Westfälisch-Rheinisches Festtagsmenü ? Erst schwer verdaulich aber im Abgang grandios
Die Götter der Spielplangestaltung waren den Fans des Ballspielvereins an diesem Wochenende ausnahmsweise mal wohlgesonnen und machten es tatsächlich mal wieder möglich, an einem Tag sowohl die Profis als auch die Amateure spielen zu sehen. Als Eröffnungsgang des Festtagsmenüs stand daher Münsteraner Töttchen an, was sich leider als schwer verdauliche Magerkost entpuppen sollte. Der anschließend servierte Rheinische Sauerbraten, ganz traditionell vom Ross mundete dagegen ganz vorzüglich. Und so gingen die Fußball-Feinschmecker aus der Bierhauptstadt mit einem wohligen Völlegefühl aus dem Tempel, in dem Wissen soeben ganz große Kunst geboten bekommen zu haben. Auch schwatzgelb.de möchte den gestrigen Fußballtag angemessen würdigen und bietet daher erstmalig einen Dopplerbericht aus einer Hand.
Wer sich nicht für Borussia Dortmunds Amateure begeistern kann oder Berichte über Dortmunder Niederlagen generell unerträglich findet, gelangt unter diesem Link direkt zum Bericht über das abendliche Pony-Schlachtfest.
Stark verbessert aber dennoch zu schwach
Der Dopplertag startete mit einem kleinen Ausflug in die westfälische Provinz. Per Eurobahn ging es mal wieder gen Münster, wo die letztplatzierten Amateure zur Aufholjagd blasen wollten. Das schien aber nahezu eine Mission Impossible zu sein, hatte doch der SCP Chancen, vor eigenem Publikum die Tabellenführung zu erobern. David Wagner hatte seine Aufstellung wieder gut durchgemischt. Von den Profis stand Chris Löwe im Aufgebot, dafür fand sich der neue Stürmer nur auf der Bank wieder. Scheinbar soll der Puszta-Sturmtank vor allem dann eingesetzt werden, wenn zu erwarten ist, dass man den Gegner auch wirklich unter Druck setzen kann. In der Innenverteidigung wurde Kapitän Hübner von Talent Günter ersetzt. Die Binde trug dafür Fring spazieren.
David Wagner hatte in der PK am Dienstag vielen BVB Fans aus dem Herzen gesprochen, als er ausführlich die ständigen Parallelansetzungen kritisiert hatte. Er sollte von den Fans nicht enttäuscht werden, denn der Gästeblock präsentierte sich gut gefüllt, farbenfroh und gesangsstark. Vor Spielbeginn präsentierten die Dortmunder Anhänger sogar eine nette kleine Choreo. Vor einem Meer schwarzer Fahnen wurden per Doppelhalter die Buchstaben U–L–T–R–A-S und das von der Amateure-Zaunfahne bekannte BVB II Logo präsentiert. Auch die Mannschaft schien sich einiges vorgenommen zu haben und bildete vor Anpfiff auf dem Platz einen Kreis, um sich heiß zu machen.
Und dementsprechend legten die Jungs auch los. In der Anfangsphase sah es so aus, als würden die Himmelsstürmer in Gelb einen Angriff auf die Tabellenspitze starten, während der Favorit aus Münster sichtlich überrascht war und Mühe hatte, den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten.Münster leistete sich einige Fehlpässe im Spielaufbau, die aber auch von den früh attackierenden Amateuren erzwungen wurden. Leider zeigte die Mannschaft aber auch die bekannten Schwächen: Bis zum Strafraum sieht das alles nett aus, aber man kommt viel zu selten zu erfolgversprechenden Abschlüssen. In der Spitze wechselten sich die Mittelfeldspieler Benatelli und Demirbay ab. Das sorgte für einige Verwirrung in der Münsteraner Abwehr, aber man merkte leider deutlich, dass unsere Zweitvertretung mal wieder ohne gelernten Stürmer angetreten ist. So fehlte einfach die Durchschlagskraft.
