Spieler im Fokus

Wer zur Hölle ist Ryerson?

17.01.2023, 00:00 Uhr von:  janniksch
Sebastian Kehl stellt Julian Ryerson vor, während sie das Trikot mit der Nr. 26 hochhalten.
Julian Ryerson (25) wurde am Dientag offiziell von Sebastian Kehl vorgstellt.

Der BVB verpflichtet Julian Ryerson vom 1. FC Union Berlin und ich frage mich, wie viele BVB-Fans diesen Namen auch zum ersten mal gehört bzw. gelesen haben. Hat der BVB da einen guten Mann als Ersatz für Thomas Meunier geholt?

Bevor ihr jetzt wütend in die Kommentarspalten haut, was für eine Frechheit denn dieser Titel sei und wie respektlos und überheblich ich bin, möchte ich mich kurz erklären. Ich glaube tatsächlich, dass viele in der BVB-Bubble Ryerson bisher nicht kannten und es ist für BVB-Verhältnisse ja ein relativ "kleiner" Name, der da verpflichtet wurde. Und das muss nun wirklich nichts Schlechtes sein. Hier soll er uns allen nun vorgestellt werden.

Wer ist Julian Ryerson denn nun?

Also von Anfang an und die harten Fakten: Julian Ryerson ist 25 Jahre alt und wechselt für fünf Millionen Euro vom 1. FC Union Berlin an die Strobelallee nach Dortmund. Der norwegische Rechtsfuß ist rechter Abwehrspieler und gleichzeitg Nationalspieler. Bei Union war er eine gesetzte Stammkraft und machte in der "Hinrunde" beinahe alle Spiele für die Eisernen. Dabei machte er grundsätzlich wohl einen guten Job, denn Union steht mit 2 Punkten vor dem BVB in der Tabelle auf Platz 5. Er unterschreibt einen Vertrag bis 30. Juni 2026.

Spielerisch wird Ryerson als Allrounder beschrieben, der sowohl links- als auch rechtsaußen einsetzbar ist. "Julian Ryerson ist ein intelligenter und im positiven Sinne sehr aggressiv verteidigender Spieler. Sein Profil, sein Charakter und seine Gier, den Platz unter allen Umständen als Sieger verlassen zu wollen, gefallen uns sehr.", beschreibt Sebastian Kehl die Gründe für die Entscheidung Ryerson zu verpflichten.

Plötzlicher Wechsel (?)

So plötzlich der Transfer mich als BVB-Fan, der nicht jeden Tag auf transfermarkt.de rumhängt, trifft, so erwartbar war er wohl für die Expert*innen.

Nachdem Thomas Meunier sich im Training eine muskuläre (was auch sonst) Verletzung zugezogen hatte und Guerreiro auch nicht immer den stabilsten Eindruck machte, sah man beim BVB Handlungsbedarf und zog einen für den Sommer geplanten Tranfer nun vor. Ja richtig, der BVB hatte Ryerson schon länger auf dem Schirm, was die transfermarkt.de-Expert*innen aber sicher schon wussten. Tatsächlich wurde die Verletzung Meuniers auch offiziell vom BVB als akuter Verpflichtungsgrund genannt. Union freut es dagegen sicher nicht kurz vor Wiederaufnahme des Spielbetriebs ihren Stammspieler an einen direkten Konkurrenten zu verlieren.

Kleiner Name, aber große Leistung

Auf die Frage, ob der Transfer jetzt gut oder schlecht ist kann man eigentlich nur "sehr gut" antworten. Stammspieler bei Union wird man nicht ohne Weiteres, denn der kultige Hauptstadtklub spielt aktiv um die internationalen Plätze mit.

79 Bundesligaeinsätze und 15 Spiele für die norwegische Nationalmannschaft zeugen von Erfahrung, die wir sicher gut gebrauchen können. Er ist schnell und offensiv ausgerichtet, während er aber das verteidigen nicht vernachlässigt. Für die Statisitik-Nerds: Ryerson hat eine Passquote von 73 Prozent, eine Zweikampfquote von 48 Prozent und wurde von Kicker auf Platz 12 der Winter-Rangliste gewählt

Alles in allem ist Ryerson ein Transfer, wie ich ihn mir wieder öfter vom BVB wünsche. Hier kauft man in erster Linie keinen großen Namen, sondern einfach einen richtig guten Spieler, der auf unsere akutellen Bedürfnisse angepasst ist. Ich glaube sicher, dass Ryerson uns verstärkt und mit der versprochenen Gier viele Bälle erobert und verteilt.

Herzlich willkommen bei Borussia Dortmund, Julian!

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