Saison 1989/90: Im Endspurt in den UEFA-Cup
Die Ansprüche beim damals aktuellen DFB-Pokalsieger waren gestiegen und wurden am Ende sogar erfüllt. Nach einer durchschnittlichen Vorrunde spielte sich der BVB in einen Rusch und belegte den vierten Tabellenplatz. Das bedeutete die erneute Qualifikation für den Europapokal. Leider reichte es bei der ersten Teilnahme im Europapokal der Pokalsieger nach deren Gewinn nur für die 2. Runde. Man schied unglücklich gegen Sampdoria Genua aus. Auch im DFB-Pokal musste der Titelverteidiger in der 2. Runde die Segel streichen. Hier verlor er daheim gegen die Eintracht aus Braunschweig.
Am 25. Juli fand in Kaiserslautern das DFB-Supercup-Finale zwischen dem Pokalsieger und dem Meister aus München statt. Die Münchener gingen durch McInally in Führung, doch Günter Breitzke erzielte in der 40. Minute den Ausgleich. Zwei Minuten später konnte der FC Bayern durch Grahammer erneut in Führung gehen. Und wieder schafften die Borussen den Ausgleich, denn nach der Halbzeit traf Breitzke. In der 64. Minute gingen die Borussen durch den Rückkehrer Jürgen Wegmann in Führung, doch fast im Gegenzug folgte das 3-3 durch Mihajlovic. Aber kurz vor dem Ende traf Andreas Möller zum 4-3 Endstand und bescherte den Borussen den zweiten Cupgewinn innerhalb von wenigen Wochen. Bei diesem Spiel wurde bekannt gegeben, dass Marc Strudal, der beim BVB keinen Fuß auf die Erde bekommen hatte, zu den Grashoppers Zürich wechseln werde.
Am ersten Spieltag vier Tage später traf man dann in Leverkusen auf Bayer und musste eine 0-1-Niederlage hinnehmen. Eine Woche später kam der FC St. Pauli ins Westfalenstadion. Beim 3-1-Sieg der Borussen erzielte Frank Mill zum dritten Mal in Folge den ersten Saisontreffer. Gegen Werder Bremen beim 0-2 am 12.8.1989 schafften es die Dortmunder wieder nicht, einen Auswärtstreffer zu erzielen. Doch vier Tage später konnten sie dank Andi Möller, der kurz vor dem Ende den einzigen Treffer gegen Fortuna Düsseldorf erzielte, wieder jubeln. Allerdings verlor der Ballspielverein da den Verteidiger Günter Kutowski nach einer Stunde Spielzeit durch eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit. Drei Tage später fand die erste Runde im DFB-Pokal statt und der Titelverteidiger empfing die Fortuna aus Köln. Durch Tore von Rummenigge, Helmer und Zorc siegten die Borussen klar mit 3-0. Am selben Tag gab der Bundestrainer Beckenbauer bekannt, dass Helmer, Schulz, Mill und Möller Ende August zu einem Kurzlehrgang in der Sportschule Erbismühle im Taunus eingeladen werden würden. Drei Tage nach dem Pokalspiel fand das nächste Heimspiel statt. Der FC Nürnberg kam in Dortmund vorbei und dank der beiden Saisontreffer von den Neuzugängen Wegmann und Schulz siegte der BVB mit 2-1.
Ohne Tore endete das Spiel in Mönchengladbach, damit war Borussia Dortmund schon seit 334 Minuten auf fremden Platz ohne Torerfolg. Eine Woche später gab es dann die Positiv-Serie. Mit dem 3-0 gegen den FC Homburg konnten die Dortmunder den siebten Heimsieg in Folge feiern. Drei Tage später hatte ein Einspruch des BVB Erfolg. Die 8-Spiele-Sperre, die Günter Kutowski nach der Tätlichkeit im Düsseldorf-Spiel gesehen hatte, wurde vom DFB-Bundesgericht um zwei auf sechs Spiele verkürzt. Am nächsten Tag war Länderspiel-Time und Andreas Möller zeigte gegen Irland (Endstand 1-1) eine eher mäßige Leistung. Am folgenden Wochenende ging es für Borussia nach Karlsruhe und erneut kassierte sie eine 1-2 Niederlage beim KSC, konnte sich aber endlich wieder über ein Tor auf fremden Platz freuen. Allerdings sorgte Michael Schulz für Ärger, als er dem Linienrichter Paulus auf den Fuß trat und ihm wohl sagte: „Man sollte dir auf die Fresse hauen, du blinde Nuss!“ Das könnte wegen Tätlichkeit eine Sperre von einem halben Jahr nach sich ziehen.
