Wir folgen Dir, egal wohin es geht…
Der letzte Auswärtssieg gegen den FC Bayern München in der Bundesliga datiert auf den 12. April 2014, niemand nimmt die Strecke nur auf sich, weil man erwartet zu gewinnen. Es geht um mehr als drei Punkte.
Wir spielen gegen Bayern. In München. Der Todesstern des Südens wird mit diesem Spiel höchstwahrscheinlich seine zehnte Meisterschaft in Folge klar machen. Das wird übrigens von Fremden auch gerne uns angelastet. Irgendwie ist es unsere Zuständigkeit, sie davon abzuhalten. Meines Erachtens nach dürfen die alle die Backen halten und sich um ihren Scheiß kümmern, da ist genug zu tun. Ein Zweikampf um die Schale ist null erstrebenswert, bedeutet er doch immer noch zu viele Titel. Auch wenn ich mir natürlich Erfolg für meine Mannschaft wünsche und alles, was ich kann, dazu beitragen möchte, immer wieder die gleichen Gewinner sind einfach Blödsinn. Wie bei so vielem verliert sich im Überfluss die Bedeutung und ich versuche ehrlich viel lieber mit 20.000 ein Pflaster auf die Wunde der Finalniederlage zu singen und zu jubeln, als mit 2.000 ein verdammtes Triple zu „feiern“.
Selbst die Show für das Eventpublikum wird miserabel, wenn zu wenige übrig bleiben, die sie mit Herzblut und Leben füllen: Gerade letzte Woche noch durften alle generell Fußballinteressierten bewundern, wohin es in Barcelona geführt hat. Auch Ulli H. schnauzte schon vor Jahren auf der Jahreshauptversammlung, als Fan sei man selbst für die schlechte Stimmung verantwortlich - aktuell beschwert er sich, dass sich niemand über den Neun-Punkte-Vorsprung seines Vereins freut. Und wir durften unter der Pandemie ebenfalls bewundern, was bei uns passiert, wenn ein großer Teil des harten Kerns fehlt und der Gegner oder das Spiel nicht spannend genug sind.
Da dass teuflische Konzept im Fußball aber aktuell noch fröhlich immer weiter auf den dicksten Haufen scheißt, gibt es keinen Kampf, den der Rest der Liga aufnehmen könnte und aufnehmen sollte. Möglicherweise fällt aber auch mal auf, was man sich da als „Premium“-Produkt herangezüchtet hat?
…auch in ganz schweren Zeiten werden wir Dich stets begleiten…
Das ist wohl auch das Motto aller Auswärtsfahrer*innen am Samstag. Der letzte Auswärtssieg in der Bundesliga datiert auf den 12. April 2014, niemand nimmt die Strecke nur auf sich, weil man erwartet zu gewinnen. Es geht eben um mehr als drei Punkte: Wir wollen wieder zusammenwachsen. Wir wollen uns zurückholen, was uns die zwei Jahre genommen haben. Wir wollen genießen, was wieder möglich ist. Wir waren, wir sind und wir werden am stärksten zusammen sein.
Deswegen spielt es keine Rolle, wie gut die Aussichten sind, man fährt für die Freund*innen, die Gemeinschaft, das Team und den Verein. Man fährt, um das Beste daraus zu machen und zu feiern, dass man nicht alleine am Radio oder vor dem Fernseher sitzt.
Gleiches gilt auch für unsere Jungs auf dem Platz: Macht das Beste
daraus und genießt, dass ein paar Tausend mit Euch antreten. Unser Gegner wird
die Motivation in Person sein, das Ausscheiden aus DFB-Pokal und Champions
League und damit lediglich mit diesem „armseligen“ Meistertitel zurück zu bleiben,
entspricht nicht ihrem Selbstverständnis. Einzig den zehnten infolge gegen den „Konkurrenten“
fix zu machen, wird die letzte wünschenswerte Schlagzeile der Saison bringen. Wer
auch immer spielt, sollte in erster Linie auf sich aufpassen. Ich habe gar
keinen Bock, auf Verletzungen, dabei ist mir völlig schnuppe, ob es mit einer
Karte oder wieder mit „Selbstjustiz“ von Julian N. enden würde. Die anderen
Bundesligisten werten das Spiel in München als Bonusspiel, so sollten wir es
auch angehen.
Also lasst uns nicht Spalier stehen für diese zehnte Trophäe, aber
übernehmt auch keine Verantwortung, die nicht unsere ist.
Borussia, wir sind immer für Dich da.