Die Freunde meiner Feinde
Mit Freundschaften ist es ja so eine Sache. Mal schnell vorübergehend, mal fürs Leben und manchmal in kuriosen Konstellationen.
Da ist die graue Maus, eine Etage tiefer. Völlig unauffällig, lediglich ab und zu zieht sie für eine kurze Zeit in die gleiche Etage und läuft dann provozierend auf und ab, um ein bisschen Emotionen abzukriegen. Klappt eher nicht so. Und doch hängt diese graueste aller Mäuse regelmäßig mit dem arroganten Typen aus dem Süden der ersten Etage ab. Was er an ihr findet? Keine Ahnung. Was sie an ihm findet? Erst recht keine Ahnung.
Die eigenen Freundschaften sind alle mehr oder weniger eingeschlafen. Da gab es mal den schrägen Typen, zwei Wohnungen weiter. Die Abneigung gegen den gemeinsamen Nachbarn dazwischen schaffte Sympathien. Der schräge Typ ist aber mittlerweile 4 Etagen runtergezogen, also fast schon unter Tage. Man trifft sich alle Jubeljahre mal in alter Freundschaft, aber mehr auch nicht. Eine Zeitlang hat man sich mit dem alten Mann aus dem Norden der Etage gut verstanden. Der war echt ein Ureinwohner der Etage, ist aber tatsächlich letztes Jahr ausgezogen. Er hatte ja auch schon seit Jahren versucht, eine Wohnung in der Etage tiefer zu bekommen, aber beim derzeitigen Wohnungsmarkt musste er einige Zeit warten. Wobei der Kontakt eh schon länger eingeschlafen war.
Und dann gibt es da noch die Dame aus dem Südosten der Etage. Erst seit kurzem wieder in die Etage gezogen, macht sie eigentlich einen guten Eindruck. Zumindest ist bei ihr in der Wohnung in der Regel gute Stimmung und ihre leicht vertrottelte Art lässt sie auch recht sympathisch wirken. Na gut, ihr Akzent ist irgendwo im Vorhof der Hölle angesiedelt, aber das macht sie mit guten Erinnerungen wieder wett…war sie es doch, die damals zu Gast war, als man sich 2010 im heimischen Wohnzimmer überraschend die Krone des Etagenkönigs aufsetzen konnte.
Also alles gut? Ganz im Gegenteil, der Umgang der Dame ist schauderhaft. Immer wieder wird sie in Begleitung des abgewracktesten Typen der ganzen Etage gesehen. Das Schlimme an dem Typen ist…eigentlich alles…aber das allerschlimmste ist, dass er direkt die Wohnung neben einem selbst hat und diese Ranzbude auch noch für ein geiles Dingen hält. Was die Dame an ihm findet, ist schleierhaft. Vielleicht ist es die Gemeinsamkeit, aussichtsreiche Gelegenheiten zwanghaft zu verkacken, vielleicht ist die Dame, wie selbst ihre eigenen Familienmitglieder vermuten, aber auch einfach ein Depp.
Doch egal ob Depp oder nicht, die Dame schickt sich an, zum jährlichen Pflichtbesuch zu kommen. Und wäre das nicht schon anstrengend genug, hat der blaue Pöbelnachbar an dem Tag auch noch frei und wird wohl die Chance nutzen, sich mal eine schöne Wohnung anzuschauen. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als die Dame mit Freund möglichst zügig und punktlos der Wohnung zu verweisen und insgeheim auf einen besseren Umgang für sie zu hoffen.
Zum Sportlichen
Beim BVB wird Abdou Diallo nach seiner roten Karte definitiv fehlen. Für ihn könnte Dan-Axel Zagadou in die Startelf rutschen. Ömer Toprak befindet sich nach seiner Oberschenkelverletzung im Lauftraining, für ihn wird das Spiel zu früh kommen.
Obwohl er erst 24 Pflichtspielminuten für den BVB in den Beinen hat, wurde Paco Alcacer gegen Brügge und Hoffenheim bereits schmerzlich vermisst. Er befindet sich wieder im Mannschaftstraining, ob es direkt für die Startaufstellung reicht, ist unklar. Weder Reus, noch Wolf oder Philipp haben sich bislang als ernsthafte Alternative angeboten. Wer bei einem erneuten Ausfall Alcacers den Platz in der Sturmmitte einnehmen wird, bleibt also offen. Keine Hoffnung auf einen Platz im Kader scheint es weiterhin für Alexander Isak zu geben.
So könnten sie spielen
BVB: Bürki - Piszczek, Akanji, Zagadou, Schmelzer - Witsel - Dahoud, Delaney - Pulisic, Reus - Alcacer (Wolf/Philipp)
FCN: Bredlow - Valentini, Mergreitter, Mühl, Leibold - Petrak - Fuchs, Behrens - Kubo - Ishak, Misidjan