Spielbericht Amateure

Bitterer Punkteverlust in Liga Drei

30.01.2022, 11:30 Uhr von:  Larissa
Torjubel zum 2:0. Papadopoukos ist von hinten zu sehen, wie er Moukoko und Passlack umarmt und dabei hochhebt. Beide lachen. Von links kommt ein weiterer Spieler ins Bild.

Gegen den VfL Osnabrück ist man vor 750 Zuschauern lange auf der Siegerstraße, kommt jedoch in letzter Minute vom schlammigen Weg ab und muss sich schlussendlich mit einem Punkt zufriedengeben.

Moukoko hat den Ball fest im Blick, während ein Osnabrücker Verteidiger ihn von der Seite bedrängt.
Moukoko war weder vom Schlamm, noch vom Gegner aufzuhalten

Die Profipause sorgte am Samstag dafür, dass die Rote Erde trotz des Schietwetters restlos ausverkauft war (Besten Dank hier noch einmal an die NRW-Landesregierung, die dieses Unterfangen mit ihrer überaus sinnvollen 750-Zuschauer-Regel überhaupt erst möglich machte.)

Ins neue Jahr startete man bislang ziemlich durchwachsen. Auf den spektakulären Sieg in Mannheim folgte ein Unentschieden gegen Freiburg und die durch einen eher schwachen Auftritt geprägte Niederlage in Saarbrücken. Dennoch startete man auf Platz acht und mit einem komfortablen Polster auf die Abstiegsränge in das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück.

Die Länderspielpause spülte gleich drei(einhalb) Profis in die Startelf. Zagadou als zentraler Verteidiger, Moukoko im Sturm und Passlack auf dem rechten Flügel. Während bei den Letztgenannten Einsätze in der U23 sicherlich irgendwie gerechtfertigt sind, darf man sich bei Zagadou durchaus die Frage „muss das?“ stellen. Wie auch immer, der Abwehrriese sollte Minuten in die Beine bekommen und bei den aktuellen Platzverhältnissen kann man auch gleich mal schauen, wie belastbar das runderneuerte Knie denn nun tatsächlich ist.

Winterneuzugang Njinmah durfte sein Startelfdebüt geben, er sollte sich auf der linken Außenbahn durch den Schlamm wühlen. Ansonsten bestand die Aufstellung aus Altbewährtem. St. Tigges als Sturmpartner neben Moukoko, Pherai als 10er dahinter, Doppelsechs aus Raschl und Papadopoulos, Pfanne und Coulibaly komplettierten die Dreierkette und Drljaca durfte ins Tor.

Die Rote Erde zeigte sich nach den vergangenen Regentagen von ihrer allerbesten Seite. Wann genau dort endlich die Bagger anrücken (Ursprünglich sollte dort ja ab Februar ein neuer Rasen liegen), scheint immer noch nicht festzustehen. Zwar äußerte sich Lars Ricken vor einer Woche noch äußerst optimistisch, doch laut Infos aus dem Vereinsumfeld scheint es erneut Verzögerungen gegeben zu haben. Wir sind also weiterhin gespannt.

Ein Osnabrücker grätscht Njinmah den Ball ab, ein weiterer bedrängt ihn von der Seite.
Njinmah lieferte ein ordentliches Startelfdebüt

In der Zwischenzeit durfte das Prominente Publikum in Form von Rose, Terzic und Co sich davon überzeugen, wie sich ein waschechter Edeltechniker wie Moukoko auf so einem Acker, der eher robust-rustikalen Spielertypen vom Format eines Pfannes zugutekommt, so zurechtkommt.

Die U23 startete ambitioniert in das Spiel, eindeutig vom Willen geprägt, sich von widrigen Verhältnissen nicht beeindrucken zu lassen. Man legte eine ordentliche erste Halbzeit aufs matschige Parkett, auch wenn es zur ersten Hundertprozentigen 23 Minuten dauern sollte. Da versemmelte Moukoko dafür dann aber direkt die Doppelchance.

In Minute 35 schaffte der BVB das Kunststück eines wirklich hochwertigen Spielzugs. Pherai setzte Raschl in Szene, der hatte das Auge für den auf der rechten Seite reichlich einsamen Passlack. Dessen Flanke landete punktgenau auf dem Hünenschädel von Ex-Osnabrücker Steffen Tigges, der die Kugel sauber zum 1:0 versenkte.