Nach einem Jahr Pause durfte der BVB am 13.9.1989 wieder im Europapokal spielen. Diesmal hieß der Wettbewerb Europapokal der Pokalsieger und die Dortmunder mussten in Instanbul gegen Besiktas antreten. Der Auftakt im Inönü-Stadion vor 30.000 Zuschauern begann für die Borussen schlecht, nach nur vier Minuten wurde Michael Rummenigge am Kopf getroffen und musste stark blutend ausgewechselt werden. Doch die Schrecksekunde wurde schnell überwunden, denn in der 14. Minute traf Frank Mill nach einem Schulz-Steilpass und einem Abwehrfehler der Türken zum 1-0. Dies konnten die Dortmunder bis zum Ende verteidigen und hatten eine hervorragende Ausgangsbasis für das Rückspiel. Doch der Ausflug zum Bosporus forderte Tribut, denn beim nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Köln kam der BVB über ein torloses Unentschieden nicht hinaus. Es bedeutete den ersten Heimspiel-Punktverlust seit Mai. Drei Tage nach dem Spiel ging es im Verein hoch her. Dortmunds erster Manager, Klaus Gerster, musste seinen Hut nehmen, nachdem er öffentlich mit Abwanderungsgedanken gespielt hatte. Außerdem trat das Präsidium komplett zurück und Dr. Gerd Niebaum kündigte an, nicht mehr als Präsident zu kandidieren. Auslöser der Konfusion waren wohl die stockenden Vertragsverlängerungen mit Helmer und Trainer Horst Köppel. So wurde auch die Jahreshauptversammlung des Vereins um drei Monate verschoben.
Am 20. September war wieder Bundesligazeit und die Borussia reiste nach Mannheim. Gegen Waldhof kassierten die Dortmunder eine 1-2-Niederlage und waren nun seit drei Spielen ohne Sieg. Die nächste Pleite gab es drei Tage später und zeigte, dass die Führungskrise beim BVB auch die Spieler erfasst hatte. Im DFB-Pokal empfing der Titelverteidiger in der zweiten Runde den Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Zwar gingen die Borussen durch Michael Zorc in der 12. Minute in Führung, doch schon vor der Pause konnten die Niedersachsen durch Schmidt (36. Minute) und Lellek (43. Minute) das Spiel drehen. Zehn Minuten vor dem Ende erhöhte Gorski auf 1-3. Zwar konnte eine Minute später Thomas Helmer den Abstand verkürzen, aber die in allen Belangen überlegenen Gäste beendeten das Spiel mit 2-3 und zogen in die 3. Runde ein. Die Nominierungen von Andi Möller für die A-Nationalmannschaft und Martin Driller für die U21 konnten diese Enttäuschung wohl nicht verdrängen. Vier Tage nach dem bitteren Ausscheiden ging es im nächsten Pokalwettbewerb weiter. Im Rückspiel des Europapokals wollte Besiktas das Ausscheiden verhindern. Doch schon in der 17. Minute ging der BVB nach einer Schulz-Flankedurch Martin Driller in Führung. Allerdings machte es Thomas Helmer mit einem Abwehrfehler eine Viertelstunde vor dem Ende wieder spannend. Ali erzielte den Ausgleich und bei einem weiteren Treffer wären die Türken wegen der mehr erzielten Auswärtstreffer weiter. Doch soweit kam es vor 43.600 Zuschauern nicht. Fünf Minuten vor dem Ende erzielte - erneut nach einer Flanke von Michael Schulz -Jürgen Wegmann den 2-1-Siegtreffer. Damit war der BVB in der zweiten Runde. Bei diesem Spiel wurde dann bekannt gegeben, dass Trainer Köppel seinen Vertrag bis 1991 verlängert hatte.
