Spielbericht Profis

Sommerkick, maue Stimmung und ein warmer Abschiedsgruß

04.05.2014, 19:03 Uhr von:  Redaktion

Protest von TU gegen Hopp und RBLDer BVB hat sich mit einem Sieg im letzten Saisonheimspiel von seinem Publikum verabschiedet. Trotzdem herrschte im Westfalentempel eine Sommerkickatmosphäre der gepflegten Langeweile. Selbst der verhasste Gegner konnte die Emotionen nicht in Wallung bringen, was wohl auch daran liegt, dass er inzwischen weitgehend komplett ohne sogenannten Anhang anreist. Hoffentlich stellt diese sportlich nett anzusehende, aber weitgehend emotionslose Veranstaltung kein Musterbeispiel für den zunehmend von traditionsbefreiten Konstrukten bevölkerten Fußball der Zukunft dar. Auch die Verabschiedung des sportlich unumstrittenen, aber penetrant wechselwilligen Torjägers Lewandowski wurde routiniert und ohne Missfallenskundgebungen über die Bühne gebracht. Scheinbar wird dem Ziel Berlin beim BVB auf und neben dem Platz alles untergeordnet.

Mit dem letzten Heimspiel der Saison ging das wohl plastiklastigste Halbjahr der BVB-Vereinsgeschichte zu Ende. Es war wirklich kaum auszuhalten, wie oft der moderne Kommerzfußball seine hässliche Fratze in den letzten Monaten beim BVB präsentierte. Gleich zweimal schaute das Marketingvehikel des Automobilkonzerns aus der Stadt des KdF-Wagens vorbei. Dazu wurde die altehrwürdige Kampfbahn Rote Erde durch den Besuch der Brauseochsen aus Markranstädt geschändet. Eine Reise zu den Pillendrehern stand auch noch auf dem Programm und nun also das Spielzeug des Softwaremilliardärs und Sohns einer Mutter. Fans vom Projekt waren mal wieder in der EckeMan könnte es ja sogar noch von der spaßigen Seite nehmen, wenn man sieht, dass „das ganze Dorf“ nicht einmal ausreicht, um die Nordostecke zur Hälfte zu füllen. Eigentlich sollte das ja darauf hindeuten, dass die Plastikvereine sich nicht durchsetzen können. Aber Fans und Emotionen scheinen schon lange keine Rolle mehr zu spielen, wenn man genug Geld investiert, um sich die richtigen Freunde zu kaufen.

Zuletzt wurde ja wieder ganz deutlich, wohin die Reise im deutschen Fußball gehen wird. Hatte Andreas Rettig beim Fankongress in Berlin noch vollmundige Ankündigungen gemacht, die von den Leichtgläubigen unter seinen Zuhörern so verstanden werden konnten, als würde die Lizenzerteilung für die Brausemarketender auf der Kippe stehen, folgte der erwartbare Realitätscheck prompt, als das Lizensierungsverfahren startete. Ein paar harmlose Auflagen hat die DFL dem Werbeprojekt noch ins Aufgabenheft geschrieben, die eine Lizenz für die zweite Bundesliga nicht in Frage stellen und selbst deren Rechtmäßigkeit wird von Sportrechtlern angezweifelt. Dementsprechend legten die Österreicher auch direkt Rechtsmittel ein und auch der Gang vor ein ordentliches Gericht ist wohl nur dann ausgeschlossen, wenn die Berechnungen der Marketingexperten ergeben, dass der damit verbundene Imageschaden für das beworbene Zuckerwasser groß genug wäre, das die Erfüllung der Auflagen demgegenüber preisgünstiger wäre. Damit ist klar, war am längeren Hebel sitzt. Durch die Ausnahmeregelungen für die „Traditionswerksvereine“ ist die 50+1 Regel derart ausgehöhlt worden, dass sie einer gerichtlichen Überprüfung wohl niemals standhalten würde.

