Lasst den Scheiß!
Zu Pyrotechnik gibt es ziemlich konträre Meinungen, doch selbst die Verfechter der Initiative „Pyrotechnik legalisieren“ sprechen sich offen gegen jene Unsitte aus, die zuletzt in deutschen Stadien und auch beim Testturnier der Borussia in Düsseldorf aufgekommen ist - das Zünden und Werfen von Knallkörpern. Das muss aufhören!
Jetzt gibt es sie wieder, die Schlagzeilen um die Unverbesserlichkeit mancher Fans, „Fans“ oder sogenannter „Fans“. Ausgerechnet an einem Wochenende, an dem in Berlin hunderte Fußballfans mit Verbandsvertretern unter anderem über die Sicherheit im Stadion, Repression und Pyrotechnik diskutierten, wurden aus dem Dortmunder Block heraus in Düsseldorf Böller gezündet und auf den Rasen geworfen.
Selbst das unzweifelhafteste Pro-Pyro-Argument, nämlich dass diese gut aussieht, zieht bei solchen Vorfällen nicht mehr. Kanonenschläge und Co. sind unkontrolliert und gefährlich. Wer sie aus einer Menschenmenge heraus wirft und möglicherweise gar auf andere zielt, nimmt deren Verletzung billigend in Kauf. Das kann niemand ernsthaft wollen.
Argumente pro Pyrotechnik werden dadurch leider auch nicht geliefert, im Gegenteil. Die Hardliner bei Polizei, Verbänden und Politik werden durch solche Vorfälle mit ordentlich argumentativer Munition ausgestattet, während den Verfechtern eines kontrollierten Abbrennens mehr und mehr die Argumentationsgrundlage entzogen wird. Die Hardliner brauchen ja nur mit dem Finger zeigen: „Die haben sich nicht im Griff, denen können wir nichts erlauben."
Das Werfen von Knallkörpern muss daher aufhören, wenn wir als Fußballfans in Deutschland uns selbst nicht große Probleme bereiten wollen.
Redaktion, 17.01.2012