Drei Tage nach dem Erfolg kam der HSV ins Westfalenstadion und die Borussen gewannen mit 1-0 durch einen Treffer von Thomas Helmer. Was aber für den BVB an diesem Tag noch wichtiger war, sind Zahlen. Denn im Geschäftsjahr 1988/1989 erwirtschaftete Borussia Dortmund einen Umsatz von 18,3 Mio. DM und einen Betriebsgewinn von 1,3 Mio. DM. Erfolgreich verlief auch für den Dortmunder Möller der Ausflug zur Nationalmannschaft am 4. Oktober. Im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland im Westfalenstadion durfte sich Andi Möller über zwei Treffer beim 6-1-Sieg freuen. Drei Tage später konnte der Aufschwung des BVB auch auswärts festgestellt werden. Denn nach dem 2-0-Sieg bei Eintracht Frankfurt durften die Borussen den ersten Auswärtssieg seit dem 29. April feiern. Doch nur eine Woche später gab es den Dämpfer. Beim 0-1 gegen den VFL Bochum kassierten die Dortmunder eine Heimspiel-Niederlage. Vier Tage später kam dann in der 2. Runde des Europapokals der italienische Pokalsieger Sampdoria Genua nach Dortmund. Die wie entfesselt aufspielenden Borussen zeigten vor allem in der zweiten Hälfte eine glänzende Leistung und spielten die Italiener fast an die Wand. Genuas Star Gianluca Vialli war bei Thomas Helmer in sicherer Hand. Die Führung fiel dann aber erst durch den eingewechselten Jürgen Wegmann in der 64. Minute. Doch auch nach dem Führungstreffer spielten die Dortmunder vor 45.560 Zuschauern weiter nach vorne und hatten weitere Chancen, die man aber leider ungenutzt ließ. Doch eine Minute vor dem Ende erzielte Mancini den völlig unverdienten Ausgleich. So musste man im Rückspiel wegen der Auswärtstorregel ein Tor gegen die in der italienischen Liga noch ohne Heimspiel-Gegentreffer gebliebenen Sampdorianer schießen. Ein schwieriges Unterfangen.
Auch beim Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart am 21.10.1989 kassierte die Borussia mit 1-3 eine Niederlage. Eine Woche später gab es dann zweifachen Erfolg. Im Heimspiel gegen Bayer Uerdingen gewann der BVB durch einen Treffer von Michael Rummenigge in der 24. Minute mit 1-0. Im Endeffekt war eine andere Entscheidung wichtiger. Nach Klaus Gerster wurde ein neuer Manager vorgestellt. Es war Michael Meier, den man vom Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen loseisen konnte. Drei Tage nach dem Erfolg ging es dann ums Überleben im Europapokal der Pokalsieger. Der BVB reiste nach Genua. Überraschenderweise zeigte er dort auch den Willen, das Spiel zu gewinnen. Die Dortmunder übernahmen das Kommando und erspielten sich Chancen durch Wegmann, Zorc und Mill. Doch die Italiener zeigten, dass sie zu einer sehr guten Konter-Mannschaft gehörten. In der 73. Minute konnte Helmer Vialli nur durch ein Foul stoppen und da dies im Strafraum geschah, folgte ein Elfmeter. Diesen verwandelte dann der Gefoulte selbst. Zwar versuchten die elf Borussen alles, es folgte aber nur die Entscheidung für die Italiener. Zwei Minuten vor dem Ende traf erneut Vialli zum 0-2-Endstand. Dortmund hatte sich teuer verkauft, am Ende stand aber nur das frühe Scheitern in Europa. Frank Mill kommentierte das Ausscheiden: „Schade, dass von diesen beiden starken Mannschaften nur eine weiterkommen konnte.“
Vor der Länderspielpause mussten die Borussen drei Tage nach der Europapokalpleite in die Pfalz reisen und konnten beim 2-2 gegen den 1. FC Kaiserslautern sogar einen Punkt mitbringen. Während Andi Möller beim 14-0-Sieg bei der Spielgemeinschaft von Siegburg 04 und Winterscheid am 11.11. das erste Tor erzielte und drei Tage später beim WM-Qualifikationsspiel gegen Wales (2-1-Sieg) ein gutes Spiel zeigte, hatten die verbliebenen Borussen am 10.11. ein Testspiel bei Huckarde und gewannen das Spiel mit 2-1. Fünf Tage später konnte man in Dortmund aufatmen, denn Thomas Helmer unterschrieb einen neuen Vertrag mit einer Laufzeit bis 1993. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass auch Michael Lusch seinen Vertrag bis 1992 verlängerte. Am 18. November kam der FC Bayern nach Dortmund. Zwar gingen die Münchener mit 2-0 in der ersten Hälfte in Führung, doch die Dortmunder Breitzke und Möller konnten das Spiel innerhalb von 60 Sekunden in der zweiten Hälfte wieder ausgleichen. Das war gleichzeitig der Endstand. Vier Tage später musste der 25-jährige Ruländer einen Sportinvaliditätsantrag stellen. Die personelle Situation wurde immer schwieriger, denn am 27. November zog sich Murdo McLeod einen Muskelfaserriss zu. Für ihn kam der erst 18-jährige Vertragsamateur Quallo auf die Bank des Bundesligisten. Das merkte man auch dem Spiel an, denn die Borussen verloren die nächste Auswärtspartie in Hamburg gegen St. Pauli mit 1-2.
