"The same procedure as last year"
Das Jahr beginnt und wie immer (naja, eigentlich erst seit zwei Jahren) heißt der Gegner in der dritten Runde des DFB-Pokals SV Werder Bremen. Deswegen spare ich mir meinen Vorbericht und verlinke nur auf diese Seite. Das sollte reichen, oder? Okay, der Trainer und ein paar Spieler wurden ausgetauscht, aber ansonsten bleibt ja alles beim alten, denn der BVB gewinnt ja doch wieder. Oder gibt es Leute, die das nicht glauben? Ach, ich will mal nicht so sein, hier ist nun der Vorbericht:
Der Gegner
In den letzten Wochen gab es viele Schlagzeilen um den Deutschen Meister des Jahres 2004, leider betrafen diese Meldungen selten den Fußball. Seien es die Eskapaden eines Diego oder der kurzfristige Wechsel von Sanogo zum Vorzeigeausbildungsklub Hoffenheim. Dazu kommt noch eine kleine Verletzungswelle. Martin Harnik zog sich einen Faserriss an der Hüfte zu und Ersatztorwart Christian Vander verletzte sich beim Testspiel der zweiten Mannschaft erneut am bereits lädierten Sprunggelenk. Auch hinter Naldo steht ein Fragezeichen, da dieser nach seinen Problemen an der Achillessehne und Wade noch einen Trainingsrückstand hat. Fehlen werden Pasanen, Hunt (beide Knie), Jensen (Leiste) und Prödl (Rekonvaleszenz). Somit stellt sich die Mannschaft fast von selber auf.
Im Tor steht Wiese, davor soll Frank Baumann für Naldo in die Abwehr neben Mertesacker rücken. Die Außen werden von Fritz und Tosic belegt. Im Mittelfeld übernimmt Frings den defensiven Part, davor spielen Özil und der griechische Neuzugang Tziolis. Hinter den Stürmern im offensiven Mittelfeld versucht Diego die Fäden zu ziehen. Nach dem Wechsel von Sanogo wird wohl Almeida an der Seite von Pizarro stürmen.
Der BVB
Wie sich die Zeiten ändern, denn der BVB ist genau das Gegenteil von Bremen. Viele positive Nachrichten (Neuer Trikotsponsor, Bankspieler abgegeben, Star aus England geholt) und kaum negative News findet man über den BVB. Wenn eine bekannte Boulevard-Zeitung gerade zwei kleine Skandale in ihrem BVB-Teil hat (Kovacs Angst um die WM-Teilnahme und Klimowiczs Chancenlosigkeit in Dortmund), zeigt es doch, es ist ruhig beim BVB geworden. Leider hat der BVB weiterhin ein Verletzungsproblem, das zahlenmäßig zwar nicht so groß wie bei den Bremern ist, aber unsere Stammspieler betrifft. Ausfallen werden die Stammspieler Dede (Spätfolgen des Kreuzbandrisses), Hummels (Teilriss des Innen- und des Außenbandes im rechten Sprunggelenk), Kehl (Knochenstauchung im Sprunggelenk) und Jakub Blaszczykowski (Faserriss im Oberschenkel).
Im Tor gibt gibt es wohl keine andere Wahl als Roman Weidenfeller. Daran sollte man höchstens gegen Ende der Verlängerung etwas ändern. Auch bei den Außenverteidigern dürften Owomoyela und Lee die Nase vorn haben. Offen in der Abwehr ist der zweite Innenverteidiger neben Subotic. Wenn Klopp auf Routine setzt, dürfte der abwanderungswillige Kovac die Nase vorn haben. Bei Schnelligkeit und Torgefährlichkeit wäre Santana der richtige Mann. Gesetzt im defensiven Mittelfeld dürfte Tinga sein, der bekanntlich Diego schon einmal zur Weißglut gebracht hat. Davor spielen dann Kringe und der Neuling aus England, Kevin-Prince Boateng. In der Liga ist er zwar gesperrt, aber im Pokal hat natürlich Tamas Hajnal die Nase vorn. Im Sturm gibt es dann einen Dreikampf um die beiden Startplätze: Frei, Valdez und Zidan, wobei Frei zurzeit gute Karten haben dürfte. Entscheiden wird sich Klopp wohl erst am Mittwoch.