Die Heimkurve gab das komische Bild ab, was man von Münsters zerstrittener Fanszene ja schon gewohnt ist. Zwei getrennte Stimmungsblöcke und dazu noch Trommler auf der Gegengeraden machen einen koordinierten Support unmöglich. So waren die UvdA trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit ständig ebenso laut zu hören wie der Preußen Anhang. Da wird in Münster einiges an Potential verschenkt, weil man sich nicht mal für 90 Minuten zusammenraufen kann. Laut wurde es nur bei den gelegentlichen „Preußen – Münster“ Wechselgesängen.
Nach einer halben Stunde verebbte die Dortmunder Anfangsoffensive und die Preußen kamen besser ins Spiel. Und prompt wurde es gefährlich, als Torjäger Mathew Taylor frei vor Alomerovic auftauchte. Meißner konnte ihn aber im letzten Moment noch mit einer Grätsche am Torschuss hindern. Kurz darauf kam er dann doch zum Schuss, fand aber seinen Meister in Alomerovic, der den Ball stark parierte. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.
In der zweiten Halbzeit wurden die Kräfteverhältnisse gerade gerückt und Münster seiner Favoritenrolle gerecht. Die UvdA präsentierten nun einen etwas ungelenk gereimten Gruß an die Sek SV: „Egal wie viele Jahre vor den Toren – Niemand wird sich eure Leidenschaft holen – Gegen alle Stadionverbote“. Der SCP übernahm nun auf dem Platz das Kommando, konnte sich aber zunächst noch keine brauchbaren Chancen erspielen. Die größte Chance des Spiels hatte dann Bittencourt der nach einem schnellen Konter über Demirbay allein auf Masuch zulief, den Ball aber nicht am Münsteraner Tormann vorbei brachte.
Doch nun wurden auch die Preußen gefährlich. Bischoff prüfte Alomerovic mit einem Freistoß von Halblinks, Taylor vergab eine gute Möglichkeit aus kurzer Distanz und nach einem weiteren Bischoff Freistoß zwang Nazarov Alomerovic per Direktabnahme zur Parade. Die Amateure schwammen dem Spielende entgegen. Als man gerade anfing zu hoffen, dass sie einen Überraschungspunkt aus Münster entführen können, schlug der SCP doch noch zu. Nach einer Ecke ging der Kopfball von Scherder noch an die Latte, aber der Abpraller landete auf dem Kopf des eingewechselten Königs und der hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu drücken. Fünf Minuten vor Spielende stand der BVB mal wieder mit leeren Händen da. Man versuchte zwar verzweifelt, dem Spiel noch eine Wende zu geben, aber die Preußen zeigten nun geschickt, wie man eine Führung über die Zeit bringt. Ständig wurde der Spielfluss unterbrochen, so dass das letzte Aufbäumen der Amateure wirkungslos verpuffte.
So halten die Amateure nach der schon siebten Saisonniederlage weiter fest die rote Laterne in der Hand und der Abstand zum rettenden Ufer bleibt bei 4 Punkten. Die Zweifel, ob mit diesem Kader der Klassenerhalt realistisch ist, wachsen weiter. Das nächste Heimspiel der Amateure gegen den CFC findet am 7.10. in der Kampfbahn Rote Erde statt und ist natürlich mal wieder parallel zu den Profis angesetzt worden. Nach der Pressekonferenz ging es für uns über die Autobahn zurück Richtung Bierhauptstadt und so schafften wir es locker eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff in den Tempel. Den Bericht von der Gala der Profis findet Ihr auf der nächsten Seite.
Die Pressekonferenz
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Borussia Dortmunds Amateure: Alomerovic - Hornschuh (62. Amini), Günter, Meißner, Löwe - Fring, Demirbay - Bittencourt, Bakalorz (76. Halstenberg), Hofmann (70. Baykan) - Benatelli
SC Preußen Münster: Masuch - Schöneberg, Scherder, Kirsch, Hergesell - Siegert, Truckenbrod, Bischoff, Grote (79. Heise) - Nazarov (76. Königs), Taylor (87. Schmider)
Gelbe Karten: Demirbay, Bakalorz - Scherder
Tor: 1:0 Königs (83.)