Am 1. Dezember nahm Michael Meier seinen Job als hauptamtliches Vorstandsmitglied in der Geschäftsstelle des BVB auf. Neun Tage später konnte Borussia Dortmund endlich wieder jubeln. Beim Heimspiel gegen Werder Bremen gewann die Mannschaft 4-1. Allerdings verkündete nach dem Spiel Andreas Möller, dass er seinen bis zum Juni 1990 laufenden Vertrag nicht verlängern werde. So kam es, dass vier Tage später neue Spieler im Gespräch waren. Zum einen wurde der Name des Verteidigers Sergej Gorlukowitsch von Lok Moskau genannt, aber auch Rainer Ernst war als Nachfolger von Möller im Gespräch. Im letzten Spiel vor der Weihnachtspause trennte sich der BVB bei Fortuna Düsseldorf mit 1-1.
Am 7. Januar 1990 fand die Mitgliederversammlung im Goldsaal der Westfalenhalle statt. Entgegen seiner Ankündigung, nicht mehr anzutreten, wurde Präsident Dr. Gerd Niebaum mit 510 Stimmen wiedergewählt. Es gab neben zehn Enthaltungen auch sechs Gegenstimmen. Außerdem verkündete der BVB einen Rekordumsatz von 18,2 Mio. DM. Weiterhin gab es eine Satzungsänderung: Ab dem 1. Juli wurde der Vorstand um eine Person erweitert, nämlich um den hauptamtlichen Manager Michael Meier. Einen Tag später wurde Andy Möller vom amerikanischen Sportartikel-Hersteller NIKE als Werbebotschafter für den europäischen Markt vorgestellt. Zum selben Zeitpunkt wurde auch der BVB von den Amerikanern ausgestattet. Eine Woche später fand das erste Training nach der Winterpause statt. Der erste Neuzugang wurde einen Tag später vorgestellt, der gehandelte Russe Sergej Gorlukowitsch unterschrieb einen 2 ½ Jahres-Vertrag bei den Westfalen und Dortmund überwies ca. eine Mio. DM nach Moskau. Bei der Hallenturniersaison konnte der BVB in Stuttgart den vierten Platz belegen, einen Tag später erreichte er in Essen den dritten Platz. Vor dem Hallenmasters in der Westfalenhalle fand am 26. Januar ein Freundschaftsspiel bei TuS Paderborn-Neuhaus statt und die Dortmunder durften sich über einen 3-1-Sieg freuen. Erfolgreich verlief auch das Hallenmasters an den nächsten beiden Tagen. Der überragende Frank Mill kam mit seinen Borussen ins Finale und dort siegten sie mit 5-3 gegen Bayer Uerdingen. Damit gewannen sie erstmals die Hallenmeisterschaft. Nach diesem Erfolg ging es für die Dortmunder zu einem einwöchigen Trainingslager nach Vale do Lobo in Portugal, wo die Borussen gegen SC Portimonense spielten und das Spiel mit 0-1 verloren. Am 7. Februar unterlag der BVB im Testspiel beim MSV Duisburg mit 4-6, drei Tage später trennte er sich in Hagen vom S04 mit 2-2. Vier Tage später fand in Limburg ein Testspiel gegen Malmö FF statt, welches Borussia mit 2-1 gewann. Im letzten Testspiel drei Tage später in Lünen wurde der FC Dynamo Berlin mit 4-0 besiegt.
