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Verfilmung einer wahren Fußball-Geschichte Wir Wochenendrebellen

21.09.2023, 16:00 Uhr von:  Tim K
Wir Wochenendrebellen
© Leonine Studios

Autist Jason ist auf der Suche nach seinem Lieblingsverein. Doch wie findet man diesen überhaupt? Richtig, man muss sich alle einmal anschauen - im Stadion versteht sich. Genau das ist die verfilmte Geschichte um die Wochenendrebellen.

Der Film "Wir Wochenendrebellen" zeigt die wahre Geschichte von Jason von Juterczenka und seiner Familie. Einigen dürften Jason sowie Vater Mirco im Fußballkosmos bereits ein Begriff sein, spätestens seit erscheinen des gleichnamigen Buches im Jahr 2017. Sechs Jahre später folgt nun die Verfilmung der beeindruckenden Geschichte eines autistischen Jungen, der sich auf die Suche nach einem Lieblingsverein begibt.

Das erste Mal im Stadion (eine Reihe darüber: Die echten Wochenendrebellen)
© Leonine Studios

Der junge Jason kämpft tagtäglich mit den Auswirkungen seines Autismus, bis er schließlich kurz vor einem Schulverweis steht und droht, auf die Förderschule "abgeschoben" zu werden. Als die hilflosen Eltern von Jason sich daraufhin gegenseitig Vorwürfe machen, hat Jasons Großvater beim gemeinsamen Fußballschauen auf der Couch eine folgenschwere Idee. Jason solle sich endlich mal für Fußball interessieren. Daraufhin beschließt Jason, er wolle einen Lieblingsverein finden. Dass sein Vater Mirco ihm verspricht, gemeinsam nach einem Lieblingsverein zu suchen, stellt sich schnell als folgenschwerer Fehler heraus. Denn damit Jason überhaupt wissen könne, von welchem Verein er Fan sein wolle, müsse er alle gesehen haben - im Stadion. Und so war die Geschichte um die Wochenendrebellen geboren.

"Krieg im Kopf"

Der Film bringt dem oder der Zuschauenden nicht "nur" ein bisschen Fußballkultur nahe, er erzählt vor allem die Geschichte, wie ein Autist diese Welt erlebt, die ein Großteil von uns so anders wahrnimmt. Natürlich ist vielen von uns Autismus ein Begriff, doch was es wirklich bedeutet damit zu leben - sowohl als Autist selbst als auch als Mensch in dessen Umfeld - zeigt der Film auf eine solch authentische und rührende Art, ohne an einigen Stellen den Humor missen zu lassen.

"Wir bleiben bis zum Abpfiff!"

Jason im Westfalenstadion
© Privatarchiv Wochenendrebellen

Doch das Hauptthema des Films ist definitiv der Fußball. Denn dieser ist es - neben Jasons Forschungsprojekt, der ihm den nötigen Ausgleich vom Alltag verschafft. Und einmal sogar, da kommt es Jason über die Lippen. "Papsi, ich glaube ich habe einen Lieblingsverein!". Ob es dann wirklich dazu kommt, das sei an dieser Stelle mal unbeantwortet gelassen. ;-)
Spoiler: Um den geliebten Ballspielverein geht es in dieser Filmsequenz nicht, doch auch die Borussia kommt - so viel sei verraten - nicht ganz schlecht weg.

Übrigens: Die Wochenendrebellen sind immer wieder auf Lesungen in ganz Deutschland, zudem betreiben Mirco und Jason u.a. einen eigenen Podcast. Mehr Infos findet ihr auf der Website der Wochenendrebellen.

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