Damit haben sich die echten Fußballvereine ihre einzige Möglichkeit aus der Hand nehmen lassen, weitere Blutsauger zu verhindern, die selbst nichts beisteuern und nur von der Strahlkraft der Bundesliga leben. Zukünftig wird wahrscheinlich die Mehrheit der Bundesligisten ähnlich aufgestellt sein, wie der heutige Gegner. Warum diejenigen, die mit ihren Fernsehgeldern das Fußballbusiness am Laufen halten, nicht dagegen aufbegehren, dass lauter Marketingvehikel, für die sich kein Schwein interessiert, die Liga bevölkern, werde ich wohl nie verstehen. Dass die Fernsehtreibenden sich dafür hergeben, Millionen dafür zu zahlen, Werbeveranstaltungen von Großkonzernen zu übertragen ist schon unverständlich, dass dafür auch noch das Geld der Gebührenzahler rausgeworfen wird, macht einen fassungslos und wütend. So bleibt nur übrig, die kleinen Momente der Schadenfreude zu genießen, wenn Hopps Hobbykicker in Richtung Nordtribüne gehen, um ihre paar mitgereisten „Fans“ zu begrüßen und sich ein ordentliches Pfeifkonzert abholen, weil der eigentliche Gästeblock voller Schwarzgelber ist. Die Zukunft des Fußballs sieht wirklich düster aus, wenn solche Projekte zur Regel werden.

Verabschiedung von Robert Lewandowski im WestfalenstadionDann wurde vor dem Anpfiff noch mit Spannung eine Verabschiedung erwartet. Als Norbert Dickel ansetzte, die Abschiedsworte zu sprechen, brandeten im Süden neben Applaus auch Pfiffe auf, dabei ging es erstmal nur um Manuel Friedrich, der angesichts der Verletzungsserie in der Hinrunde aus der Arbeitslosigkeit verpflichtet wurde und sich in den folgenden Monaten zu mancher Glanzleistung aufgeschwungen hat. Auch von meiner Seite nur die allerbesten Wünsche für die Zukunft in Asien. Der wesentlich wichtigere, aber auch umstrittenere Spieler war erst danach dran. Und offenbar hat die Mehrheit im Stadion eher die unbestritten großartigen Leistungen auf dem Feld im Gedächtnis behalten, als das unwürdige Theater seiner trashigen Berater. So wurde auch Robert Lewandowski mit großem Applaus verabschiedet und auf der Osttribühne hatte man sogar eine Tapete für ihn gemalt. Mein persönliches Fazit seiner Zeit in Dortmund fällt leider weniger versöhnlich aus, denn eine derartige Schmutzkampagne eines Spielers gegen den eigenen Verein habe ich noch nicht erlebt und hoffe auch, dass so ein Zirkus künftig nicht zur Regel wird. Dass der Profifußball ein zynisches Geschäft ist und wenig mit den Träumen und Wünschen zu tun hat, die man noch als Kind gehegt hat, ist mir natürlich auch bewusst. Dennoch bin ich einfach nur froh, wenn dieser zweifellos hochklassige Stürmer endlich nicht mehr unsere Farben repräsentiert. Dass er im Rahmen eines Spiels gegen ein zynisch kalkuliertes Projekt eines Geldadeligen verabschiedet wurde, passt daher gut zu diesem Repräsentanten des modernen Söldnertums. Dass ihm angesichts des Beifalls von den Tribünen scheinbar fast die Tränen kamen, kann eigentlich nicht am Abschiedsschmerz gelegen haben und ist wohl eher mit seiner großen Erleichterung zu erklären, nicht mit Schimpf und Schande aus dem Westfalentempel gejagt worden zu sein. Vielleicht spielte bei einigen Fans aber auch die berechtigte Hoffnung die Rolle, dass Lewandowski sich auch im Pokalfinale gegen seinen neuen Brötchengeber voll reinhängt, wenn man ihm zum Abschied etwas Applaus auf den Weg gibt. Denn eins kann man dem Vollprofi aus Polen nicht vorwerfen: Das Theater um seine Vertragserfüllung hat seine Leistungen auf dem Feld nie negativ beeinflusst. Nachdem ihm die angedrohten Motivationsprobleme per kräftiger Gehaltserhöhung abgekauft wurden, hat er auf dem Platz immer alles gegeben und auch wenn ihm zum Abschied vom Westfalenstadion kein Tor gelingen sollte, war sein Einsatz wieder über jeden Zweifel erhaben. Dass man diesen Fakt aber gesondert betonen muss, sagt schon eine Menge darüber aus, was im Profifußball derzeit falsch läuft.

