Der BVB reagiert
Mehr als eine Woche ist es her, dass auf der Südtribüne ein Banner gezeigt wurde, das für sehr viel Aufregung gesorgt hat. Solidarität mit dem Nationalen Widerstand Dortmund wurde darin gefordert und diese Aussage hat viele Borussen entsetzt. Doch der BVB hat deutlich reagiert.
Der mutmaßliche Urheber des Spruchbands wurde zwischenzeitlich identifiziert und muss mit einem lebenslangen Stadionverbot rechnen. Dies hat Borussia Dortmund bereits zu Beginn der Woche mitgeteilt. Auch Dr. Reinhard Rauball und Hans-Joachim Watzke haben sich in diesem Zuge sehr klar gegen Rechtsradikalismus und Rassismus positioniert.
"Der BVB ist ein weltoffener, toleranter Verein, der sich durch vielfältige Aktionen seit Jahrzehnten für den Kampf gegen Rassismus stark macht und sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten wendet. Diese Werte sind für uns nicht verhandelbar, daher werden wir bei der Verfolgung von Zuwiderhandlungen eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen und diesen Sumpf trockenlegen.", so Hans-Joachim Watzke in einer Pressemitteilung des Vereins.
An einem runden Tisch tauschte sich der Verein schnell mit Politik und Polizei über das Thema aus und will nun im Rahmen einer Task Force beständig gegen rechtsradikale Tendenzen vorgehen.
"Wir werden uns sehr zeitnah - und auch mit anderen Institutionen, die an der Durchführung eines Bundesligaspiels beteiligt sind - zusammensetzen, und darüber diskutieren, wie wir effektiver gegen rechtsextreme Tendenzen auf den Tribünen vorgehen können", so Dr. Christian Hockenjos, beim BVB unter anderem Verantwortlich für Organisation und Stadionsicherheit.
Die BVB-Fanabteilung ist da bereits einen Schritt weiter. In einer Stellungnahme verurteilt die FA das gezeigte Banner und fordert alle Borussen auf, aktiv zu werden:
„Wir fordern alle Fans von Borussia Dortmund auf, ein solch unsägliches Verhalten nicht stillschweigend zu tolerieren. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass solche Ansichten bei uns nichts zu suchen haben und dass diese Personen unseren Fußball nicht für ihre Zwecke missbrauchen dürfen.“
Die Fanabteilung beteiligte sich zusätzlich dazu am gestrigen Friedensfest für kulturelle Vielfalt und ein respektvolles, friedliches Miteinander.
Ein weiteres Zeichen gegen Rechts setzt Geschäftsführer Watzke zusammen Oberbürgermeister Ullrich Sierau am 10.09.2012 um 18.00 Uhr in der Heinrich-Czerkus-Allee (Am Trainingsgelände) mit der Enthüllung des Legendenschildes für den von Nazis ermordeten Platzwart. Vor der Enthüllung des Schildes besteht für jeden die Möglichkeit, ab 16.00 Uhr an einer ca. zweistündigen Fahrradtour zu Gedenkstätten und Stolpersteinen im Stadtbezirk teilzunehmen, im Anschluss kann man die Ausstellung "Wege der Erinnerung" in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule besichtigen. Das alles findet statt im Rahmen der Aktionsreihe "Bunt statt braun".
Wir haben uns in der Vergangenheit immer wieder gegen rassistische und fremdenfeindliche Gesänge und Pöbeleien beim Fußball ausgesprochen. Schwatzgelb.de begrüßt daher das deutliche Zeichen des Vereins in dieser Frage.
Redaktion, 02.09.2012