Das sagen die Trainer vor dem Pokal-Achtelfinale
Vor den DFB-Pokal-Achtelfinals äußerten sich BVB-Trainer Lucien Favre und Werder-Trainer Florian Kohfeldt zum bevorstehenden Aufeinandertreffen im Dortmunder Westfalenstadion (Dienstag, 20:45 Uhr, ARD/SKY).
Die Freude über die Loskugel, die den Namen Borussia Dortmund enthielt, war in Bremen wahrlich nicht groß. "Das ist eine große Hürde, die wir da im Lostopf liegen hatten", hält Werder-Geschäftsführer Frank Baumann fest. Aber: "Das ist auch eine große Chance, wenn morgen ganz Fußball-Deutschland auf uns schaut."
Werder-Trainer Florian Kohfeldt war nach dem lustlosen Auftritt seiner Mannschaft am Wochenende in Nürnberg (1:1) bedient. Das Unentschieden sei aber "abgehakt", betont der 36-Jährige. "Wir haben in diesem Jahr noch kein Spiel verloren. Es gab schon schlimmere Werder-Krisen. Das Spiel gegen Nürnberg wird auch keine direkten Auswirkungen auf das Pokalspiel haben, was die Aufstellung angeht. Ich gehe davon aus, dass die Leistung in Nürnberg ein Einzelfall bleibt. Ich will nicht sagen, dass sie ein großes Schuldbewusstsein ausgelöst hat. Aber die Spieler waren teilweise selbst schockiert über das Spiel. Und das hilft schonmal, wenn man im Nachhinein selbst weiß, dass man Scheiße gebaut hat."
Kohfeldt besinnt sich lieber auf die positiven Aspekte der jüngsten Vergangenheit. Zum Beispiel wäre dort das furiose 2:2-Unentschieden seiner Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt vom 18. Spieltag.
Die Bremer scheiterten viel mehr an sich selbst, als am Gegner, und schlitterten nur knapp am Sieg vorbei. Aber auch aus dem Bundesligaspiel gegen den BVB Ende Dezember zieht der gebürtige Siegener positive Schlüsse: "Die Grundeigenschaft, die wir an diesem Tag gezeigt haben, werden wir auch morgen brauchen: und das ist Mut. Wenn du nach Dortmund fährst und nicht daran glaubst und nur abwartest, dass sie Fehler machen: Dann wird es schwierig", hält er fest.
"Bremen ist sehr gut organisiert"
Am Montagmittag äußerte sich auch BVB-Trainer Lucien Favre vor den Medienvertretern zum bevorstehenden Spiel. Für Werder Bremen fand der Schweizer nur lobende Worte: "Werder Bremen ist sehr gut organisiert. Sie erobern den Ball clever und machen das gut. Es wird sehr schnell bei einem Konter nach einer Balleroberung. Sie spielen mehrere Systeme, manchmal 4-3-3, manchmal 4-4-2 mit Raute. Gegen Nürnberg haben sie am Ende 4-4-2 gespielt, begonnen aber im 4-4-3. Manchmal spielen sie auch
zu fünft in der Abwehr. Das machen sie sehr gut und sehr organisiert."
Der wohl wichtigste Angreifer der Bremer ist Max Kruse. Auch den 30-Jährigen hat Favre auf dem Zettel. "Kruse bewegt sich sehr gut. Seine Mitspieler suchen ihn", betont Favre, und wenn sie ihn finden "dann geht es schnell nach vorne."
Auch im Bundesligaspiel im Dezember war Favres ehemaliger Schützling (gemeinsam bei Gladbach) dem Trainer ins Auge gesprungen: "Max Kruse spürt den Fußball, er ist sehr gefährlich, ein sehr guter Spieler. Er hat im Dezember sehr gut gegen uns gespielt."
Zagadou noch keine Option
Eine zumindest kleine positive Nachricht gab es dann auch noch aus dem BVB-Lazarett zu vermelden. Dan-Axel Zagadou hat zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft trainiert. "Das war sein erstes Training mit der Mannschaft seit Anfang Dezember. Er ist langsam wieder bereit", zeigte sich Favre erfreut. Für den Pokal-Kracher gegen Werder ist der Innenverteidiger aber noch keine Option. Der Trainingsrückstand ist erstmal noch zu groß.
Im Zentrum der Viererkette könnte neben Abdou Diallo auch der wiedergenesene Ömer Toprak stehen. Auch Julian Weigl wäre erneut eine Option für die Startformation im Abwehrzentrum. Wer von Beginn an verteidigen wird wollte Favre allerdings nicht verraten. Vielleicht rotiert auch Diallo aus der Mannschaft hinaus und wir sehen eine Innenverteidigung bestehend aus Toprak und Weigl? Favre: "Wir wissen noch nicht, wer am Anfang spielt. Julian hat das sehr gut gespielt mit Ömer Toprak zusammen gegen Gladbach."
"Rotation ist obligatorisch"
Auch im Pokalspiel gegen Werder Bremen kann sich der BVB-Trainer vorstellen, bei der Aufstellung auch in anderen Mannschaftsteilen zu rotieren. "Wir haben zehn Spiele in 40 Tagen", betont der 61-Jährige. "Wir wollen und wir müssen rotieren. Vor ein paar Wochen haben wir das nicht gemacht, vor allem die Innenverteidiger waren immer dieselben. Rotation ist obligatorisch."