Spielbericht Jugend

Und schon wieder keine Schale, BVB!

03.01.2013, 11:21 Uhr von:  Spekka
Und schon wieder keine Schale, BVB!

Eins vorab: Diesen Spielbericht, gleichzeitig letzter Spielbericht des Doublesiegerjahres 2012, dient einzig der Unterhaltung des Autors bzw. der mitanwesenden sog. "Fans" vom leider nicht mehr allzu aktiven Blog der Bichvierlinge, die sich im prominenten Umfeld von schwatzgelb.de bewegen. Der Informationswert dieser Zeilen beträgt annähernd null, das weiß der Autor, aber er ist auch kein Lothar Matthäus, der in Israel Cocktails einführt und für erinnerungswürdige Dinge sorgt.

Am 29.12. fand in der Westfalenhalle 1 ein Traditionsturnier mit traditionellen Traditionsvereinen statt, die nicht traditioneller sein könnten: Mit dem glorreichen BVB, um die fußballerische Ikone Michael Schulz, den Rot-Weissen aus Essen, DEM Verein von DER Castroper, den Fohlen, die Zeit für einen Zwischenstop auf ihrem Weg nach Osten hatten, dem Meiderischer Spielverein von 1902 und den Alten Herren von Tottenham Hotspurs. Kein so schlechtes Feld, mit ausschließlich Derbys und dem Klassiker deutscher Verein gegen englischer Verein! Nachdem man sich zum Schnäppchenpreis für 12 Euro Karten für den Innenraum gesichert hat, ging es auch nach kurzer Begrüßung der Mannschaften los.

Zu Beginn gab es auch gleich das erste Derby der beiden anwesenden VfLs, wo sich die graue Maus direkt zum quasi-Turniersieger aufspielte, als der spätere Gewinner des Cups aus Mönchengladbach mit 6:3 vom Feld gefegt wurde, wie sonst nur die Misthaufen im Pferdestall! Leider konnte der spätere Spieler des Turniers, Peter Wynhoff, nicht durch seine zwei Tore zum Sieg beitragen, weil Peter Peschel mit einem doppelten Doppelpack leider für die Entscheidung sorgte! Im Anschluss daran besiegten die Roten aus Essen den BVB mit 2:0 und als BVB-Fan gab man schon die Hoffnung auf, mehr als nur die zwei Spiele der Vorrunde zu sehen. Bemerkenswerteste Aktion des Spiels war die Einwechslung von Michael Schulz: Er nahm sich sofort die Kugel, marschierte voran, der Schussversuch endete auf dem Hosenboden und der Ball flog ins Seitenaus. In der Rückwärtsbewegung direkt nochmal ausgerutscht, Auswechslung. Was erlaube Schulz? Auch wenn Derbyniederlagen wehtun, hat man diese Schmach schnell abgehakt!

Im nächsten Derby besiegten die Gladbacher den MSV denkbar knapp mit 3:2, obwohl sie schon 0:2 zurücklagen. Die treuen Fans, die ihren MSV so bedingungslos anfeuerten, ertrugen geduldig den Abwärtstrend, der auch auf Traditionsturnieren Einzug erhalten hat. Schön aber, dass keine Gräben zwischen Mannschaft und Fans entstanden sind! Tottenham und Essen trennten sich danach 1:1-Unentschieden und nur zwei Sachen waren auffällig: Die XXL-Hose von Willi Landgraf, in der er auf jeden Fall nicht mehr reinwachsen wird und die super Laufarbeit von Christian Dondera! Die Fortsetzung der Derbys fand mit dem Spiel zwischen dem VfL Bochum und dem MSV Duisburg statt, wo der VfL die Meidericher mit 4:1 aus dem Turnier kegelte. Verrückt und das obwohl die Duisburger mit der gefühlten aktuellen Zweitligamannschaft zum Turnier angetreten sind.

Danach folgte das bisherige Highlight des Turniers, als der BVB, um den Antreiber Michael Schulz, Tottenham mit 6:2 zurück auf die Insel und sich selbst ins Halbfinale schickte. Schulz, schon längst abgeschriebener Spieler, wo das BVB-Forum kurz davor stand ihn niederzumachen, machte nach einer Ballannahme alles richtig und nagelte den Ball in den Winkel. Verwundert die Augen gerieben fielen auch schon die nächsten Tore und Schulz besiegelte seine Glanzleistung mit einem Doppelpack! So kann es weitergehen, dachte sich RWE auch und erhöhte im ersten Halbfinale schnell auf 2:0 gegen Gladbach. Rot-Weiss Essen wäre aber nicht Rot-Weiss Essen, wenn man nicht den Vorsprung noch verspielen würde und man mit 2:4 in das Spiel um Platz 3 geschickt wird, was natürlich auch noch 3:7 gegen den VfL Bochum verloren ging.

Im zweiten Halbfinale, auch wenn der Ausgang schon vorweg genommen worden ist, traf Borussia Dortmund auf Bochum. Angepeitscht von der ganzen Halle, um die Helene Fischer Ultras, die ihre Jungs mit „Manfred, Olaf und Bernd" oder aber den alten Stadionklassikern wie „Sie hatte nur noch Schuhe an" frenetisch nach vorne bringen wollten, traf abermals Schulz durch einen sehenswerten Strahl ins obere Eck und Rummenigge und Sippel erhöhten auf den 3:0 Endstand. Sehenswerteste Aktion war der Schulz-Trick, ein Versuch eines Hebers mit der Hacke über den Gegenspieler, fälschlicherweise auch als Okocha-Trick bekannt. Die Kinder auf den Schulhöfen Deutschlands müssen jetzt ohne Diskussion endlich mal umdenken, da es ohnehin schon seit immer der Schulz-Trick war, Okocha den aber nur billig kopiert hat. Wieder einmal ging die graue Maus traurig aus Dortmund nach Haus' und musste die scheinbar geplante Anti-DO Choreo abblasen. Schade!

Im Finale trafen also der BVB und die andere Borussia aufeinander. Man ging schnell in Führung, konnte danach aber nicht für Entlasungsangriffe sorgen, da es quasi ein Spiel nur auf ein Tor war. Irgendwann war der Bann gebrochen und die Gladbacher glichen aus, erhöhten aber kurz danach auf den 4:1 Endstand. Was sind schon Pokalsieg und Meisterschaft wert, wenn man den letzten Titel des Jahres so kläglich vergibt? In dementsprechend enttäuschte Gesichter der Schlachtenbummler blickte man, die sich nur schwer taten den Weg nach Hause anzutreten.

Spielernoten gibt es nur für die Mannschaft des Turniers:

Frank Kurth: Immer motiviert, überragende Reflexe, wurde aber von seinen Hintermännern im Stich gelassen. Fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen sorgte zurecht für einen gewissen Unmut, Note 1,5

Christian Dondera: Was soll man sagen? Super wie er gerannt ist. Dondi muss sich da nicht einmal vor Kevin Großkreutz verstecken, Note 1

Peter Wynhoff: Drei Tore im Turnier, sorgte dafür, dass seine Mannschaft nicht ausscheidet, ohne Frage Note 1

Michael Schulz: Drei Tore im Turnier, Schulz-Trick, schnellste Ein- und wieder Auswechslung, besser geht's nicht, Note 1,5

Peter Peschel: Acht Tore im Turnier sprechen eine eigene Sprache. In der Form auch eine Verstärkung für den Zweitligakader. Note 1,5

Zuschauer: knapp 5000.

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