Die Wutelf kommt
Der Ballspielverein startet am Samstagabend gegen ein wütendes Bayer Leverkusen in die Bundesliga-Saison. Unser Vorbericht zum Ligaauftakt.
Wutelf
Samstag, 06. August, erster Spieltag, 18:30 Uhr – Topspiel, die Werkself kommt. Diese Werkself, die bisher im Transferfenster kaum Abgänge, dafür gute Zugänge hatte und mit ihren wichtigsten Spielern die Verträge verlängern konnte. Die uns im letzten Heimspiel mit 5:2 ordentlich rund gemacht hat. Die aber auch eine Woche zuvor, am 30. Juli, gegen den Drittligisten SV Elversberg aus dem DFB-Pokal ausgeschieden ist. Selbst wenn Pannen im Pokal passieren können: Das dürfte überhaupt nicht dem Selbstverständnis entsprechen und Herr Seoane scheint mir nicht der Typ, der seinen Unmut pädagogisch wertvoll und möglichst blumig vermittelt. Mit einem guten Saisonstart würde das Pokal-Aus wieder ausgebügelt werden können und – daher auch die Überschrift – wir erwarten, meiner Meinung nach, eine Wutelf.
Direkt ins tiefe Wasser
Wir tapsen also nicht vom Strand ins Flachwasser, ganz entspannt in die Saison 22/23, sondern wir machen eher ohne Duschen einen Kopfsprung vom Fünfmeterbrett. Ob uns erstmal die Luft wegbleibt und wir nicht so schnell wieder an die Oberfläche kommen oder ob wir direkt zum Rand tauchen und uns für den nächsten Sprung anstellen, liegt tatsächlich nur an uns. (Sorry, für die Freibad-Analogien, war warm die Woche.) Wir dürfen uns weder auf dem Platz, noch auf der Tribüne bekloppt machen lassen: Auch, wenn wir früh in der Saison Ausfälle kompensieren müssen, auch wenn wir viele Neuzugänge und einen neuen Trainer haben, auch wenn wir zunächst in Rückstand geraten sollten – alles scheißegal, wir müssen Ruhe bewahren und zusammenhalten. Ein vergleichsweiser starker Gegner zu Saisonbeginn war ohnehin schon kein Glückslos, mit mieser Laune und auf Wiedergutmachung aus, macht das die Aufgabe nicht leichter. Im Gegensatz zu einem Drittligisten, besteht bei uns leider nicht die Gefahr, dass wir unterschätzt werden. Wir werden sehr konzentriert und effektiv sein müssen, über 90 Minuten. Zwischendurch in den zweiten Gang schalten, wird nicht drin sein. Sollten sich Ansätze davon zeigen, müssen wir Fans da sein und weiter anschieben.
Fanwetter für die Fanfamilie
Die Voraussetzungen für uns sind nahezu perfekt. Die Wetter-App sagt aktuell 21°C mit Sonne, Wolken und eine geringe Niederschlagswahrscheinlichkeit. Allerbestes Fanwetter!
Zur Einstimmung werde ich jedenfalls zum „Treffpunkt zum Saisonauftakt“ ab 14:30 Uhr auf den Alten Markt gehen. Die Südtribüne Dortmund möchte schon vor dem Spiel für einen gelungenen Saisonstart sorgen. Ich freue mich bereits heute auf jeden, den ich dort treffen werde, um dann um 15:45 Uhr gemeinsam zum Spiel zu starten. Klar, je mehr ich den Spieltag zelebriere, umso größer wird die Fallhöhe, gegen den Marketingclub ging das letzte Saison auch überhaupt nicht gut aus. Andererseits: Schneeketten? Winterreifen? Was weiß ich, nicht meine bescheuerten Vergleiche… Irgendwo im Corona-Herbst-Winter-Plan stehen „Masken draußen“, „Abstände“ und „Obergrenze Veranstaltungen“ und allein dieses Damoklesschwert sorgt dafür, dass ich sogar jedes verdammte Drecksspiel feiern will. Weil wir das zusammen erleben dürfen! Alles mitnehmen, was geht.
Wir wissen kaum, was uns erwartet, es kann sich so schnell so viel ändern. Ich will das gar nicht alles aufzählen, Ihr wisst es selbst. Daher wäre meine Bitte, ob Ihr eine Karte habt, ob Ihr das Spiel in der Kneipe schaut oder gar nicht in Dortmund seid: Erlebt es in schwarzgelb! Lasst uns uns alle durch unsere Farben verbinden und eine Einheit sein!
Nachtrag
Stichwort „schwarzgelbe Kleidung“… Etwas muss ich noch aufklären: Bei meinem Senf zu oben genannter Niederlage wurde von einigen verstanden, ich hätte den Vater von Mitchel Bakker in der Tankstelle erkannt. Nee, Leute, ich hätte garantiert nicht mal Bakker Junior selbst erkannt. Ich habe gar keine Ahnung von Spielern anderer Vereine, geschweige denn von deren Verwandten. Allerdings, in kompletter Stadionmontur war ich hingegen nur unschwer als BVB-Fan auszumachen, so nahm das kurze Gespräch seinen Anfang und er hat sich als Vater von Bakker vorgestellt.
Aufruf
Diesen Samstag sollten wir alle den Pillen zeigen, was wir als ein Team wirklich können:
Auf geht’s, Ihr Schwarzgelben!