Rote Erde besiegt Silbersee
Nur 5 Minuten konnte der TuS Haltern die Amateure des BVB in Bedrängnis bringen. Dann hielt Oelschlägel einen Elfmeter und bei den Gästen vom Stausee brachen alle Dämme.
Scheiß Parallelansetzungen
Um auf jeden Fall zu verhindern, dass Dortmunder Fans vor dem Abendspiel in Leverkusen noch einen Abstecher in die Rote Erde machen, wurde der Anstoß um eine Stunde nach hinten verschoben. So war der Großteil der 349 Zuschauer, die sich um 15 Uhr in der Roten Erde einfanden, aus Haltern angereist.
Die Ausgangslage
Für den Gast aus Haltern zählt im Abstiegskampf jeder Punkt. Auch wenn noch nicht endgültig klar ist, wie viele Mannschaften den Gang in die Oberliga antreten müssen, ist der TuS auf dem fünftletzten Tabellenplatz arg gefährdet.
Die Amateure fanden sich vor dem Spiel auf dem zwar schönen, aber dann doch etwas enttäuschenden 09. Tabellenplatz wieder. Zwar ist Platz 5 noch in realistischer Reichweite, für mehr wird es angesichts des enteilten Spitzenquartetts jedoch nicht mehr reichen. Zumindest wollte man Revanche für das unglückliche 2:2 im Hinspiel nehmen.
Halbzeit 1
Das Spiel ging für den BVB schlecht los und gut weiter. In der 5. Minute setzte sich Halterns Kallenbach im Strafraum durch, legte den Ball quer und wurde anschließend von Oelschlägel selbst gelegt. Stefan Oerterer ließ die Chance auf die frühe Gästeführung jedoch fahrlässig liegen und schob den Ball so schwach Richtung Tor, dass Oelschlägel den Ball mühelos festhalte(r)n konnte.
Und damit war es auch vorbei mit der Mannschaft vom Stausee. Die Gäste überließen dem BVB Platz und Ball, waren sehr passiv und in der Abwehr extrem anfällig. Besonders bei langen Bällen brannte es ein ums andere Mal im Gästestrafraum und so dauerte es auch nicht lange, ehe Tigges den Ball nach starkem Steilpass von Führich zum 1:0 unter die Latte nagelte (10.). Führich hätte kurz danach auf 2:0 erhöhen können, schob den Ball frei vor Halterns Torwart Hester jedoch am langen Pfosten vorbei. Duman machte es in der 22. Minute besser und bestrafte einen Halterner Fehlpass im eigenen Strafraum mit dem 2:0. Und nur zwei Minuten später war es erneut ein langer Ball, der die Gästeabwehr aushebelte. Führich legte den Ball am herausstürmenden Halterner Torwart vorbei und schob ihn zum 3:0 ins leere Tor.
Anschließend ließen die Amas es etwas gemächlicher angehen, ohne, dass Haltern daraus Kapital schlagen konnte. Der BVB kontrollierte das Geschehen und wurde stets gefährlich sobald er das Tempo anzog.
2. Halbzeit
Hätte man sich größtenteils sparen können. Der BVB hielt die Halterner weit vom eigenen Tor weg und investierte selbst nur noch wenig nach vorne. Lediglich kurz vor Ende zogen Führich und Finnson nochmal das Tempo an und kombinierten sich auf der linken Seite in den Strafraum. Die Hereingabe nahm Boyamba am 5-Meter-Raum stark an und traf aus der Drehung in den Winkel. Das 4:0 markierte auch gleichzeitig den Endstand, pünktlich nach 90 Minuten pfiff Schiedsrichter Koy ab.
Der BVB springt durch den Sieg auf Platz 7, Haltern bleibt 15. Für die Amateure folgen nun zwei Auswärtsspiele, die jedoch beide parallel zu den Profis stattfinden. Am Freitag geht es zur Reserve der Düsseldorfer Fortuna, ehe am 22.02. das Auswärtsspiel beim VFB Homberg stattfindet.
Die Stimmen zum Spiel
Magnus Niemöller (Trainer TuS Haltern):
Die ersten 5 Minuten waren ein Weckruf für Dortmund. Vorher habe ich tolle 5 Minuten meiner Mannschaft gesehen mit dem Elfmeter und der guten Schusschance. Leider war dies der Weckruf für Dortmund, die anschließend eindrucksvoll ihre Qualität unter Beweis gestellt haben. Sie haben den Ball trotz des Untergrunds technisch stark behauptet. Dann hatten wir blöde 20 Minuten, wo wir den Zugriff verloren haben und der BVB seine Chancen genutzt hat. Dementsprechend war das 0:3 ein berechtigtes Halbzeitergebnis.
Defensiv hatten wir in der zweiten Halbzeit mehr Kontrolle, so dass es dann ein Spiel im Mittelfeld war. Allerdings hatte der BVB das Spiel jederzeit unter Kontrolle.
Mike Tullberg:
Offenbar benötigen wir immer einen Wake Up-Call. An dieser Stelle ein großes Lob an unseren Torwarttrainer und Eric Oelschlägel. Beide wussten, dass der Spieler immer beim Elfmeter verzögert und so konnte Eric den Ball halten.
Großes Lob auch an den Rest der Mannschaft, es ist schwierig, wenn das Training immer auf dem Billiardteppich in Brackel stattfindet. Samstags ist der Platz dann ein Nachteil, weil wir eine technisch hochbegabte Mannschaft haben. Besonders stolz bin ich auf die defensive Kompaktheit. Nach dem Spiel gegen Aachen habe ich auf einer Viererkette umgestellt, das hat heute geholfen. Ich bin froh über den Sieg und die Art wie wir Fußball gespielt haben.