Bereits vor dem Anpfiff gab es eine erste gute Nachricht für alle Borussen: Die Amateure eroberten einenDuell am Samstagnachmittag beim Spiel BVB - Hoppenheim Punkt in Kiel und machten damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Abstiegsendspiel in der Roten Erde nächsten Samstag, müsste Elversberg schon mit 5 Toren Differenz gewinnen, um den BVB II am letzten Spieltag noch zu überholen. Die Drittligazugehörigkeit der Zweitvertretung ist ein entscheidendes Argument, wenn es darum geht, vielversprechende Talente an die Borussia zu binden, denn der Schritt in die erste Mannschaft ist angesichts gestiegener finanzieller Möglichkeiten und entsprechender Ansprüche schwerer geworden. Der Überraschungsüberflieger dieser Saison, Erik Durm, bewies aber eindrucksvoll, dass es auch beim BVB noch immer möglich ist, den Durchbruch von Drittliga- auf Champions-League-Niveau zu schaffen. Beim letzten Saisonheimspiel fehlte Durm allerdings wegen einer Krankheit und wurde vom Rekonvaleszenten Marcel Schmelzer vertreten.

Zu Beginn des Spiels machte der BVB Druck, aber dann unterlief Hummels ein furchtbarer Anfängerfehler. Er legte den ersten Gegentreffer mit einem furchtbaren Fehlpass perfekt auf. Nun herrschte Unordnung bei den Schwarzgelben und so musste Hummels kurz darauf für den bereits geschlagenen Weidenfeller auf der Linie klären. Eine erste Dortmunder Großchance vergab Reus, der nach schöner Vorarbeit von Lewandowski den Ball nicht an Grahl vorbeilegen konnte. Das nächste Ding legte er dann wunderbar für Lewandowski auf, der leider den freistehenden Jojic übersah und selbst den Abschluss suchte. Kevin Großkreutz etablierte dann einen völlig neuen Fußball-Move: die eingesprungene Kopfballgrätsche. Sowas lernt man wohl nur in Eving.

Die Stimmung im Tempel war von Beginn an ziemlich mau, aber das ist bei einem Spiel, in dem es um nichts mehr geht und das komplett ohne Gästeanhang stattfindet auch nur angemessen. Man muss als Fan auch nicht immer die perfekte Kulisse für jeden Mist abgeben. Das Projekt zog sich mit der Führung im Rücken weit in die eigene Hälfte zurück und machte die Räume eng. So kam der BVB zunächst nicht zu weiteren Chancen, obwohl Reus mehrmals zeigte, dass er in seiner aktuellen Superform kaum zu stoppen ist. Mkhitaryans erster großer Auftritt folgte nach knapp 20 Spielminuten. Er setzte sich wunderbar gegen Rudy durch und bediente Jojic, der aber noch nicht wirklich im Spiel war und den Ball vertändelte. Kurz darauf bot sich dem Armenier die nächste Gelegenheit, aber er brachte nur ein Mittelding von Schuss und Querpass zustande, den kein Mitspieler mehr erreichte. Die Mitarbeiter des Projekts nutzten nun jede Gelegenheit, um theatralisch zu Boden zu sinken und den BVB-Spielfluss zu stören. Leider pfiff Schiri Welz auch zuverlässig immer Freistoß, wenn ein Blauer den sterbenden Schwan markierte.

Kevin Großkreutz TorjubelSo musste es der Junge aus Eving richten. Kevin Großkreutz, der von allen BVB-Spielern wahrscheinlich am besten versteht, warum der vorgebliche Dorfklub so verachtenswert ist, zog einfach mal aus der Distanz ab und ließ Grahl mit seinem platzierten Schuss absolut keine Abwehrmöglichkeit. Kurz darauf war Borussia auch schon in Front. Reus schaufelte mit Übersicht eine wunderbare Flanke in den Strafraum und Mkhitaryan konnte gar nicht anders als den Ball in die Maschen zu köpfen, so frei hatte ihn die blaue Hintermannschaft stehen gelassen. Das Projekt zeigte weiter, warum der nächste Milestone wohl die Verbesserung der Abwehrarbeit sein sollte. Einen Freistoß wehrte man so geschickt vor Piszczeks Füße ab, dass der polnische Außenverteidiger mit einem eingesprungenen Schuss seinen zweiten Saisontreffer markieren konnte.

