Spielbericht Profis

BVB gewinnt gegen Borussia Mönchengladbach Volle Fahrt voraus!

14.05.2023, 13:10 Uhr von:  Michi
Torjubel zum 1:0

Nach Wolfsburg fegt der BVB auch die Fohlenelf haushoch vom Platz. Wir haben die Meisterschaft nicht mehr selbst in der Hand, aber: es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!

Ich steige ein, in diesen heruntergekommenen Zug mit Bier verklebtem Boden und dem intensiven Schweißgeruch. Ich muss zugeben, ich bin zwischendurch das ein oder andere Mal ausgestiegen, wollte in den Zug Richtung Vizemeisterhausen fahren. Doch da war mir die Stimmung dann doch zu trostlos, zu pessimistisch. Einfach nicht meins. Deshalb bin ich an Gleis 31/34 wieder umgestiegen. Zum Glück! Mit rasender Geschwindigkeit steuern wir auf den nächsten Halt auf dem Ponyhof zu. Wir schmeißen ein paar Steine auf die Elf vom Niederrhein und begeben uns voller Vorfreude in Richtung Sambawagen. Der RegionalExpress aus München rollte schon gestern an uns vorbei, auf Schalke war wie immer kein Verlass. Dass ich für kommende Woche auf die Dosen hoffen muss, lässt mich mein kühles Bier nur fester umklammern. An dieser Stelle übrigens Gratulation an den für immer einzigen Verein in Salzburg, der Austria Salzburg, zum Aufstieg in die Westliga.

Der Dosenöffner: Malen köpft zur BVB-Führung ein
Der Dosenöffner: Malen köpft zur BVB-Führung ein

Auf dem Weg zum Sambawagen begegne ich Edin und seinen Jungs, sie sind nicht ganz so euphorisch wie ich, haben aber dennoch ein Lächeln auf den Lippen. Und kaum bin ich drin, rast Haller an mir vorbei, doch der Ponyhofhüter ist hellwach. Malen aber - mittlerweile zum wichtigsten Spieler gereift - will das nicht wahr haben und setzt nach - 1:0 nach gerade einmal fünf Minuten. Das wird gut heute, ich sag’s euch. Der ganze Zug bebt, bierüberschwemmt fängt der Boden die hüpfende Meute ab. Er beschleunigt, sind wir vielleicht doch noch vor dem RE nach München am Ziel? Im Licht der roten Fackeln tanzt die schwarzgelbe Meute. Ein lautes „BVB nuuuull-sööhne!“ schallt durch die Nacht. Oh, da war ihnen ihr eigenes Lied doch glatt zu langweilig, dass man statt „Gladbach ist der geilste Club der Welt“ lieber in unser Lied mit einstimmt.

19 minus 2 Minuten später bringt Pöbelmaschine Neuhaus Haller zu Fall, woraufhin Jude Bellingham den Ball im Fangnetz des Gladbacher Lokführers versenkt. 2: nuuuuuull (-Söööööhne?) So grandios wie Malen und Haller heute zusammen zaubern, hätte ich es mir die ganze Saison gewü… nun, et is wie et is. Malen flankt in der 20. Minute also erneut in den Strafraum und Haller, der mit dem Rücken zum Tor steht, versenkt den Ball zielsicher mit der Hacke. Wow! Und keine 10 Minuten später ist es eben genau diese sensationelle Kombi, die es Haller ermöglicht, den Ball erneut im Netz zu versenken. Der nächste haushohe Sieg bahnt sich an und würde ich noch im Wagen nach Vizemeisterhausen sitzen, würde ich mich jetzt über die Spiele in Stuttgart, Bochum und Gelsenkirchen aufregen. Ich zerknülle die Red Bull Dose in meiner Hand . Hätte hätte Fahrradkette - it ain‘t over till it’s over!

Jude Bellingham bejubelt seinen Treffer zum 2:0
Jude Bellingham bejubelt seinen Treffer zum 2:0

In Wagen 10 bis 15 rollt man zu Beginn der zweiten Halbzeit erneut Spruchbänder gegen den geplanten Einstieg von Investoren aus. Stumm und einsam wurden die wenigsten Proteste ausgetragen, schön wenn man in gemeinsamer Sache zusammen laut werden kann.

Gute 30 Minuten passiert wenig im Sambawagen, bis Bald-Dortmunder Bensebaini einen durch Gio Reyna verursachten Elfmeter an Kobel vorbei einnetzt. Dass die Fohlenfreunde beim 4:1 erneut ein „Gladbach ist der geilste Club der Welt“ anstimmen, lässt mich arroganterweise schmunzeln. Noch-Kapitän Stindl scheint der hingegen der gleichen Meinung wie seine Anhängerschaft zu sein und peilt mit seinem 4:2 Anschlusstreffer fünf Minuten vor Schluss offenbar kurzzeitig den Ausgleich an. Als waschechter Borusse kann man da schon mal Herzrhythmusstörungen bekommen. Ja, mein Stuttgarttrauma sitzt tief, sehr tief. Edin erhebt sich, mein Puls gleich mit. Beide Seiten werden laut, die einen hoffen, die anderen bangen. Doch der Schweizer Berg steht und so ist es in der 94. Minute Gio Reyna, der den verursachten Elfmeter nach Freistoß durch Guerreiro selbst wieder gut macht und mit dem 5:2 das Ende einläutet.

Spruchbänder auf der Südtribüne
Der Protest geht weiter
Und so tanzen wir weiter gröhlend durch den Sonderzug, während wir uns lachend im Arm halten. Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist! Ich krame Nobbys „Köööln füüührt“ Ansage aus den Tiefen von YouTube und reite weiter auf meiner Träumerle-Welle. Und dann sind wir wieder da und die Emotionen scheppern so laut, dass sich manch einer wünscht, wir wären wieder fort. Nein, wir sind wieder da und vielleicht vielleicht ja deutscher Meister!

Kämpft die nächsten zwei Wochen noch einmal für euch, für uns, für Borussia und holt dat Dingen heim!

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