7.224 Zuschauer im Preußenstadion
Das Comeback der Meisterform
Flutlichtatmophäre im Tempel ist immer was Besonderes. Wenn dann noch ein Gegner zu Gast ist, der den Gästeblock füllt und mit dem es in den letzten Jahren einige Reibungspunkte gab, ist alles angerichtet für ein stimmungsvolles Fußballfest. Das Spiel sollte alle Erwartungen noch übertreffen, zumindest wenn man Anhänger der einzig wahren Borussia ist. Die Ponys wurden nicht nur geschlagen, sondern am Ende regelrecht gedemütigt.
Auch Jürgen Klopp hatte eine dicke Überraschung in seiner Aufstellung versteckt. Manch einer reagierte regelrecht geschockt, als statt Robert „the machine“ Lewandowski der Name Schieber in der ersten Elf stand. Doch nach 62 Bundesligapartien in der Startaufstellung wollte Klopp seinem Topstürmer eine Auszeit gönnen und Ersatzmann Schieber Spielpraxis verschaffen. Zudem ersetzte Gündogan Leitner und Ivan Perisic musste für Mario Götze Platz machen. Götze agierte zentral in der offensiven Dreierreihe, weshalb Marco Reus auf die linke Seite rotierte.
Vor dem Spiel wurde von Block Drölf mal wieder ein Gruß Richtung Frankfurt geschickt: „Wer Kritik verbietet, hat Angst.“ Der Zusatz „Fick Dich DFB“ könnte allerdings noch ein Nachspiel für die Borussia haben, weil man von Verbandsseite bekanntermaßen nicht sonderlich viel von Meinungsfreiheit hält und lieber beleidigt Geldstrafen oder gar Schlimmeres verteilt. Dieses Banner scheint Teil einer konzertierten Aktion gewesen zu sein, mit der mehrere Fanszenen ihre Solidarität mit den Fans von Fortuna Düsseldorf und Union Berlin ausdrücken wollten. Gegen beide Vereine hat der DFB nach ähnlichen Transparenten Ermittlungen eingeleitet.
Erste Halbzeit – Reus und der Nicht-Jubel
Borussia schien nach der Woche der offenen Tür mit sechs Gegentoren in zwei Spielen etwas verunsichert zu sein. Zu Beginn häuften sich die Abwehrfehler. Bereits in der dritten Minute folgte der erste Schock für die Dortmunder Anhänger. Kuba fälschte einen Querpass so unglücklich ab, dass er Hanke den Ball perfekt in den Lauf spielte. Der Ex-Blaue, der ja gerne mal gegen den BVB netzt, lief in den Strafraum, aber Weidenfeller hatte aufgepasst und war vor ihm am Ball. Das Publikum schien zu merken, dass die Mannschaft Unterstützung nötig hatte und so standen die Deutschen Meister schon früh das erste Mal auf und versuchten, ihre Mannschaft mit einem Wechselgesang nach vorne zu peitschen. Die Bauern auf der Nordtribüne bedienten sich dagegen oft in der Mottenkiste der Fangesänge und gaben Preis, dass sie der Schwulenliebe zugeneigt sind. Ist ja alles schön und gut, jeder wie er's mag. Aber mal ehrlich liebe Grenzländer, das will doch außer euren Liebhabern wirklich keiner wissen.
Dortmund bekam das Spiel dann besser in den Griff und hatte durch Subotic die Chance zur Führung, aber er setzte seinen Kopfball nach einer Ecke nur ans Lattenkreuz. Aus dem Spiel heraus tat der BVB sich aber schwer, Chancen zu erarbeiten. Denn Mönchengladbach operierte bei Dortmunder Ballbesitz mit zwei sehr kompakt stehenden Viererketten, vor denen noch Hanke versuchte, den Dortmunder Spielaufbau zu stören. Einzig De Camargo lauerte in einer Offensivposition auf Konterchancen. So bauten sie kurz hinter der Mittellinie ein engmaschiges Netz auf, in dem sich die Dortmunder Angreifer immer wieder verfingen. Bei Ballgewinnen versuchte der VfL über die schnellen Außen Herrmann und Arango zu kontern. Die erste echte Prüfung für ter Stegen verursachte dann ein Gladbacher Abwehrspieler. Nach einer schönen Kopfballvorlage von Götze setzte Schieber zum Schuss an, aber Brouwers grätschte noch dazwischen, fabrizierte dabei aber einen Heber Richtung eigenen Kasten, den ter Stegen nur mit Mühe abwehren konnte.