Nach dem 3-Tore-in-5-Minuten-Zwischenspurt der Borussen, der Hopps Trainer Gisdol vorkam „als ob ein IC auf uns zu zufährt“, kam auch so etwas wie Feierlaune im Tempel auf. Wenn man schon keinen Gegner auf den Tribünen hat, dann feiert man sich halt selber. Aber auch das verebbte schnell wieder und so blieb meist nur der harte Stimmungskern aktiv, während der Rest des Stadions scheinbar schon mit den Gedanken in Berlin weilte. So plätscherte der Rest der ersten Halbzeit relativ ereignislos dahin, auch wenn Dortmund immer wieder seine Gefährlichkeit andeutete oder halt einfach die eklatanten Schwächen in der blauen Defensivabteilung offenlegte. Es wären jedenfalls noch deutlich mehr Treffer für die Heimmannschaft drin gewesen. Die meisten Torschüsse hatte zur Pause Robert Lewandowski zustande gebracht, für echte Gefahr konnte er in seinem letzten Heimspiel im Tempel aber noch nicht sorgen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte gab auch TU einen passenden Kommentar zu den aktuellen Entwicklungen ab „Hoffenheim weiter erstklassig und RB in Liga 2 - unsere besten Genesungswünsche an den deutschen Fußball“ hieß es auf einem großen Spruchband in Block Drölf. Die zweite Halbzeit sah lange wie ein Freundschaftsspiel aus. Die Gäste waren nun bemüht, Ball und Spiel zu kontrollieren, aber unfähig, sich gegen die dicht gestaffelte Borussenabwehr Torchancen zu erspielen. Der BVB lauerte auf Konter, die aber oft bei Lewandowski versandeten, der zwar unbestritten Weltklasse darin ist, den Ball zu behaupten, aber oft den Kombinationsfluss der schnelleren Mitspieler hemmte, weil er sich zu spät vom Spielgerät trennte. Erste gute Gelegenheiten hatte wieder Kevin Großkreutz, der mit zwei Schüssen schwere, aber nicht unlösbare Aufgaben für Grahl stellte.

Jubel der HoppenheimerKevin Volland, der in der zweiten Halbzeit schon so ziemlich überall hin geschossen hatte, außer in Richtung des Tors von Roman Weidenfeller, wollte dann gegen Sokratis einen Elfmeter provozieren und durfte sich eine zünftige griechische Strafpredigt anhören. Als die Südtribüne sich gerade zu etwas mehr Stimmung aufschwang zeigte Roman Weidenfeller den wohl krassesten Fehler, der ihm seit Jahren unterlaufen ist. Einen Verzweiflungsschuss von Süle aus gut und gerne 30 Metern ließ er einfach durch die Beine rutschen. Der Ball flatterte zwar etwas, aber trotzdem wäre er wohl ohne Probleme haltbar gewesen, denn der Dortmunder Schlussmann hatte freie Sicht. Damit sorgte Weidenfeller noch einmal für Spannung in einem Spiel, das eigentlich schon längst entschieden schien. Auch Lewandowski war dann zu sehr auf den Elfmeter aus. Bei einer leichten Berührung ging er zu Boden, anstatt zu versuchen, den Abschluss zu suchen. So musste kurz darauf Jojic mit einer Grätsche im Strafraum in höchster Not gegen Salihovic die knappe Führung verteidigen. Das war allerdings bei weitem die beste Aktion des Serbischen Neuzugangs, der ansonsten eine eher durchwachsene Leistung bot. Marco Reus, der in der zweiten Halbzeit ziemlich abgetaucht war, machte eine Viertelstunde vor Schluss für Aubameyang platz, der offenbar trotz seiner neuen Rückenverzierung spielfähig war. Für ähnlich viel Aufsehen wie mit seinen Instagram-Fotos konnte der Gabuner auf dem Platz allerdings mal wieder nicht sorgen. In der Sommerpause sollte er sich dringend darüber Gedanken machen, ob er seine Prioritäten richtig setzt. Fußball wird nicht nur mit den Beinen sondern auch mit dem Kopf gespielt und wenn Aubame sich nicht bald in das Kloppsche System einfindet, wird er trotz seiner herausragenden Anlagen, wohl nicht mehr über den Status eines Edelreservisten hinauskommen. Der Name Ivan Perisic sollte ihm in dieser Beziehung ein mahnendes Beispiel sein.