Am 21.2.1990 sollte eigentlich das Spiel beim 1. FC Nürnberg stattfinden, doch das Spiel fiel aus, weil das Gartenbauamt Nürnberg einen extrem grobkörnigen Quarzsand ausgestreut hatte, was eine erhöhte Verletzungsgefahr bedeutete. Man verlegte das Spiel auf Samstag. Doch auch da fand das Spiel nicht statt. Denn nach der Platzbegehung teilte Schiedsrichter Mierswa mit: „Die Verletzungsgefahr ist zu groß“. Damit gab es erneut die Absage. Am selben Tag teilte Eintracht Frankfurts Präsident Matthias Ohms auf einer Pressekonferenz mit, dass er für die neue Saison Andi Möller verpflichtet hatte. In Montpellier fand vier Tage später für die deutsche Nationalmannschaft ein Testspiel gegen Frankreich statt. Zwar brachte Andi Möller die Deutschen mit 1-0 durch einen Kopfball in Führung, aber am Ende verloren sie mit 1-2. Am 3. März fand das Heimspiel gegen Mönchengladbach statt und der BVB gewann klar mit 3-0. Doch war das Spiel nebensächlich, denn die anwesenden 51.000 Zuschauer pfiffen gnadenlos den zukünftigen Frankfurter Andreas Möller aus. Die Tore erzielten dann auch folgerichtig mit Rummenigge, Breitzke und Lusch andere.
Die Reise ins Saarland eine Woche später war nicht wirklich erfolgreich. Zwar konnte die Borussia trotz schwacher Leistung mit 3-3 einen Punkt mitbringen, doch auf dem Gang in die Kabine soll BVB-Spieler Michael Schulz den Schiedsrichter Boos beleidigt und ihm Bestechlichkeit vorgeworfen haben. Drei Tage danach musste der Dortmunder seinen Ausraster erklären. Außerdem erhielt er eine fünfstellige Geldstrafe. Am folgenden Wochenende kam der KSC zum BVB. Obwohl weiterhin Dickel und Mill fehlten, konnte Borussia das Spiel mit Toren von Zorc und Rummenigge gewinnen. Dabei ließ sie wie so häufig viele Chancen liegen, blieb aber dadurch auf Kurs „Uefa-Cup“. Der Ausraster von Michael Schulz sorgte dann am 22. März für weitere Folgen. Das DFB-Sportgericht verurteilte den Dortmunder wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit gegenüber Schiri Boos zu einer Sperre von fünf Spielen. Im Spiel beim 1. FC Köln zwei Tage später durften sich die Borussen über einen Punkt freuen. Neben dem 1-0-Torschützen Murdo McLeod waren Torhüter DeBeer und Thomas Helmer die besten Dortmunder. Außerdem feierte Neuzugang Sergej Gorlukowitsch sein Pflichtspiel-Debüt im Borussentrikot. Eine Woche später kam der Angstgegner Waldhof Mannheim ins Westfalenstadion. Dabei wurde der schon als Fehleinkauf eingestufte Jürgen Wegmann zum Matchwinner. Zuerst legte er den Führungstreffer von Rummenigge auf, danach erzielte er den 2-0-Endstand für die Westfalen.