Enrico Maaßen breitet die Arme aus und ruft etwas auf den Platz. Möglicherweise bepöbelt er den Schiri.

Im Verlauf der ersten Halbzeit wurde auch noch einmal die Absurdität der Zuschauersituation deutlich. Rund hundert Fans, die die Stehplätze beim Biergarten den dicht besetzen Tribünen vorzogen, wurden dann doch in die wenigen geöffneten Blöcke geschickt, wo selbstverständlich kein Abstand gegeben war.

Auf dem Platz machte man auch in Durchgang zwei ordentlich Alarm. Besonders in der 57. Minute hätte es im Kasten von Philipp Kühn klingeln müssen. Moukoko hatte den Schlussmann am vorderen Strafraumeck umkurvt und hatte vor dem leeren Tor die Wahl, selbst einzuschieben oder auf Njnmah querzulegen. Er entschied sich für Letzteres. Wäre sein Kollege in dem Moment im Vollspringt angerauscht gekommen, hätte der Ball auch sichere perfekt gepasst. Leider wartete Njnmah bereits an Ort und Stelle und so trudelte der Ball ins Nichts.

Kurz darauf machte Moukoko es glücklicherweise deutlich besser: Einen Abwehrfehler der Osnabrücker nutzend befand er sich erneut vor dem leeren Kasten und schob dieses Mal lässig ein (60.).

Zagadou auf der Auswechselbank, einer der Physios kniet vor ihm und bandagiert seinen Oberschenkel mit einer gelben Bandage.
Zagadou wurde nach seiner Auswechslung am Oberschenkel behandelt

Damit hätte der Drops eigentlich gelutscht sein müssen. Osnabrück versuchte sich an langen Bällen – mehr gab der Untergrund zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr her – ohne jedoch wirklich gefährlich werden zu können. Doch dann schritt Zagadou zur Tat: Bereits zuvor hatte der zwar seine Überlegenheit in diversen Zweikämpfen unter Beweis gestellt, war ansonsten jedoch eher durch Unkonzentriertheiten denn durch profihafte Finesse aufgefallen. In Minute 72 dann ließ er Opoku entwischen und holte ihn anschließend ungeschickt von den Beinen. Joker Simakala verwandelte den fälligen Elfmeter furztrocken und so waren die Niedersachsen aus dem Nichts zurück im Spiel.

Richtig bitter wurde es dann in der Nachspielzeit. Drljaca – zuvor noch genial die Führung gehalten – lenkte unnötigerweise einen Ball ab, der ohne sein Zutun wohl ins Aus gegangen wäre. So jedoch blieb die Kugel, nicht zuletzt wegen des tiefen Bodens, im Feld und der lauernde Simakala konnte den Ball über die Linie drücken (92.). Ärgerlich und unnötig.

Drljaca und Ubehaun laufen nebeneinander über den Platz. Drljaca hat den Arm um Unbehauns Schulter gelegt, Unbehaun umgreift mit beiden Armen seinen Oberkörper.
Drille wurde von seinem Torwartkollegen getröstet

Kommendes Wochenende ist man beim MSV Duisburg zu Gast. Gegen die Zebras wird man auf Tachie und Kapitän Pfanne verzichten müssen – beide holten sich die fünfte Gelbe Karte ab. Auch Maloney muss weiterhin seine Sperre absitzen.

Statistik:

Borussia Dortmund II: Drljaca - Papadopoulos, Zagadou (76. Dams), Coulibaly - Passlack, Pfanne, Raschl (90. Viet), Njinmah (62. Pohlmann), Pherai (77. Tattermusch) - Moukoko (62. Tachie), Tigges.

VfL Osnabrück: Kühn - O. Traoré, Beermann, Trapp, Kleinhansl (78. Bertram) - U. Taffertshofer, S. Köhler (78. Bapoh), L. Kunze (65. Wähling) - Higl (55. Simakala), Heider, Opoku (78. Haas).

Tore: 1:0 Tigges (35.), Moukoko (60.), 2:1 Simakala (73., Foulelfmeter), 2:2 Simakala (90.+2).

Zuschauer: 750.

Gelbe Karten:Pfanne, Tachie - Taffertshofer, Haas.

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