Ironischerweise geriet die hochstehende Abwehrkette dann zur Achillesferse, denn als Alvaro Dominguez ausrutschte war Reus nicht mehr zu halten. Er spielte sein Tempo aus und schob ter Stegen den Ball locker durch die Beine. Ausgerechnet ist ein Wort, dass man in Fußballberichten eigentlich vermeiden sollte, aber in diesem Fall passt es einfach zu gut, ausgerechnet Marco Reus. Der hatte vor dem Spiel noch angekündigt, sich nach einem Torerfolg „ganz normal zu verhalten“, nun demonstrierte er, was er darunter versteht. Er drehte nach seinem Torerfolg ab und nahm die Glückwünsche seiner Mannschaftskollegen mit versteinerter Miene entgegen. Der Südtribüne war's egal, endlich konnte wieder die Tormelodie der Gladbacher zum Besten gegeben werden. Ein wirklich großartiges Lied von Scooter „Dööp Dööp Dööp“. Das klingt einfach nur im Westfalenstadion so richtig schön.
Der schöne Plan von Lucien Favre, abzuwarten und zu kontern, war damit hinfällig. Aber dass seine Mannschaft gleich so auseinanderbrechen würde, konnte er wohl auch nicht voraussehen.Kurze Zeit nach dem Führungstreffer hätte Götze schon erhöhen können, aber seinen Schuss aus spitzem Winkel klärte ter Stegen zur Ecke. Die wurde kurz ausgeführt, Kuba flankte in den Strafraum auf den Kopf von Neven „keinmenschkeintierdienummervier“ Subotic und der erzielte doch tatsächlich sein erstes Tor seit November 2010. Damals traf er gegen wen? Natürlich ausgerechnet gegen Mönchengladbach.
Das musste doch eigentlich die Vorentscheidung sein. Aber Jürgen Klopp sah das 2:0 als schwierige Ausgangslage. Hatte man doch unter der Woche in Frankfurt „nicht perfekt“ nach einer solchen Führung agiert. In der 44.Minute hätte Reus den Sack schon zu machen können. Nach einem Traumpass von Götze rannte er erneut allein auf Ter Stegen zu, schien aber seinem ehemaligen Mannschaftskollegen keine weiteren Schmerzen bereiten zu wollen und blieb beim Versuch ihn zu umdribbeln hängen. Schien der VfL in der Anfangsphase noch mithalten zu können, zeigte sich spätestens mit dem Führungstreffer ein deutlicher Klassenunterschied. Als der BVB Räume für sein Kombinationsspiel vorfand, reihte sich ein vielversprechender Angriff an den nächsten. Zu Beginn des Spiels zeigte die BVB Abwehr noch einige Wackler, nach dem 1:0 wurde dann deutlich, dass auch die Gladbacher Mannschaft alles andere als gefestigt ist.
Zweite Halbzeit – Reus und der Fast-Jubel
Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, hatte Marco Reus seinen nächsten Auftritt. Er zog über Links in den Strafraum und legte schön quer, aber der Ball wurde noch zur Ecke geklärt, bevor Schieber ihn erreichen konnte. Gladbach schien sich immer noch nicht von den beiden Gegentreffern erholt zu haben und spielte hinten weiter vogelwild. So spielte ter Stegen einen Abstoß direkt in die Füße von Reus, aber leider verstolperte Mario Götze diese gute Gelegenheit. Schieber konnte sich weiter nicht so recht in Szene setzen. Er zeigte zwar viel Einsatz, ist aber eindeutig nicht so Ballsicher wie Lewandowski. Gladbach weiter mit furchtbaren Fehlpässen in der Abwehr. Schieber eroberte schön einen Ball und seine Flanke hätte fast noch Mario Götze im Strafraum erreicht. Nach vorne versuchte der VfL es nun öfter durch die Mitte, aber da war insbesondere am bärenstarken Subotic kein Vorbeikommen. Auf der Süd richtetete TU einen Gruß an die Hillsborough Opfer „Justice for the 96“.