Stadion gehen ist schön
Bislang hat der BVB für das Spiel gegen Bremen 71.600 Karten verkauft, davon gingen 4.000 Karten an die Weser. Das heißt also, am Mittwoch sind ab 16 Uhr die Tageskassen geöffnet. Allerdings kann man die Karten auch im normalen Vorverkauf erweben. Spielbeginn ist bekanntlich 19 Uhr, dennoch bittet der BVB, dass man bereits um 18:30 Uhr seinen Platz im Stadion eingenommen haben sollte. Der Grund für das frühzeitige Kommen ist der 100. Geburtstag des Vereins. Die BVB-Standarte wird an den BVB übergeben. Außerdem gibt es vor dem Spiel ein Feuerwerk, Donnerschläge und eine Liveinterpretation des Liedes „Leuchte auf mein Stern Borussia“. Also kommt früh!
Das Wetter wird wohl trocken bleiben, bei Temperaturen zwischen 3°C und -1°C liegen. Also zieht Euch warm an.
Schreck lass nach, Gräfe kommt
Naja, so schlimm ist er ja gar nicht. Denn von den sieben BVB-Spielen, die Manuel Gräfe aus Berlin bisher gepfiffen hat, endete nur ein Spiel mit einer Niederlage des BVB (Auswärts beim VfL Bochum in der Saison 06/07). Dazu gab es vier Siege und drei Unentschieden. Im DFB-Pokal ist die Bilanz makellos. 2005/06 gab es einen 1-0-Auswärtssieg in Lübeck und in der letzten Saison den Halbfinalsieg gegen Jena. Assistenten an der Linie sind Felix Zwayer und Markus Häcker. Vierter Offizieller ist diesmal Stefan Trautmann.
Fakten, Fakten, Fakten
Wie immer sollte man einen Blick auf die Zahlen richten. Laut unserer Statistikseite (www.bvb-statistik.de) ist dies das 46. Heimspiel gegen die Hanseaten. 26 Siegen stehen 10 Unentschieden und nur 09 Niederlagen gegenüber (Darin enthalten sind auch Spiele der Amateurmannschaften). Im Pokal ist man bislang vier mal aufeinander getroffen. Im Heimspiel 1962/63 besiegte man die Bremer im Halbfinale klar mit 2-0. Die nächste Begegnung fand dann 1989 in Berlin statt. Über das Ergebnis muss man nicht reden. Die einzige Niederlage gegen Werder im Pokal war auch gleichzeitig das einzige Spiel in Bremen. Man verlor in der Saison 92/93 im Viertelfinale klar mit 2-0. Das letzte Aufeinandertreffen fand vor genau einem Jahr und einem Tag statt. Der BVB erzielte durch Tore von Federico und Klimowicz die 2-0-Führung, ehe es Diego mit zwei Elfern noch einmal spannend machte. Ziegler musste den Ersten passieren lassen, aber den zweiten Elfmeter hielt er und Dortmund fuhr nach Berlin. Wieso sollte sich die Geschichte nicht wiederholen?
Die Aufstellungen
Die Helden aus Dortmund: Weidenfeller – Lee, Subotic, Santana (Kovac), Owomoyela – Tinga, Boateng, Kringe, Hajnal – Frei, Zidan (Valdez)
Dortmunder Bank: Ziegler, Schmelzer, Kovac, Sahin, Buckley, Valdez,
Die Fischer aus Bremen: Wiese – Fritz, Mertesacker, Baumann, Tosic – Frings, Tziolis, Özil, Diego – Pizarro, Almeida
Was gibt’s sonst noch?
Für acht Mannschaften ist dann am Sonntag um 18:10 Uhr die ARD-Sportschau ein Pflichttermin. Denn da werden die Viertelfinalbegegnungen am 03.03. bzw. 4.03.2009 ausgelost. Als Glücksfee fungiert diesmal DFB-Damen-Torhüterin Nadine Angerer. Hoffen wir mal, sie vertritt Steffi Jones gut und schickt uns eine lösbare Aufgabe. Oder rechnet einer mit dem Ausscheiden des BVBs hier? Denn am Ende wollen wir die oben genannte Frage einfach nur wie folgt beantworten: „Same procedure as every year, James!“