Am 5. April wurde dann der erste Neuzugang für die neue Saison bekannt gegeben. Für 1,3 Mio. DM sollte als Ersatz für Andi Möller der erst 20-jährige Gerhard Poschner vom VfB Stuttgart in die Westfalenmetropole kommen. Zwei Tage später fand in Hamburg das nächste Bundesligaspiel statt. Nach stürmischem Beginn (innerhalb der ersten vier Minuten fielen die Tore zum 1-1-Endstand) verflachte das Spiel gegen den HSV. Brisant war das Spiel vier Tage später im Westfalenstadion. Dort spielte der BVB (Möllers jetziger Verein) gegen Eintracht Frankfurt (Möllers neuer Verein) und das merkte man den Fanlagern an. Während die Dortmunder „Möller raus“ riefen, wurde der zukünftige Eintracht-Spieler von den Frankfurtern gefeiert. Am Ende waren das auch die Highlights, denn beide Mannschaften trennten sich torlos. Fünf Tage später ging die Reise ins Frankenland zum 1. FC Nürnberg, wo das Spiel nun endlich auch statt fand. Erstmals seit Bekanntgabe seines Wechsels konnte Andreas Möller überzeugen und führte seine Borussen durch zwei Tore beim 3-1-Auswärtssieg wieder näher an die internationalen Plätze heran. Auch fünf Tage später blieb der Lauf der Borussen bestehen. Durch Treffer von Breitzke, Möller und Helmer gewannen sie beim VfL Bochum mit 3-2. Damit war die Borussia elf Spiele lang ungeschlagen mit 17-5 Punkten. Eine Woche später festigte Dortmund den fünften Platz. Durch einen 2-0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart besiegte der BVB einen Hauptrivalen um diesen ominösen Platz und, was vielleicht wichtiger war, die Fans versöhnten sich ein bisschen mit Andi Möller, der ein Tor schoss und eins für Zorc vorbereitete.
Am 2. Mai ging es nach Krefeld, wo die Dortmunder dank des Mittelfeldtrios Zorc/ Rummenigge/ Möller schon früh die Zeichen auf Sieg stellten. Am Ende sprang ein 3-1-Auswärtssieg für die Borussen heraus. Drei Tage später kam die Borussia dann aber nicht über ein 1-1 gegen den FC Kaiserslautern hinaus. Einen Tag vor dem wichtigen Spiel beim FC Bayern teilte der BVB mit, dass der Vertrag mit Michael Rummenigge um zwei Jahre verlängert wurde. Am 12. Mai 1990 fand im Olympiastadion der letzte Spieltag statt und Dortmund war bei der Meisterfeier der Münchener nur Statist. Die Borussen verloren mit 0-3 und enttäuschten nach einer hervorragenden Rückrunde. Am Ende belegte der BVB den vierten Platz mit 41-27-Punkten und 51-35 Toren. Zwei Tage später begann in Malente die heiße Phase der Vorbereitung auf die WM in Italien. Im 22-köpfigen Aufgebot von Teamchef Franz Beckenbauer standen mit Frank Mill und Andi Möller auch zwei Dortmunder. Die verbliebenen Borussen spielten am nächsten Tag in Bad Oeynhausen gegen TuS Lohe und gewannen mit 5-2. Auch drei Tage später gewann der BVB mit 4-1 beim FSV Zwickau, bevor er am 22. Mai für zehn Tage nach Seoul flog. Drei Tage später erhielt Pokalheld Norbert Dickel eine neue Hiobsbotschaft, denn der Arzt der Berufsgenossenschaft ordnete nach einer Untersuchung ein Berufsverbot bis zum 31.12.1990 an. In Düsseldorf spielten dann am nächsten Tag in einem Länderspiel Deutschland und die CSSR gegeneinander. Beim 1-0-Heimsieg wurde in der 69. Minute Andi Möller und in der 76. Minute Frank Mill eingewechselt. Auch vier Tage später setzte Teamchef Beckenbauer im letzten Testspiel vor der WM gegen Dänemark (1-0-Sieg in Gelsenkirchen) alle Spieler außer Bodo Ilgner ein. Der BVB spielte in Südkorea zweimal gegen die Nationalmannschaft, konnte aber keinen Sieg verbuchen. Am 27. Mai gab es ein 1-1, drei Tage später sogar eine 1-3-Niederlage. Am 1. Juni kamen Horst Köppel und seine Mannschaft zurück nach Dortmund und der Trainer schickte sie in den verdienten Sommerurlaub.
Fazit:
Was blieb von dieser Saison übrig? Zumindest ein Cupgewinn, nämlich den sportlich relativ unbedeutenden deutschen Supercup. Aber da der BVB als Titelverteidiger im DFB-Pokal gestartet war, lag der Druck auf den Dortmundern. Denn die BVB-Fans hofften, dass es so weiter gehen würde. Vielleicht lag es ja daran, dass die Dortmunder eine eher durchschnittliche Hinrunde spielten. Dafür entschädigte die Rückrunde, in der man es schaffte, 14 Spiele hintereinander nicht zu verlieren (22-6 Punkten bei 29-12 Toren). Erst nach 163 Tagen kassierte der BVB beim Deutschen Meister eine Niederlage. Der Lohn war die erneute Teilnahme am UEFA-Cup und der vierte Platz. Der Ballspielverein lag nur zwei Punkte hinter dem Vizemeister aus Köln. Das war die beste Platzierung seit der Saison 86/87. Der Garant für diese Platzierung waren die Heimspiele, bei denen der BVB nur eine Niederlage kassiert hatten.
