Auf dem Weg zum Ziel...
Am Samstag geht es gegen den VfL Wolfsburg um die bekannte Wurst. Dabei ist nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Westfalenstadion in der Pflicht.
Nach dem spielfreien Wochenende in der Bundesliga startet Borussia Dortmund nach der Länderspielunterbrechung nun in die finale Phase der Saison. Die Wochen der Wahrheit, wenn man es denn dramatisieren möchte, stehen für den BVB auf dem Plan. Oder einfach gesagt: Wenn der VfL Wolfsburg am Samstag im Westfalenstadion (15:30 Uhr/Sky) zu Gast ist, dann geht es für die Mannschaft von Trainer Lucien Favre um die bekannte Wurst.
Die Gäste aus Niedersachsen stuft der Schweizer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel als „gefährlich“ ein, da gäbe es „keine Diskussion.“ Damit hat Favre auch schon fast alles zum Gegner gesagt. Wortkarg wie immer lässt sich der Fußballlehrer nicht in die Karten schauen. Viel mehr wandte sich der 61-Jährige an seine eigene Mannschaft. Betonte, dass es zuletzt viele unnötige Gegentore gegeben habe, taktische Fehler und Ballverluste, die „auf diesem Niveau nicht akzeptabel sind.“ Hart, aber ehrlich.
Zwei Wochen nach dem spektakulären Last-Minute-Sieg in Berlin (3:2) geht es für den BVB darum, die freigesetzte Energie und Euphorie aus dem Berliner Olympiastadion auch im Westfalenstadion wieder auf den Rasen zu bringen. „Die Mannschaft hat in Berlin gezeigt, dass sie unbedingt gewinnen wollte. Das wollen wir sehen“, sprach BVB-Sportdirekter Michael Zorc das aus, was sich viele Fans wünschen.
Für Borussia Dortmund geht es gegen die Wölfe aber um mehr, als nur um drei Punkte. Mit einer Heimspielniederlage wäre der Kampf um die Meisterschaft vermutlich verloren, bevor er am nächsten Wochenende beim Auswärtsspiel in München richtig begonnen hätte. Nicht mithelfen wird dabei Christian Pulisic. Der US-Amerikaner hat sich während seiner Reise einen Muskelfaserriss zugezogen und steht Lucien Favre somit vorerst nicht zur Verfügung.
Gute Nachrichten gibt es hingegen aus den anderen Ecken des Lazaretts. Mit Mario Götze, Axel Witsel und Paco Alcácer kann Cheftrainer Favre wieder auf das Trio zurückgreifen, was in Berlin angeschlagen passen musste. Alle drei haben die gesamte Woche problemlos mit der Mannschaft trainiert und stehen zur Verfügung.
Während es für die Mannschaft auf dem Rasen um drei wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen geht, geht es für mich darum, dass die Mannschaft zeigt, dass sie gewinnen will – um jeden Preis. Die Chancen stehen so gut wie lange nicht mehr, dass der BVB am Ende die Schale hochhält. Daher verlange ich von der Mannschaft nur, dass sie alles dafür tut, dieses Ziel zu erreichen. Dass die Spieler sich fokussieren – aber vor allem konzentrieren.
Mit den Fehlern aus den letzten Spielen wird es schwer, gegen den VfL zu bestehen. Die Wölfe schnuppern noch am Europapokal, schielen womöglich mit einem Auge gar noch auf die Champions League. Der Gegner wird in Dortmund nichts herschenken – im Gegenteil. Erfahrungsgemäß wachsen die Mannschaften neuerdings in Spielen gegen den BVB gar noch über sich hinaus.
Aber: Das, was ich von der Mannschaft erwarte, erwarte ich auch von den Zuschauern. Zu feiern, wenn ein Tor fällt, ist mir zu einfach. Zu jubeln, wenn der BVB schon 3:0 führt – geschenkt. Dann ist jedes Stadion in der Bundesliga laut. Die Mannschaft braucht die Unterstützung aber nicht dann, wenn es gut läuft, sondern dann, wenn es gut laufen soll. Daher lasst uns am Samstag gemeinsam für ein lautes und farbenfrohes Westfalenstadion sorgen. Auf dem Weg zum Ziel, keiner kann uns halten!