Spielerprofil: Lion Semic
Name: Lion Semic
Verein: Borussia Dortmund U17
Geburtstag (Alter): 15.09.2003 (16)
Position: Rechter Außenverteidiger
Entwicklung:
Lion Semic kam 2017 als 13-jähriger aus der Jugend des SV Baunertal zum BVB. Nach knapp anderthalb Jahren in der U15 und U16 war relativ schnell klar, dass Semic bereits das Potenzial für den Jugend-Leistungsbereich besitzt. In der Rückrunde 2018/2019 wechselte er somit mit gerade einmal 15 Jahren in die U17 und etablierte sich dort als Jungjahrgang schnell als Leistungsträger.
Auch in der Nationalmannschaft entwickelte er sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil. Sein Debüt feierte er im Oktober 2018 in der U16-Nationalmannschaft, mittlerweile stehen bei ihm aber auch schon zehn Spiele mit der U17-Nationalelf zubuche.
In der aktuell laufenden Saison ist Semic unverzichtbarer Leistungsträger in der U17-Mannschaft des BVB. Als Anerkennung für seine stetig positive Entwicklung feierte er im September vergangenen Jahres sein Debüt in der U19-UEFA-Youthleague. Semic begann seine fußballerische Karriere im offensiven Mittelfeld. Ein Umstand, der ihm in seiner weiteren Entwicklung zugutekommen könnte und den man seinem Spiel immer noch positiv anmerkt.
Stärken und Schwächen:
Lion Semic ist der Prototyp eines modernen Außenvertedigers. Wie viele andere auch, begann er dabei seine Karriere auf einer offensiveren Position und wurde erst später in die Defensivreihe „zurückversetzt“. Semics herausragende Fähigkeiten sind augenscheinlich sein Tempo und seine Laufstärke. Er ist in der Lage, das komplette Spiel über seine Seite in hohem Tempo rauf und runter zu rennen. Man sieht seinem Spiel seine Vergangenheit als offensiver Mittelfeldspieler durchaus noch an. Semic hat eine sehr gute Raumorientierung und ein gutes Gespür für Spieltempo und Balance.
Seine technischen Fähigkeiten halten den Anforderungen an einen modernen Außenverteidiger absolut stand. Durch sein enormes Tempo kann Semic auf verschiedene Arten ins Offensivspiel eingebunden werden. Häufig sieht man ein Freispielen des Außenverteidigers an der Grundlinie im gegnerischen Strafraum, analog, wie es auch mit beispielsweise Achraf Hakimi im Profiteam öfter geschieht. Aber auch für das Kombinationsspiel im offensiven Drittel eignet sich Semic gut, wobei hier sicher noch Entwicklungspotenzial besteht.
Defensiv kann er gelegentliche kleine Stellungsfehler durch seinen Antritt schnell wieder korrigieren. Das Tempo seiner Gegenspieler auf dem Flügel kann er problemlos mitgehen, im Zweikampf zeigt sich Semic robust und aggressiv. Allerdings führen verlorene Zweikämpfe oder misslungene Aktionen bei ihm oft im ersten Moment dazu, dass er ein Stück zu lange hadert und nicht direkt nachsetzt oder umschaltet.
Als größte Schwäche kann man sicher seine Produktivität ansehen. 6 Scorerpunkte in 18 Spielen diese Saison sind nicht wenig, aber für einen so offensiv ausgerichteten Außenverteidiger in einem eh offensivstarken Team (85 Tore in 21 Spielen) auch kein Topwert. Dabei kommt Semic durchaus oft in gefährliche Positionen im Strafraum. Meist wie bereits angesprochen frei an der Grundlinie oder auch frei und mit Tempo diagonal von rechts in den Strafraum. Hier zeigen sich bei ihm dann aber oftmals Probleme in der Entscheidungsfindung. Schuss oder Flanke? Kurzer Pfosten oder langer Pfosten? Pass in den Rückraum oder scharf vor das Tor? Mit mehr richtigen Entscheidungen in diesem Bereich ließe sich seine Produktivität vor dem gegnerischen Tor noch deutlich steigern.
Perspektive:
Als Außenverteidiger besetzt Semic die aktuell wahrscheinlich wertvollste, aber auch anspruchsvollste Position im Fußballgeschäft. Grundsätzlich also günstige Voraussetzungen für eine Profikarriere, vor allem, wenn man alle notwendigen Anlagen für dieses Niveau mitbringt, und das tut Semic definitiv. Er gewöhnte sich bisher immer sehr schnell und ohne Probleme an neue Aufgaben und entwickelte sich sowohl im Verein als auch in den Nationalmannschaften immer binnen kürzester Zeit zu einem Leistungsträger. Dabei helfen ihm sicher auch seine professionelle, lernwillige und disziplinierte Einstellung, die er auf und neben dem Platz an den Tag legt.
Die Anforderungen an einen Außenverteidiger im Profibereich sind enorm hoch. Das macht eine Prognose zu möglichen Karrieren von Jugendspielern nochmal schwerer, als auf anderen Positionen. Semic hat noch zwei U19-Jahre vor sich und wenn er sich weiter so schnell und stetig entwickelt und an neue Herausforderungen anpasst, dann hat er alle Chancen, schon bald ein Kandidat für die Profiabteilung bei Borussia Dortmund zu werden. Mal ins Profitraining schnuppern dürfte er wohl schon in der kommenden Saison ab und zu. Zumal die Position des Rechtsverteidigers keine ist, die beim BVB gerade schon für die nächsten Jahre verplant ist.
Grundsätzlich käme Semic dabei sowohl in einer Vierer-, als auch in einer Fünferkette infrage. Sein Skillset prädestiniert ihn dabei zumindest aktuell noch eher für die Viererkette. Für die Position des rechten Schienenspielers in einer Fünferkette müsste er noch Fortschritte in Sachen Produktivität vor dem gegnerischen Tor machen und allgemein sein Spiel im letzten Drittel effektiver gestalten.