Die Amateure bescheren dem BVB drei Punkte zum 111. Geburtstag
Zum 111. Geburtstag des besten Ballspielvereins der Welt ließen die Amateure nichts anbrennen und stürzten den Wuppertaler SV mit einem nie gefährdeten 3:0 Sieg noch tiefer in die Krise. Unser Spielbericht zum vorletzten Heimspiel der Hinrunde:
Zwei Unentschieden hatten die Amateure zuletzt eingefahren. Im Rennen um den Titel sind diese Punkteverluste natürlich bitter, zumal man in beiden Spielen auch eher als Favorit auf dem Platz stand. Doch es zeigten sich allmählich die Auswirkungen der vollgepackten Hinrunde und man musste seinen Vorteil gegenüber Rot-Weiss Essen einbüßen. Mit „nur“ zwei Spielen weniger, fehlen nun sieben Punkte auf unsere Nachbarn – was selbstverständlich noch lange kein Grund ist, den Kopf in den Sand zu stecken.
Mit
Wuppertal asozial fand sich am Samstag ein Gegner ein, der in dieser
Saison schon einige Rückschläge hinnehmen musste. Handfeste Krise
inklusive Ultra-Besuch, Trainerwechsel Anfang Dezember,
Abstiegsplatz. Es läuft nicht so richtig beim Wuppertaler
Traditionsverein.
Maaßen reagierte ob der zuletzt etwas fehlenden Luft und schickte nach den beiden kräftezehrenden Partien in Homberg und gegen RWO eine reichlich runderneuerte Elf auf den Rasen. Patrick Osterhage durfte zum ersten Mal nach seiner langen Leidenszeit von Beginn an ran, dazu ersetzten Bah-Traore, Finnsson, Harlaß und Bakir die zunächst pausierenden Knauff, Hober, Wanner, Raschl und Tachie.
Auf der anderen Seite brachten die Wuppertaler einen alten Bekannten mit: Bayhan Ametov, der zwei Jahre lang beim BVB II unter Vertrag gestanden hatte, stand bei ihnen in der Startelf.
Erste Halbzeit:
Die ersten 20 Minuten sind recht schnell abgehandelt, von beiden Seiten kam nicht wirklich etwas Zwingendes. Viele Ballverluste, wenig Schärfe und im Allgemeinen eher so halbgut anzusehen. Wuppertal schaffte es dicht gestaffelt, die Dortmunder Tormaschinerie an ihrer Entfaltung zu hindern. Das Spannendste war in dieser Phase noch die Prominenz in Form von Sebastian Kehl und Marcel Schmelzer auf der Tribüne.
In der 22. Minute ging es dann jedoch ganz schnell: Nachdem der WSV zuvor noch jeden gefährlichen Angriff mit Mann und Maus verhindern konnte, war es in der 23. Minute Patrick Osterhage, der nach starker Vorarbeit Tigges an der Strafraumkante in Szene setzte. Der Mittelstürmer legte sich den Ball zurecht und zog ab, ein Flachschuss ins lange Eck war wohl geplant. Semir Saric vom WSV fälschte den ohnehin schon gefährlichen Schuss unglücklich ab, sodass er bogenlampenartig ins Tor von Szczepankiewicz segelte.
Die
nächste richtig dicke Torchance für den BVB erfolgte dann in der
36. Minute. Tigges behauptete den Ball im Mittelfeld bockstark gegen
zwei bis drei Wuppertaler, Schiri Holz zeigte Vorteil an und dann
hatte der Kapitän das Auge für Finnson. Der marschierte mit
ordentlich Dampf in den Strafraum, scheiterte dann jedoch im 1 gegen
1 an der rechten Hand von Szczepankiewicz. Hier hätte der
isländische Nationalspieler lieber auf Bakir querlegen sollen.
Vom WSV kam übrigens nach wie vor reichlich wenig in der Offensive. Obwohl man durchaus das ein oder andere Mal Platz für Torraumszenen gehabt hätte, konzentrierten sich die Gäste im leuchtenden Blau voll und ganz aufs Verteidigen. Die Führung für den BVB also zu diesem Zeitpunkt absolut verdient. Lediglich ein Ball kullerte in Halbzeit eins – harmlos – auf das Tor des BVB, beziehungsweise in die einladenden Arme von Luca Unbehaun. Dem ging übrigens eine äußerst kuriose Szene voraus, als Pfanne es irgendwie schaffte, sich selbst zu tunneln und dem Ball nur noch verdutzt hinterherschauen konnte.
Kurz vor der Pause gab es dann noch einen Freistoß und eine Ecke für den WSV, welche jedoch ohne große Gefahr blieben. Man darf hoffen, dass der zuschauende Kehl diese Szenen für die Herren aus der ersten Mannschaft mitfilmen konnte – es scheint ja durchaus möglich zu sein, Standards zu verteidigen.
Zweite Halbzeit:
Halbzeit zwei startete zunächst
ähnlich spannend wie Halbzeit eins. Der WSV hielt die Borussia
erfolgreich vom Tor fern, ohne jedoch selbst offensiv in Erscheinung
treten zu können. Ein blödes Gefühl blieb ob der knappen Führung
natürlich trotzdem.
Nach 55 Minuten war dann für Osterhage
Schluss. Seinen ersten Startelfeinsatz kann er mit einer ordentlichen
Leistung, die er mit einer starken Vorlage krönte, durchaus als
Erfolg verbuchen. Neu in die Partie kamen Aday Ercan und wenig später
(66.) Ansgar Knauff.
Die frischen Kräfte taten der U23
sichtlich gut: Etwa eine halbe Stunde vor Schluss drehte die
Mannschaft nochmal richtig auf. So waren es auch die beiden
Eingewechselten, die in der 70. Minute auf 2:0 erhöhten. Knauff
hatte nach einem Ballgewinn das Auge für den freistehenden Ercan,
der nach einem knappen Monat der Nichtberücksichtigung sein erstes
Tor für den BVB II erzielte. Auch sonst empfahl sich der
Sommerneuzugang vom SC Wiedenbrück durchaus für weitere Einsätze.
Im Anschluss ließ der BVB nichts mehr anbrennen und konnte kurz vor Schluss mit dem 3:0 durch Knauff auch endgültig den Deckel auf den Pflichtsieg machen. Hart erkämpft, aber hochverdient sackte man somit gegen ein offensiv erschreckend harmloses Wuppertal endlich wieder drei Punkte ein.
Ausblick:
Noch einmal muss der BVB II ran: am Dienstag geht es um 17:30 ins Nachholspiel gegen Düsseldorf II. Danach ist dann endlich Zeit für die allmählich wirklich nötige Pause. Bis zum 09.01. ist dann immerhin ein wenig Luft zum Durchschnaufen, bevor gegen die Zweitvertretung der falschen Borussia die Rückrunde startet.
Statistik:
BVB II: Unbehaun – Hippe, Dams, Maloney – Bah-Traore (78. Tachie), Osterhage (55.Ercan), Pfanne, Finnsson (66. Knauff)– Harlaß (55. Raschl), Tigges, Bakir – Trainer: Maaßen
Tore: 1:0 Tigges (23.), 2:0 Ercan (70.), 3:0 Knauff (87.)