Trainerprofil: Peter
Borussia Dortmund trennt sich vom bisherigen Cheftrainer Peter Bosz und reagiert somit auf die sportliche Talfahrt der letzten Wochen. Sein Nachfolger wird Peter Stöger – der vor einer Woche wegen einer ebenfalls sportlichen Talfahrt beim 1. FC Köln freigestellt wurde.
Seit Samstagabend kursierten viele Namen durch das Internet, nachdem durch ein Leck beim BVB durchgesickert war, dass die Borussia und Peter Bosz nach dem Bremen-Spiel (1:2) getrennte Wege gehen werden. Mit in der Lostrommel waren unter anderem die ehemaligen Borussen Bernd Storck, Sebastian Kehl und Andy Möller.
Geworden ist es niemand von ihnen. Künftig wird der 51-Jährige Österreicher Peter Stöger im Westfalenstadion an der Trainerbank stehen. Seit seiner Freistellung bei den Geißböcken am 3. Dezember wurde der Name Stöger immer mal wieder in Dortmund fallengelassen. Angeblich war der BVB auch schon im Sommer an einer Verpflichtung Stögers interessiert, zog am Ende aber mit Peter Bosz die offensivere Fußballschule aus den Niederlanden vor. Dass keine 24 Stunden nach dem Abpfiff der Bremen-Partie bereits eine Einigung mit Stöger vorliegt, zeigt, dass sich Aki Watzke und Michael Zorc bereits seit mehreren Tagen mit dem Wiener im Austausch befunden haben müssen.
In seinen vier Jahren beim 1. FC Köln hat Stöger, mit Ausnahme dieser Saison, roßes geleistet und führte den Effzeh das erste Mal seit Jahrzehnten zurück in den Europapokal. In 168 Spielen als Übungsleiter der Rheinländer holte er im Schnitt 1,40 Punkte pro Partie. Stöger brachte sportliche Ruhe ins so aufbrausende Umfeld der Domstädter – bis zu dieser Saison.
Auf der Gegenseite
stehen für Stöger drei Punkte aus 14 Spielen (0/3/11) in dieser
Spielzeit. Dabei erzielte der FC unter seiner Federführung in der
Bundesliga ganze sechs Tore – bei 27 Gegentreffern. Somit bringt
der Österreicher eine ziemlich dicke Hypothek mit nach Westfalen.
Dabei dürfen die Erfolge, die Stöger all die Jahre mit den Kölnern
erreicht hat, aber nicht vergessen werden. Aufstieg, Klassenerhalt,
Europa. Es ist wichtig und richtig, in dieser Situation einen Trainer
zu holen, der erfahren ist – und als Muttersprache deutsch
vorweisen kann. Viele von uns haben gesehen, dass die Leistungen
unserer Mannschaft nicht nur auf die Trainerleistung zurückzuführen
sind. Gerade in den letzten Interviews und dem Verhalten auf dem
Platz klang immer wieder durch, dass es innerhalb der Mannschaft
nicht stimmt. Das ist bei einem so eklatantem Negativlauf nicht groß
verwunderlich, wird für Stöger aber womöglich die größte zu
nehmende Hürde sein.