Bis auf einen Distanzschuss von Salihovic, den Weidenfeller zur Ecke klärte, passierte bis zum Schlusspfiff allerdings nichts aufregendes mehr und so konnte der BVB trotz ungewohnter Defensivschwächen in der Anfangsphase, das letzte Saisonheimspiel mit einem ungefährdeten Sieg beenden. Ab jetzt steht wirklich nur Berlin im Fokus. Erst geht es zur Hertha und dann folgt der absolut krönende Abschluss dieser starken Saison. Jungs, macht unseren Traum wahr!

Statistik

Lewandowskis letze Verneigung vor der SüdBVB: Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Jojic, Sahin - H. Mkhitaryan (81. Hofmann), Reus (76. Aubameyang), Großkreutz - Lewandowski (91. Schieber)

Hupensöhne: Grahl - F. Johnson, Abraham, Süle, Beck - Strobl (85. Nazario), Polanski (61. Gyau) - Elyounoussi (54. Salihovic), Roberto Firmino, Rudy – Volland

Tore: 0:1 Firmino (5. Volland), 1:1 Großkreutz (29. Jojic), 2:1 Mkhitaryan (31. Reus), 3:1 Piszczek (34.) 3:2 Süle (66.)

Gelbe Karte: Polanski

Ecken: 5:5

Torschüsse: 17:12

Fouls: 16:23

Stimmen aus der PK

Jürgen klopp in der PressekonferenzGisdol: Ich bin sehr zufrieden, wie wir ins Spiel rein gekommen sind. Wir haben guten Zugriff gefunden. Haben nach der Führung noch die Riesenchance durch Volland, wo wir 2:0 in Führung gehen müssen. Danach ist Dortmund immer besser ins Spiel gekommen. Wir haben das Zentrum nicht mehr zu bekommen. Wir haben die Gegenpressingsituationen von Dortmund immer wieder selbst ausgelöst, weil wir versucht haben, uns aus engen Situationen mit Kurzpässen zu lösen. Das hatten wir eigentlich anders besprochen. Dann kam eine Viertelstunde lang ein richtiger Intercity auf uns zugefahren und wir hatten keinen Zugriff mehr und haben 3 Tore kassiert. In der zweiten Halbzeit waren wir wieder besser und haben noch den Anschlusstreffer gemacht. Mit ein bisschen Glück hätten wir noch ein drittes Tor machen können. Dortmund war aber auch immer gefährlich. Für uns war das eine gute Leistung. Das war das Niveau war wir momentan bringen können.

Klopp: Am vorletzten Spieltag mit Abschiedszeremonieen ist Hoffenheim der undankbarste Gegner den man bekommen kann. Die lassen sich von der Atmosphäre inspirieren, haben Lust auf Fußball, geben Gas und sind schnell. Für alles, was einem an Konzentration fehlt, muss man dann laufen. SO war das in der Anfangsphase. Beim Tor und der Großchance hatten wir viele Aktien drin. In den Momenten waren wir nicht so richtig da. Spätestens als Mats auf der Linie gerettet hat, wurden wir aufgeweckt. Dann haben wir richtig gut Fußball gespielt. Wir wussten in der Halbzeit, dass die Gegentore nichts an Hoffenheims Spielweise ändern würden, denn die sind das gewohnt. Das war heute anstrengend und intensiv und es blieb lange spannend. Aber wir sind der verdiente Sieger. Dafür, dass wir keinen Druck hatten, war das sogar herausragend gut. Die erste Halbzeit war sicher Werbung für die Kickerei.

Vielen Dank an jeden Einzelnen, der an der Verabschiedung von Robert Lewandowski beteiligt war. Ich bin sehr stolz, dass so etwas in der manchmal etwas aufgeladenen Welt des Profifußballs noch möglich ist, dass man sich einfach mal zurücklehnt und die Leistung in den vergangenen vier Jahren Revue passieren lässt. Die Leute haben gesehen, dass er alles gegeben hat und daher Applaus verdient. Das hat auch beim Spieler einiges ausgelöst. Das hat auch bei den anderen Spielern etwas ausgelöst, die ihm auch einen guten Abschied zu verschaffen. Das hat er auch verdient. Super Typ, herausragender Spieler, der immer alles gegeben hat. Und ich hoffe, dass das, was heute passiert ist, auch für die letzten beiden Spiele gut war.

Web, 03+1.05.2014

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