BVB gegen Werder Bremen Ineffektiv aber erfolgreich
Im vergangenen Freitagabendspiel zeigt der BVB eine dominante und letztlich auch souveräne Leistung gegen harmlose Werderaner. Letztlich enttäuschen nur die Chancenverwertung und die Ränge. Unser Spielbericht.
Unnötige USA-Reise
Wegen der bescheuerten USA-Reise der deutschen Nationalmannschaft wurden die vier abgestellten deutschen Spieler Füllkrug, Brandt, Hummels und Süle erst spät unter Woche eingeflogen. Mit einem Privatjet. Das gab einiges an Kritik, sei es doch umweltschädlich vom BVB. Den Schuh muss sich allerdings der DFB, samt DFL anziehen. Entweder man lässt solche unnötigen Reisen ganz oder man verlegt das anschließende Freitagsspiel. Der BVB hat nur versucht die Wettbewerbsverzerrung so gering wie möglich zu halten. Mit Brandt, Hummels und Füllkrug standen dann auch direkt drei der Nationalspieler in der Startelf.
Erste Halbzeit
Der BVB starte gut in die Partie und zeigte direkt wer Herr im Haus ist. Die erste Druckphase dauerte rund zehn Minuten, bis man aus unerklärlichen Gründen Bremen viel Ball und Platz überlies.
Diese drückten ebenfalls rund zehn Minuten, bis der BVB die Spielkontrolle zurückerlangte. Nennenswerte Chancen erspielten sich zunächst beide Teams nicht.
Erst in der 32. Minute knackte der BVB erstmals den kompakten Bremer Abwehrblock und erspielte sich die erste Großchance. Reus legte den Ball jedoch knapp rechts am Kasten vorbei. Das hätte das 1:0 sein müssen. In der 39. MInute erspielt Nmecha mit einer Solo-Aktion eine weitere Vorlage, die Malen jedoch nicht verwerten konnte.
Kurz vor der Pause hätte das 1:0 endgültig fallen müssen, als Malen am starken Keeper der Bremer Zetterer scheitert.
Zweite Halbzeit
Fest stand bei den Fans: wir müssten führen! Mit 0:0 ging es jedoch unverändert nach der Pause weiter. Und auch das Kampfbetonte blieb dem Spiel erhalten. Erst in der 67. Minute erlöste Brandt den BVB mit einer tollen Kombination. Can spielt einen tiefen Traumpass, den Brandt traumhaft ins Tor veredelt. Riesenfreude! Und verdient war die Führung ohnehin.
Bremen musste jetzt öffnen und erlaubt dem BVB Konterchancen, während es selbst keine wirkliche Torgefahr kreieren konnte. Nur in der 82. Minute musste Kobel bei einer gefährlichen Aktion von Njinmah eingreifen. Danach muss Nmecha allein zweimal auf 2:0 stellen, verpasst jedoch die Entscheidung. Entscheidung? Da war doch was? Letztes Jahr ging der BVB im Heimspiel mit einer 2:0-Führung gegen Bremen in die letzten 10 Minuten und verlor am Ende 2:3.
Das passierte diesmal nicht. Es blieb beim 1:0.
Auf den Rängen
Bremen hatte gewohnt viel Support dabei, die insgesamt eine gute Stimmung machten. Zur zweiten Halbzeit gab es eine ansehnliche Pyroshow zu sehen. Hervorheben muss man allerdings ein Solidaritätsbanner für den erkrankten BVB-Fan Marcel, welches in der 1. Halbzeit von den Bremern gezeigt wurde. Dafür bekamen sie Applaus von den Rängen. Getrennt in den Farben - Geeint in der Sache!
Später erfuhr ich aus der Zeitung, dass Marcel selber auch im Stadion war und ein Foto mit der Mannschaft gemacht hat. Das hat mir nachträglich nochmal eine dicke Portion Gänsehaut gegeben.
Von dem Support der Dortmunder war ich letztlich enttäuscht. Nach den Heimspielen gegen Union und Milan mit super Stimmung, war es gegen Bremen sehr schwach, was von den Rängen kam. Die Mitmachquote war wirklich unterdurchschnittlich, was zum einen sicher am zähen Spielverlauf lag, aber vielleicht auch am Gegner, dem man wohl schwach eingeschätzt hat. Das ärgert mich dann schon, wenn in Block 11 kaum noch Support ankommt. Das Westfalenstadion kann so viel mehr, was man ja in den Spielen zuvor gesehen hat.
Der Vollständigkeit halber ergänze ich, dass ich aus Block 12/13 Gegenteiliges gehört habe. Dort wurde von guter Stimmung gesprochen. Manchmal verzerrt der eigene Block den Stimmungseindruck gehörig.
Fazit
"Weniger sexy - mehr Erfolg", so sagte es Terzic im Anschluss an die Partie. Damit hat er recht. Wir spielen sehr erfolgreich aktuell und das trägt man als Fan dann auch gerne mit, solange es funktioniert. Für die Stimmung ist es natürlich nicht immer so zuträglich, wenn man das Spiel nicht so ansehnlich ist. Aber das ist erstmal nachrangig und wenn der gröge Fußball funktioniert bin natürlich auch ich dabei!
Der "schwache" Saisonstart ist längst Geschichte. 20 Punkte nach 8 Spielen sind eine ordentliche Quote. Jetzt folgen jedoch die ersten knackigen Wochen, wo sich zeigen muss, ob der in Teilen minimalistische Stil von Terzic weiter aufgeht. Ich drücke alle Daumen!