebte ich Treffen, Stadionbesuche und Auswärtsfahrten, die mein Leben unglaublich bereicherten und an die ich bis heute sehr gerne zurückdenke. Auch wenn ich als "Auswärtiger" nicht immer bei Allem dabei sein kann, fühl ich mich als vollwertiges Schwatzgelb-Mitglied.
Es hat sich für mich nochmal herauskristalisiert, dass Borussia für mich von der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt lebt. Erfolge sind nett, aber mit guten Leuten zusammen tut sogar eine verlorene Meisterschaft nicht ganz so doll weh.
Auf ins zweite Jahr Schwatzgelb!