Unterricht mit Hendrik Bonmann – von großen und kleinen Lichtblicken
„Natürlich! Wann soll ich wo sein?” Ich, die fest mit einer Absage gerechnet hatte, starrte verblüfft auf mein Handy. Okay, alles klar. Die größten Momente entstehen doch immer aus den kleinsten Spinnereien. Mein Gesprächspartner war Hendrik Bonmann, 3. Torwart von Borussia Dortmund. Im Gegensatz zu manch anderen auf dem Boden geblieben und einer von vielen kleinen und großen Lichtblicken am vergangenen Donnerstag.
Meine Mitmenschen und ich planten für die letzte Woche unseres Projekts „Sommerschule”, bei dem Studierenden das Unterrichten anhand einer eigenen kleinen Schülergruppe näher gebracht wird, etwas, auf das sich die Schüler schon seit der ersten Woche freuten. Einen Besuch im Dortmunder Stadion. Die Südtribüne und Marco Reus - das verbanden sie mit Borussia Dortmund. Marco Reus ließe sich wohl nicht umsetzen, aber ich hatte eine andere Idee. Hendrik Bonmann - auch blond und Borusse durch und durch. Und so starteten wir mit einer 15-köpfigen Truppe unsere Tour von der Ruhr-Universität zum Westfalenstadion. Nach einer Führung durch das Stadion, bei der besonders Emma, die extra ihr Shooting unterbrach, und der Spielertunnel mit Einlaufmusik für große Augen sorgten, trafen wir uns im Lernzentrum unter der Südtribüne (danke an das Fanprojekt Dortmund für eure Unterstützung!). Dort erzählte Hendrik den Schülern, die mucksmäuschenstill im Stuhlkreis um ihn herum saßen, dass er froh sei, seinen Traum leben zu können und es besonders Spaß macht, dass auch die zweite Mannschaft einen solch großartigen Support erleben darf. Die Einblicke in das Leben als Fußballer waren nicht nur für die Schüler neu und spannend, sodass wir alle viele Eindrücke mit nach Hause nehmen konnten.
Auf dem Rückweg fragte ich einen Schüler, was er denn da auf seinem Handy habe. Die Antwort ließ mich ein wenig schlucken. Mit leuchtenden Augen erzählte er, Hendrik sei jetzt sein Lieblingsspieler und Dortmund sein Verein, deswegen sei beides nun sowohl Bildschirmschoner als auch Profilbild. Obwohl er sich nicht genau entscheiden könne, so viele schöne Fotos habe er gemacht. Auf die Frage, was die Gruppe denn von den Erzählungen der Führung behalten habe, zuckten die Schüler verschmitzt grinsend mit den Schultern. Doch eines wussten sie sofort: dass das der schönste Tag der Sommerschule und einer ihrer größten Träume für sie war. Wie war das? Die größten Träume entstehen aus kleinen Spinnereien und manchmal werden sie wahr...