Rote Erde, Pommes Rot-Weiß und die Gelbe Wand
Zusammen mit dem Deutschen Fußballmuseum sind dies Orte einer Deutschlandreise, die in der Fußballhauptstadt Dortmund Station macht.
Nicht nur für uns schreiben diese Orte Geschichte. Vieles ist inzwischen Normalität geworden. Andere, die nur gelegentlich im Westfalenstadion ihre Zelte aufschlagen, sehen den Dortmunder Fußball mit all seinen Traditionen aus einem ganz anderen Blickwinkel. Nach einer umstrittenen, von Korruption geprägten Winter-Weltmeisterschaft im Wüstenstaat Katar ist es an der Zeit, sich den Menschen zu widmen, die in der Vergangenheit Fußball-Deutschland geprägt haben. Es sind nicht unbedingt die Spieler auf dem grünen Rasen, vielmehr sind es Erinnerungsorte, an denen man Fußballgeschichte noch erleben kann. Diese Orte leben durch ihre Fans und erst so werden sie zu Denkmälern und Monumenten der Vergangenheit.
Sascha Kurzrock beschreibt in seinem Buch „Fußball - eine Deutschlandreise“ 100 Orte zum Entdecken, Erkunden und Erleben. Der Westen und das Ruhrgebiet im Speziellen sind, aufgrund ihrer von vielen Traditionen geprägten Fußballgeschichte, natürlich gut vertreten. Gleich fünf Mal streift der Autor in Dortmund schwarzgelbe Traditionsstätten bzw. Fußballgeschichte und einen besonderen Kultimbiss in der Oesterholzstraße 60.
Aber auch der Rest der Republik kommt auf den 280 Seiten nicht zu kurz. Viele Leser werden sich in der ein oder anderen Geschichte wieder finden. So erfahren wir etwas vom Kilia-Platz in Kiel. Hier steht der FC Kilia im Schatten von Holstein Kiel. Dafür hat er nach stattgefundener Sanierung die älteste noch existierende Tribüne Norddeutschlands. In Rivenich an der Mosel erinnert nur noch wenig an Toppi´s Sportsbar und den ehemaligen Fußballer und Trainer des Jahres, Klaus Toppmöller. Was fällt uns zu Kleinolbersdorf ein? Hier befindet sich die trendigste Sportstätte der Republik in Sachsen. Der Platz der SG Kleinolbersdorf-Altenhain gilt als der Schrägste seiner Art und weist nahezu „7 Meter Höhenunterschied“ auf. Der in Länge und Breite verzogene Platz schaffte es bei den „11FREUNDEN“ im Mai 2012 in die 99 Orte, die Fußballfans gesehen haben müssen. Als 2010 der Aufstieg in die Kreisliga feststand, sah man hier das letzte Spiel.
Diese und viele andere Orte hat Sascha Kurzrock mit seiner Frau besucht. Jeder dieser Orte hat irgendetwas mit Fußball zu tun. Dazu gehört auch der Nudeltopfstand in Aue im Erzgebirge. Manchmal erinnern sie an vergangenen Ruhm wie das Ellenfeldstadion in Neunkirchen oder das Westsachsenstadion in Zwickau. Aber auch Stimmungen werden beschrieben, die ich selbst während meiner Kölner Zeit abseits meiner jetzigen schwarzgelben Heimat erleben durfte. So erinnere ich mich sehr gut an die halbe Stunde vor dem Anpfiff in Köln. Erinnerungen an meine Kindheit blühten auf, als ich mit meinem Bruder und meinem Vater auf den Betzenberg gestiegen bin.
Und dann kommt sie wieder ins Bewusstsein zurück, diese für mich unerträgliche Weltmeisterschaft in Katar. Wer kennt noch die Sportschule Malente, den heutigen Uwe-Seeler-Fußball-Park? In früheren Jahren war sie die Geburtsstätte für einen gemeinsamen Geist. Über zwanzig Jahre liegt der letzte Aufenthalt der Nationalmannschaft zurück und der viel beschworene „Geist von Malente“. Er hatte Weltmeister-Macher-Garantie. Sowohl 1974 als auch 1990 fand die Vorbereitung auf die WM in der ostholsteinischen Schweiz statt. Herr Bierhoff, irgendwie ist ihnen da in der Vergangenheit etwas aus dem Ruder gelaufen.
Wir alle wissen, dass es diesen Fußball heute nicht mehr gibt. Das Buch „Fußball - eine Deutschlandreise“ regt zum Träumen an und manchmal verleihen ja Träume eine besondere Kraft. Fußball lebt von seinen Emotionen und das Buch von Sascha Kurzrock vermittelt diese Emotionen. Es ist als Hardcover-Buch im arete Verlag erschienen und kann über den Verlag, den Buchhandel und bei amazon.de* zum Preis von 24,00 € erworben werden. Der Verfasser hält seit 2018 seine Erlebnisse und Erfahrungen auch in seinem Fußball-Reiseblog „11km.de“ fest.
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