Stranger Things in Dortmund
Die BVB U23 kassiert gegen den FC Ingolstadt im Westfalenstadion mit der 0:4-Niederlage ihre höchste Heimpleite in der 3. Liga. Es steht weiterhin viel Arbeit für Christian Preußer an. Unser Spielbericht zur Klatsche gegen die Schanzer.
Zwar konnte die BVB U23 am ersten Spieltag über weite Strecken spielerisch noch nicht überzeugen, allerdings nahm sie sie trotzdem einen Punkt aus der hessischen Landeshauptstadt mit. Es folgte dank des DFB-Pokals gleich ein spielfreies Wochenende, bevor am Sonntagmittag der FC Ingolstadt nach Dortmund reiste. Dieser war in der ersten DFB-Pokalrunde doch recht deutlich an Zweitligist Darmstadt gescheitert, kam aber mit einem Auftaktsieg gegen Bayreuth zur Borussia.
Personell wechselte Christian Preußer im Vergleich zum Spiel in Wiesbaden auf drei Positionen. Die Teenager Coulibaly, Kamara und Aning starteten für Finnsson, Bueno und Özkan. Die Grundformation, ein 3-4-1-2, blieb jedoch bestehen.
Erste Halbzeit
Der BVB begann gegen Absteiger und Aufstiegsaspirant Ingolstadt gar nicht schlecht. Zwar fehlten nennenswerte Offensivaktionen, diese Kritik galt jedoch für beide Teams, sicherlich nicht zur Freude der Gäste. Doch nach etwa 30 Minuten kippte das Spiel und fand durch das Tor von Patrik Schmidt seine Wendung. Testroet konnte von der rechten Seite aus etwa 30 Metern recht unbedrängt flanken und setzte diese genau zwischen Pfanne und Papadopoulos auf besagten Schmidt, der aus 10 Metern einköpfen konnte. Dieses Tor erwies sich als absoluter Wirkungstreffer, das Spiel war in der Folge ein vollkommen anderes. Der BVB kam zwar weiterhin selbst nicht vor den Kasten der Gäste, lies defensiv jedoch mehr und mehr zu. Besonders Röhl auf dem rechten Flügel konnte immer wieder Gefahr bringen. Das 0:2 fiel jedoch ganz anders: Doumbouya spielte einen Steilpass in den Lauf von Schmidt, welcher unter Bedrängnis von Coulibaly eigentlich nur schwerlich kontrolliert hätte abschließen können. Der herauslaufende Unbehaun räumte den Stürmer jedoch ab, folgerichtig gab es Elfmeter für die Schanzer. Den fälligen Strafstoß verwandelte Testroet souverän zum 2:0. Wie schon beim Gegentreffer in Wiesbaden gab Unbehaun jedoch auch in dieser Szene kein gutes Bild ab. In der Nachspielzeit gab es dann sogar die gute Gelegenheit auf 3:0 zu stellen, doch Doumbouya scheiterte am diesmal gut parierenden Unbehaun. Somit ging es mit einem verdienten 0:2-Rückstand in die Pause.
Zweite Halbzeit
Zum Beginn der 2. Halbzeit änderte sich weder das Personal noch das Spielgeschehen. Ingolstadt dominiert, der BVB hatte keinerlei Torchancen. Testroets Schuss aus 20 Metern hätte schon das 0:3 bedeuten können, wenn das Alu nicht im Weg gewesen wäre. Nur fünf Minuten später dann die nächste gute Gelegenheit. Einen Konter und die daraus resultierende 3-gegen-2-Situation spielte Testroet jedoch nicht gut aus, sodass es einen Einwurf gab. Dieser segelte hoch und weit in den Strafraum, wo er über Umwege mit dem starken Röhl einen Abnehmer fand. 0:3. Auch die Wechsel brachten keine Besserung. Nach 65 Minuten stellten die Ingolstädter sogar auf 0:4 durch Sarpei. Gegen Ende des Spiels hätte es sogar noch bitterer werden können, doch den Gästen gelang kein weiterer Treffer im Westfalenstadion, welches mit knapp über 2.000 Zuschauern sehr spärlich besucht war. Die etwa 100 Gästefans hatten dennoch sichtlich Spaß. Die Einwechslung von Hawkins nach 68. Minuten sorgte zumindest auch bei mir selbst für etwas Heiterkeit, als Jalen Hawkins den Platz betrat. Zwar fand das Spiel in Dortmund statt, bei den 'Stranger Things' in der BVB-Defensive konnten jedoch auch übernatürliche Kräfte nicht ausgeschlossen werden.
Ausblick
Somit fuhr der FC Ingolstadt einen komplett ungefährdeten Sieg gegen überforderte Dortmunder ein und steht nach zwei Spieltagen auf Platz 1. Der BVB findet sich nach der höchsten Heimpleite in der 3. Liga dagegen am anderen Ende der Tabelle wieder: Mit einem Punkt steht man auf Platz 18. Weiter geht es bereits am Mittwoch um 19 Uhr in Saarbrücken, ehe am Samstag Reviernachbar Rot-Weiss Essen nach Dortmund kommt. Es wird nicht leichter…
Statistik
BVB II: Unbehaun - Coulibaly, Dams, Papadopoulos, Aning (55. Bueno), Kamara, Pfanne (79. Hober), Semic (64. Elongo-Yombo), Eberwein, Pohlmann (78. Broschinski), Fink (64. Michel)
FCI: Funk - Franke, Brackelmann, Musliu, Costly (68. Rausch), Schröck, Sarpei (Civeja), Doumbouya (78. Butler), Röhl, Testroet (68. Hawkins), Schmidt (83. Llugiqi)
Tore: 0:1 Schmidt (32.), 0:2 Testroet (45, Elfm.), 0:3 Röhl (55.), 0:4 Sarpei (66.)