„Stay at home“ sinnvoll nutzen: Rezension der 3. Ausgabe des Fanzines „Manni“
Außergewöhnliche Zeiten wie die jetzigen beeinflussen natürlich auch den Alltag des gemeinen Fußballfans. Keine Fußballspiele, die man besuchen kann, keine Transfergerüchte, die man diskutieren kann. Anlass genug, um sich mal wieder mit Lesestoff zu beschäftigen.
Im September letzten Jahres haben wir an dieser Stelle bereits die Debütausgabe des Dortmunder Fanzines „Manni - Dat Fanzine vonne Borussia“ besprochen. Eine kleine Rückschau: bei dem Heft handelt es sich um ein Werk von Personen aus der Dortmunder Fanszene, das den Ansatz pflegt, möglichst viele Facetten das Fandaseins abzubilden. Das heißt: es soll ausdrücklich ein Heft von Fans für alle Fans sein.
Das Konzept scheint die Leserschaft jedenfalls überzeugt zu haben, sodass ein halbes Jahr später schon die dritte Ausgabe erscheinen konnte (und die ersten beiden Hefte schon restlos vergriffen sind). Werfen wir also einen Blick hinein:
Die aktuelle „Manni“-Ausgabe kommt in der gewohnt schönen Optik daher, ist komplett in Farbe gehalten und wirklich sehr ansprechend gelayoutet. Viele Inhalte drehen sich um „nostalgische“ Themen, weshalb alleine schon die Bebilderung zum Betrachten einlädt – vor allem alte Fotos von der Südtribüne oder von BVB-Auswärtsfahrten in den 90ern nehmen den Leser mit in vergangene Tage.
Inhaltlich wurde wieder darauf geachtet, einen bunten Mix aus aktuellen Ereignissen und zeitlosen Themen zu behandeln. So beinhaltet das Heft Spielberichte zu Pflichtspielen der Profis und der Amateure sowie einen Artikel der Fanhilfe zu den Inhalten des umstrittenen neuen Polizeigesetzes in NRW.
Der Schwerpunkt der Ausgabe liegt allerdings wieder im Bereich der Fankultur - in Form eines Interviews mit einem Fanzine-Macher aus den 90ern sowie einem Gastbericht vom Champions-League Halbfinale 1997 im Old Trafford bei Manchester United. Wer Lust auf Reisen in die Vergangenheit hat, wo internationale Spiele noch nicht mit Hilfe von Ryanair und AirBnB bestritten wurden, der wird hieran sicherlich seine Freude haben.
Darüber hinaus finden sich umfangreiche Informationen zu unserem Champions-League Achtelfinalgegner aus Paris im Heft wieder. Zwar konnte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung natürlich niemand ahnen, dass das Rückspiel aus bekannten Gründen unter völlig anderen Voraussetzungen stattfinden sollte, nichtsdestotrotz sind die Infos zum Verein PSG absolut interessant und auch die Geschichte der Fanszene des Clubs sicherlich so nicht jedem geläufig.
Abgerundet wird das Heft – wie die vergangenen Ausgaben auch – wieder durch einen umfangreichen Hoppingteil. Dieses Mal sollte es die Schreiber von „Manni“ nach Weißrussland verschlagen.
Fazit: die allermeisten von euch werden momentan mehr Zeit zu Hause verbringen müssen als sonst. Also lasst ruhig einmal den Fernseher aus, hebt euch die Netflix-Serien für später auf und schlagt dieses tolle Heft auf. Ein paar Exemplare sind noch via E-Mail unter manni-fanzine@web.de erhältlich. Mit 1,50 € wird das Heft im Übrigen kriminell unter Wert verkauft!