In Europa konnte der BVB nur eine Kurzvorstellung präsentieren. Während er gegen Besiktas Istanbul zwei knappe Siege feiern konnte, kassierten die Borussen beim Heimspiel gegen Sampdoria Genua einen völlig unnötigen Ausgleich. Im Rückspiel spielte man sich bei den Defensivkünstlern aus Italien Chance um Chance heraus, ausgenutzt wurden diese nicht. Am Ende verlor nicht die schlechtere Mannschaft, sondern die glücklichere kam eine Runde weiter. Es blieben die Einnahmen aus den beiden Heimspielen im Europacup, ca. 3,8 Mio. DM. Allerdings gab es die Ernüchterung im DFB-Pokal, in dem Dortmund bereits in der zweiten Runde gegen einen Zweitligisten die Segel streichen musste.
Aber was wäre der BVB, wenn es nicht auch außerhalb des Platzes zu Problemen käme? Wegen der Arbeitsüberlastung wollte Präsident Niebaum seinen Posten aufgeben: „Der Fußball hatte sich weiter verändert. Für einen ehrenamtlichen Präsidenten waren die Anforderungen zu groß.“ Aber das war nur die halbe Wahrheit, er war auch von seinen Spielern enttäuscht, die sich nach anderen Arbeitgebern umschauten. Niebaum hatte gehofft, dass Spieler wie Helmer und Möller eine größere Loyalität gegenüber dem Verein zeigen würden. Zwar blieb Helmer, doch Möller zog es nach der Saison nach Frankfurt, obwohl er Treueschüre mit dem Mikro vor der Südtribüne abgelassen hatte. Das nahmen ihm viele BVB-Fans krumm und dies zeigte man dem Neu-Frankfurter. Zwar gab Möller später zu, dass der Abgang aus Dortmund ziemlich unglücklich gelaufen war. Für ihn persönlich war der Wechsel nach Frankfurt der größte Fehler seiner Laufbahn. Aber wie so häufig in der Zukunft war diese Ankündigung leeres Geschwätz und Niebaum blieb BVB-Präsident. Doch konnte er damit seine Vorstellungen umsetzen. Eine war die Schaffung eines Managers, der die Arbeit des Präsidenten entlasten sollte. Nach den gescheiterten Managern Tippenhauer und Gerster wurde der Cappenberger Michael Meier geholt, der ebenfalls gegen Vorurteile kämpfen musste. Begrüßt wurde Meier von den Fans mit den Worten: „Was willst du denn hier? Du willst doch sowieso nur unsere Kohle.“ Auch musste er lernen, dass man nicht alles machen konnte. So wollte er einen neuen, zahlungskräftigeren Trikotsponsor präsentieren, welcher nicht in Dortmund beheimatet war. So etwas ging natürlich nicht. Aber nach und nach konnte er sich in Dortmund durchsetzen.
Was war noch neu? Der BVB bekam einen neuen Ausrüster aus Amerika.
Die Folge war, dass das normale Gelb abgeschafft wurde, der BVB spielte
in Neongelb. Ein weiteres Problem waren die Einnahmen. Zwar konnte der
BVB (kleine) Erfolge sammeln, aber um mehr zu erreichen, brauchte er
auch mehr Geld. Dazu war das Westfalenstadion, vor allem international,
einfach zu klein. Dieses Problem konnte der BVB erst später lösen. Die
Politik des Vereins war in der Zukunft das Verstärken der sportlichen
Substanz und der Stabilität. Heißt also, man wollte sich durch
Investitionen sanieren. Also gab man das Geld, was man eingenommen
hatte, fast ausschließlich für die Mannschaft aus. Die Erfolge der 90er
gaben dem Präsidenten Recht, aber leider wissen wir heute, irgendwann
muss man die Folgen für solch eine Politik tragen.