Ich bin mir gerade nicht sicher, ob die Niederlage gegen Leverkusen ein Schock war oder wirklich nur offengelegt hat, was schon lange waberte aber noch nicht so offensichtlich war: Das komplette Fehlen an Führung innerhalb der Mannschaft.
Nicht anders ist es zu erklären, dass die Mannschaft rund um „Kapitän“ Marco Reus wieder und wieder versagt, wenn es drauf ankommt zu zeigen, was es heißt Borusse zu sein und für die schönsten Farben der Welt zu spielen. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Mannschaft immer und immer wieder versucht, sich den wichtigen Prüfungen im Leben (also auf dem Fußballplatz, nicht dem wahren Leben) zu entziehen, um sich darum herumzuwinden. So nach dem Motto: Hmmm…ich muss hier jetzt mal richtig ran…das ist doof. Kann ich nicht irgendwie mir so ein Schein kaufen, dann brauche ich den ganzen Stress nicht und habe den gleichen Spaß? Blöd nur, wenn man dann erwischt wird und man einen so richtig auf die Mütze bekommt. Wie am letzten Sonntag. Und jetzt steht auch direkt die nächste Prüfung vor der Tür.
In der Alten Försterei. Bei Union Berlin. Dem tatsächlichen „Big City Club“ oder auf jeden Fall der aktuellen Nummer eins aus der Hauptstadt. Wie es dazu kommen konnte, wie das ganze finanziert ist und wie der Verein, der ja so cool anders sein will, sich in der Corona Zeit so präsentiert hat – darüber könnte man noch viele Interviews führen und Artikel schreiben, aber das soll hier nicht das Thema sein. Denn hier geht es um den BVB. Wir von schwatzgelb.de schauen natürlich auch mal „aus dem Bau“ aber an dieser Stelle nicht. Dafür ist gerade nicht die Zeit.
Ws darf am Sonntag alles Mögliche passieren, aber außer einem Sieg nichts. Denn abgesehen von dann deutlich aufkommender Unruhe würde vermutlich auch so einiges ins Wanken geraten. Aber eigentlich ist ja klar: Wir sind der BVB. Wir gewinnen. Jedes Spiel. Wir tun alles dafür. Oder?
Es gab ja mal Zeiten, da brauchte an diese Aussage kein Fragezeichen gesetzt werden, aber diese Zeit ist auch nicht jetzt.Wir brauchen aber tatsächlich jetzt….. ne, halt, stopp. Keine Phrasendrescherei hier.
Aber: Am Wochenende ist der 22. Spieltag, es ist also noch genug Zeit, um zumindest die minimalen Ziele in dieser Saison noch zu erreichen oder sie auch zu verspielen. Und wir haben noch so ein paar Brocken vor der Brust.
Beginnen wir aber einfach am Sonntag in der Alten Försterei, zeigen wo der Hammer hängt und entführen die drei Punkte aus Berlin und nehmen das als Startpunkt für den Rest der Saison. Da gibt es eigentlich auch nix zu diskutieren, denn Pflicht ist der Sieg allemal. Aber das haben wir ja schon öfter gedacht, nicht nur in dieser Saison.
Naja, wie auch immer: Ein guter Plan ist, wie schon oben gesagt: Hinfahren, 100 % Leistung auf den Platz und dann mit drei Punkten nach Haus.
So und nicht anders, bitte!
