VfL gegen BVB-Rätsel um ein Revierderby Viel B-trieb beim VfL in Bochum
Vor ungefähr vier Monaten sah ich das letzte Revierderby gegen die Bochumer im Stadion an der Castroper Straße. Diesmal beschloss ich, mir den Auftritt des BVB im Kreuzviertel anzuschauen.
Der 28.04.2023 war ein Abend zum Vergessen. Damals strauchelte die Borussia bei einem Abstiegskandidaten, der auch in dieser Saison einen katastrophalen Start hinlegte. Das 1:1 im Ruhrstadion war der Anfang eines Desasters und endete in dieser beschissenen Vizemeisterschaft. Noch im Rahmen meines zurückliegenden Urlaubes in Albanien musste ich mich, durch ein äußeres Zeichen erkennbar, bei einer Gipfelbesteigung als Vizemeister betiteln lassen. Es war bitter, aber leider hatten diese Vollidioten, wahrscheinlich Bajuwaren, sogar recht.
Legt man die Ergebnisse der vergangenen Spiele in der Saison 2023/2024 zu Grunde, so hat man die ersten Ziele erreicht. Man ist im Pokal weiter und auch beim Auftakt im Westfalenstadion gegen den „Effzeh“, ging man mit einem schmeichelhaften 1:0 als Sieger vom Platz. Gerade das letzte Spiel erinnerte aber leider an diverse Spiele der vergangenen Saison. Diese war doch bis zum letzten Spieltag erfolgreich, mag jetzt der ein oder andere sagen, aber es gilt schon jetzt, auf die Euphoriebremse zu treten. Diese „Kickerei“ am vergangenen Wochenende war schon etwas besorgniserregend. Und beobachtet wurde dies erneut von einem Verletzungsmonster, das den Ausführungen von Sebastian Kehl bei verschiedenen Diskussionsrunden widersprach. Dadurch blieb das Spiel gegen den VfL Bochum am 2. Spieltag einmal mehr eine Wundertüte und ließ mich nachdenklich in das Kreuzviertel zu Karl´s B-trieb gehen. Ich hatte mit Karl am Ende der vergangenen Saison besprochen, den Spielbericht des ersten Auswärtsspieles bei ihm in der Kneipe zu schreiben und das Spiel auf dem Bildschirm zu verfolgen. Karl hatte alles vorbereitet, die Kneipe war rappelvoll, es konnte losgehen:
Die erste Halbzeit
Der BVB lief, auf drei Positionen verändert, auf den Rasen des Ruhrstadions. Marius Wolf ersetzte den angeschlagenen Ryerson. Schlotterbeck stand für Süle auf dem Platz und auch Marco Reus war nicht in der Startelf, als Schiedsrichter Robert Schröder das Spiel anpfiff. Die Borussen schienen zu Beginn etwas wacher zu sein und kreierten eine erste Halbchance durch Julian Brandt. In der 6. Minute gab es dann die erste Riesenchance nach einer Flanke von dem spielfreudigen Julian Brandt, doch der Kopfball von Haller wurde von Riemann im Tor der Bochumer entschärft. Zwei Minuten später parierte Kobel bravourös einen Kopfball von Hofmann. In der 13. Minute erinnerte man sich schnell an das Spiel im April. Erneut ging der VfL Bochum in Führung. Der unglücklich agierende Wolf konnte nur noch zuschauen, wie Stöger den Schuss im Kasten des BVB versenkte. Die Borussen schienen vom Auftreten der Bochumer beeindruckt und verloren zunehmend den Überblick. Die Heimmannschaft wirkte entschlossener. Schüsse von Hofmann und Asano waren allerdings nicht erfolgreich. Es dauerte bis zur 28. Minute, bevor der BVB wieder gefährlich vor Riemanns Tor auftauchte. Der Schuss von Malen ging am Tor vorbei und läutete die nächste Schrecksekunde in der 32. Minute ein. Zum Glück legte sich der Kopfball von Hofman auf die Latte. Dies hätte eine Vorentscheidung sein können. Die letzte Viertelstunde, berücksichtigt man die Nachspielzeit, lieferte dann keine Highlights mehr. Die Diskussionen in Karl´s B-trieb nahmen Fahrt auf. Hatte man in der Transferperiode nur B-Promis verpflichtet? Das war alles viel zu wenig und mit dem Begriff einer Spitzenmannschaft nicht in Einklang zu bringen. Hier sollten sich auch die Verantwortlichen einmal hinterfragen. Zurückblickend auf das Spiel gegen den „Effzeh“, würde ich die Analyse erneut als besorgniserregend einschätzen. Die Führung des VfL Bochum war auf jeden Fall verdient!
Die zweite Halbzeit
Süle kam für Hummels auf den Platz. Der BVB wirkte jetzt etwas engagierter und Malen setzte immer wieder Akzente. In der 55. Minute wurde er für sein Bemühen belohnt und schoss den Ausgleich auf Vorarbeit von Julian Brand. Kurze Zeit später wurde ein weiterer gefährlicher Schuss von ihm abgefälscht. Jetzt versuchten es auch andere, jedoch ohne zählbaren Erfolg. Adeyemi kam dann für den glücklosen Sabitzer und zeichnete sich durch erfolglose Dribblings aus. Genauso eine Situation führte dann zu einer Kontersituation für den VfL. Der Nutznießer war erneut Stöger, doch der von Emre Can abgefälschte Schuss konnte von Kobel in Weltklasse-Manier pariert werden. Die später eingesetzten Özcan, Moukoko und Bynoe-Gittens konnten dem Spiel keine entscheidende Wende mehr geben. Auf der Gegenseite traf Osterhage nur den Pfosten. Letzte Bemühungen des BVB in der Nachspielzeit verpufften oder konnten durch Riemann abgeblockt werden. Nach 90+5 Minuten war dann vor 26 000 Zuschauern (ausverkauft) Schluss. Erinnerungen an die vergangene Saison kamen auf.
Als ich mich von Karl´s Betrieb wieder auf den Heimweg begab, war ich schon ein wenig fassungslos. Hatte ich heute wirklich das Spiel eines Anwärters auf die Deutsche Meisterschaft gesehen? Die Bochumer wirkten im Vergleich zu dem Spiel gegen Stuttgart auch nicht unbedingt wie ein Abstiegskandidat. Ich beschloss, beim nächsten Mal im B-trieb ein Alternativprogramm wahrzunehmen. Am 09.09.2023 findet um 19 Uhr die nächste Open Bottle Whiskey Night statt, weitere folgen am 14.10 und 18.11.2023. Ansonsten öffnen sich bei Karl im B-trieb die Fußballtore zum BVB-Rudelgucken 2 ½ Stunden vor einem Heimspiel und 1 Stunde vor einem Auswärtsspiel, beim nächsten Mal dann hoffentlich mit mehr Erfolg.
So haben sie gespielt:
Die möglichen Abstiegskanditaten:
Riemann-Bernardo, Ordets, Masovic-Wittek (48. Soares), Stöger (81. Osterhage), Losilla, Passlack (81. Gamboa)-Bero, Asano (Antwi-Adjei), Hofmann (60. Broschinski)
Die fraglichen Meisterschaftsanwärter: Kobel-Wolf, Schlotterbeck, Hummels (46. Süle), Bensebaini-Sabitzer (62.Adeyemi), Can-Malen (81. Bynoe-Gittens), N.N. (81. Özcan), Brandt-Haller (81. Moukoko)