Das zweite Tor von Reus war dann eine solche Augenweide, dass er seine Vorsätze zum Nichtjubel mal kurzfristig vergaß und Richtung Eckfahne startete, bevor sie ihm dann doch wieder einfielen. Es wird wohl langsam Zeit für die Kampagne Jubel legalisieren – Emotionen respektieren, denn man konnte deutlich sehen, wie er seine Freude unterdrücken musste. Die Chance schien eigentlich schon vorbei zu sein, Der Pass auf Götze kam nicht an, der Ball landete aber wieder bei Reus, der ihn dann wie aus dem Nichts aus fast unmöglichem Winkel über den verdutzten Ter Stegen hinweg ins lange Toreck ballerte. Von so einem Treffer träumen andere ein Leben lang, doch Reus versuchte weiter krampfhaft, ihn emotionslos zur Kenntnis zu nehmen.
Als Ter Stegen verletzt raus musste, weil er unglücklich auf den Rücken gefallen war, wurde sein Stellvertreter Heimeroth per Pfeifkonzert und Sprechchören an seine dunkle Vergangenheit erinnert. Und kaum war er auf dem Platz, durfte er auch schon den Ball aus dem Netz holen. Schmelzer schickte Kuba auf die Reise und der hatte den Blick für den Nebenmann. Er legte wunderbar auf den freistehenden Gündogan zurück und der hatte keine Mühe, den Ball zu versenken.
Der Gladbacher Anhang war seit dem Dortmunder Führungstreffer nicht mehr zu hören und so übte die Südtribüne laute Kritik „Und ihr wollt Borussen sein“ schallte es den Gästefans entgegen. Als Jürgen Klopp Santana in die Partie brachte, musste Mats Hummels auf die ungeliebte Position im defensiven Mittelfeld aufrücken. Er spielte dort gleich einen Fehlpass, aber Weidenfeller war heute nicht bereit einen Gegentreffer hinzunehmen und warf sich in den Schuss von Arango.
Der eingewechselte Bender zeigte bei seinem Comeback dann auch noch mal, was er Wert ist, eroberte wunderbar einen Ball und leitete ihn schnell auf Gündogan weiter. Der dribbelte Richtung Strafraum, bis sich alle Abwehrspieler auf ihn konzentriert hatten und legte dann schön ab auf Blaszczykowski. Dass der inzwischen seine frühere Abschlussschwäche komplett abgelegt hat, ist ja keine Neuigkeit mehr und so musste Heimeroth schon wieder hinter sich greifen. Auf der Süd wurden nun die Taschentücher für den Gastanhang geschwenkt und es hieß auf Wiedersehen. Ganz ohne Parade musste Heimeroth dann aber doch nicht nach Hause fahren. Kurz vor Schluss verweigerte er Kuba seinen zweiten Treffer.
So ging eine echte Gala der Borussia zu Ende. Auch wenn Gladbach in dieser Saison noch nicht so recht in Fahrt gekommen ist und einige Verletzungsprobleme hat, demonstrierten sie in der Anfangsphase, dass mit ihnen in dieser Saison noch zu rechnen sein wird. Einen solchen Gegner derart zu demütigen, zeugt vom Potential der Schwatzgelben. Dies gilt es nun auch in Manchester zu entfalten. In der Bundesliga ist der BVB mit diesem Sieg wieder voll auf Kurs und ganz nebenbei ist man mit diesem Ergebnis auch wieder in der Tabelle vor denen, vor denen der BVB bestimmungsgemäß immer stehen muss.
Die Fotostrecke zum Spiel gibt es wie gehabt auf unserer BVB-Fotoseite unter diesem Link.
Stimmen aus der PK
Favre: Eine große Enttäuschung, eine Klatsche. Das muss man klar sagen. Wir haben ziemlich gut angefangen und dann nach 30 Minunten nach einem Ausrutscher und einem Stellungsfehler das Tor bekommen. Danach haben wir vergessen ruhig weiter zu spielen und zu verteidigen. Das kann man gegen eine solche Mannschaft nicht machen. Für uns heißt es nun arbeiten, arbeiten, arbeiten. Ter Stegen hat wahrscheinlich eine Prellung.
