BVB vs. FSV Mainz 05 Und nun?
Das gestrige Vor-Weihnachtsfest endete im Desaster. Der Baum brennt in Dortmund, nette Worte fehlen nicht nur mir. Wie soll das weitergehen?
Der gestrige Tag begann mit einem Anteasern der Fanabteilung, dass mich freudig im Kreis hüpfen ließ. Die Sonnenkinder sind zurück oder zumindest neuerschaffen. Was war das schön, als wir dank Vollplayback zu dieser besinnlichen Zeit zusammengerückt und als ganze Tribüne zu Jingle Bells eskalierten. Passend dazu ertönte lautstark „Leuchte auf mein Stern Borussia“ aus den Boxen, während auf der Süd gleichzeitig eine gleichnamige Choreo hochgezogen wurde. An dieser Stelle nochmal alles Gute zum Geburtstag , Ballspielverein. Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen: Borussia Dortmund wird nie untergehen! Im Herzen der Süd entstand ein Stern aus Glitzerfolien, der alsbald eindrucksvoll in Flammen aufging.
Möget ihr da unten auf dem Rasen mindestens genau so brennen. Andernfalls brennt euch allen bald der Helm!
Als hätten sie meine Drohung erhört, begann unsere Truppe zickiger Millionäre von Beginn an plötzlich hellwach und mit deutlich mehr Druck nach vorne als die letzten Male…Wochen...Monate. Die Mannschaft schien plötzlich eine andere zu sein als die letzten Wochen. Wollten sie ihren Trainer doch behalten oder was war los?
Malen und JBG machten den Meenzern schon in den ersten 10 Minuten Feuer unter den Hintern. Na bitte, geht doch! Doch warum immer nur die ersten und letzten fünf Minuten?
Nach einer knappen halben Stunde wurde diese neu entflammte Borussia dann auch gleich belohnt. Brandt brannte und verwandelte einen sensationellen Freistoß direkt. Dortmund lebte, Dortmund bebte. Und die Süd hüpfte traditionell zu „Jingle Bells“. Keiner konnte glauben, was dort auf dem Rasen passierte. Und es war auch genauso kaum zu glauben, dass es dafür in der 43. Minute auch direkt die Retourkutsche gab. In einem wilden Gemenge parierte Kobel, Kobel und nochmal Kobel nach Ecke der Mainzer. Aber dank Hightech signalisierte die Torlinientechnik schnell, dass das Scheißding schon beim ersten Rausfischen drin war. Stille. Resignation. Auf der Tribüne nur kurz, auf dem Rasen seit diesem Moment.
„Vom Meisterfeier-Partycrasher zum Weihnachten-Vermieser“ kommentierte jemand nach dem Spiel den Auftritt der Mainzer. Den Auftritt unserer Clowns in der zweiten Halbzeit lasse ich an dieser Stelle unkommentiert, denn diese Leistung war an Frechheit nicht zu überbieten. Champions League Teilnehmer? Meisterjäger? Ich lach‘ mich kaputt! Das Stadion versuchte mehrfach, den Haufen wiederzubeleben, wurde laut, stand auf. Verdient hatten und haben sie es schon lange nicht mehr.
Und so kam es, wie es kommen musste: ein gellendes Pfeifkonzert mit Abpfiff und ein Dreiviertel leeres Stadion nach zwei Minuten. Die Süd beklatschte sie für diese Nicht-Leistung. Nein, da bin ich raus. Bei aller Liebe, jetzt ist Feierabend.
Ich hoffe, wir sehen uns im Januar zum Auftakt wieder, Edin. Einige andere möchte ich nie wieder die schwarzgelben Farben tragen sehen. Es bleibt abzuwarten, wie es weiter geht. Möge es im Sinne des Vereins sein.
Schöne Weihnachten euch allen, die dieses Jahr wieder alles für den Verein gegeben haben. Der Mannschaft wünsche ich auch ein frohes Fest.