Klopp: Man hat uns angemerkt, dass die zwei letzten Ergebnisse die Leichtigkeit verschwinden lassen haben. Wir mussten uns in dieses Spiel hinein arbeiten. Wir hatten einen gut Fußball spielenden Gegner, der einen klaren Plan verfolgt. In der Anfangsphase wirkte das nicht so ganz beseelt von meiner Mannschaft. Vor 4 Tagen haben wir auch 2:0 zur Pause geführt und das lief dann nicht so ganz perfekt und daher war das eine spezielle Herausforderung für uns. Diesmal lief es deutlich besser. Das 3:0 war ein absolutes Weltklassetor, außer Marco hat da sicher keine die Chance gesehen. Die letzten beiden Tore waren einfach gut herausgespielt. Insgesamt ist der Sieg aber etwas zu hoch ausgefallen.
Noten
Weidenfeller: Wenig geprüft, aber wenn doch mal was kam, war er auf dem Posten. Sein aufmerksames Eingreifen gegen Hanke zu Beginn verhinderte, dass das Spiel eine komplett andere Richtung nahm. (2,5)
Piszczek: Nicht so auffällig in der Offensive wie sonst, aber er hatte mit Arango auch einen starken Gegner auf seiner Seite und wegen dem brilliant aufspielenden Reus ging viel über Links. (3)
Subotic: Ist momentan der Bessere unserer Innenverteidiger. Bärenstark im Zweikampf und mit einem Tor und einem Lattentreffer. Viel mehr geht nicht. (1,5)
Hummels: Sucht weiter ein wenig nach seiner Sicherheit. Einige ungewohnte Ungenauigkeiten im Aufbauspiel. (3,5)
Schmelzer: Defensiv solide, vorne einige Flanken von zweifelhafter Qualität. Ein echter Schmelzer eben. (3)
Gündogan: Ganz starke Leistung im zentralen Mittelfeld. Inzwischen der unumstrittene Organisator des Dortmunder Spiels. Ein Tor und eine Vorlage. Da gibt’s nix zu meckern. (1,5)
Kehl: Auffällig, unauffällig. Hielt Gündogan den Rücken frei und stopfte im Mittelfeld viele Löcher. (3)
Blaszczykowski: Stand zunächst etwas im Schatten von Reus. Nach dessen Auswechslung drehte er aber nochmal richtig auf. Drei Scorerpunkte sind eine überragende Ausbeute für ihn (2)
Götze: Findet sich in der zentralen Position immer besser zurecht. Rochierte viel mit Reus und Blaszczykowski. Mit seiner Ballsicherheit und Wendigkeit derzeit nicht aus der Startelf wegzudenken. (2)
Reus: Öffnete die Büchse mit einem unwiderstehlichen Sprint und eiskaltem Abschluss. Noch schöner sein zweiter Treffer aus fast unmöglichem Winkel. Auch sonst immer gefährlich. Wohl sein bestes Spiel in Schwarzgelb. Kleine Abzüge gibt es nur in der B-Note für seine krampfhaften Versuche, das Jubeln zu unterdrücken. (1)
Schieber: Sehr engagiert, aber mit wenig Bindung zu seinen Hinterleuten. Konnte den kombinationssicheren Ballverteidiger und –verteiler Lewandowski nicht wirklich ersetzen. Kein schlechter Einstand in der Startelf aber diese Leistung ist noch ausbaufähig. (3,5)
Statistik
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan, Kehl (83. Santana) - Blaszczykowski, M. Götze (71. Großkreutz), Reus (75. Bender) - Schieber
VfL Mönchengladbach: ter Stegen (77. Heimeroth) - Jantschke, Brouwers, Alvaro Dominguez, Daems - Nordtveit, Xhaka - Herrmann (75. Ring), Arango - Hanke (62. Hrgota) - de Camargo
Gelbe Karte: Nordtveit
Tore: 1:0 Reus (35., Linksschuss), 2:0 Subotic (40., Kopfball, Blaszczykowski), 3:0 Reus (70., Rechtsschuss, M. Götze), 4:0 Gündogan (79., Rechtsschuss, Blaszczykowski), 5:0 Blaszczykowski (85., Rechtsschuss, Gündogan)
80.645 Zuschauer im Westfalenstadion Dortmund
Web 30.09.2012