Machts noch einmal
Geschichte wiederholt sich - hoffentlich zumindest. Zuletzt stand unsere Borussia vor 19 Jahren, am 24.06.89, im Pokalfinale. Damals war unsere Mannschaft gegen Werder Bremen klarer Außenseiter und gewann, ebenso klar, mit 4:1. Nach dieser Regel müssten wir die Bayern in diesem Jahr fast zweistellig abschießen, so deutlich gehen wir als Underdog ins Rennen.
Um noch einmal jedem ins Gedächtnis zu rufen, was für ein unfassbar tolles Ereignis uns bevorsteht, hier noch einmal die Highlights von damals. Gänsehautfeeling pur und eine Wiederholung ausdrücklich erwünscht:
Vor dem Spiel.
Jörg Wontorra:
“Guten Tag lieber Zuschauer und willkommen im Berliner Olympiastadion”
“Der Pott muß in den Pütt”
Anpfiff.
Jochen Sprenzel:
“Norbert Nickel wird spielen”
“Jetzt werden die Dortmunder ihre kämpferische Tugenden zeigen müssen” (1:0 für Bremen)
“Herrliches Fußballwetter”
“Hohe Bälle sind Gift für Dortmund. Und dann schaut man auch noch in die tief stehende Sonne.”
“Aber Frank Mill mit seiner Spurtkraft … und Tor! Fehler von Rune Bratseth. Durch Dickel das 1:1. Da hat der Rune Bratseth fast am Ball vorbeigeschlagen und der Frank Mill, das Schlitzohr, gibt den Ball herein, sehen sie gleich noch einmal. Oh Fehler von Bratseth und Dickel ist da. Auf diese Situation wartet er und alles ist wieder offen. Ja und nun sind die Dortmunder Fans natürlich wieder hellwach. Alles ist wieder offen.”
“Plötzlich Oberwasser für Borussia Dortmund.”
“Horst Köppel der sein Trainerglück gefunden zu haben scheint.”
“Und das schönste für mich ist die Tatsache, dass es hier auf den Rängen bisher so friedlich zu geht. So stimmungsvoll, so engagiert. Bisher ein riesen Kompliment an die Fans beider Vereine.”
“De Beer, der vor einigen Jahren vom MSV Duisburg kam und der sich auch zu einem sehr sehr guten Torsteher in Dortmund entwickelt hat.”
“Die Dortmunder, vielleicht sehen sie das, nicht nur mit diesen Traditionsstutzen, sondern auch mit den etwas schlackerigen Hosen wie man sie früher trug, so wie sie Adi Preißler und seine Freunde hatten, die hier vor genau 33 Jahren, auf den Tag, deutscher Meister wurden.”
“Günter Breitzke, hat den Sprung gemacht über drei Ligen. Kam aus der vierten Liga vom SC Brück. Der Einkauf von Borussia Dortmund. Für 30.000 Mark. Jetzt ist er ne Millionen Wert, oder mehr.”
“Um diesen Pokal geht es.”
Halbzeit.
“Hermann, oh, fast das Tor. Oh Gott, oh Gott, oh Gott, welche Verwirrung wieder in der Abwehr. Riedle hatte es auf dem Fuß - Helmer mit der Rettung.”
“Das Spiel gewinnt an Rasse, an Tempo und Dynamik.”
“Der Mill der ackert für zwei.”
“Und schon wieder auf der anderen Seite, Borussia Dortmund.”
“Zwölf Anfangsminuten der zweiten Halbzeit die es in sich haben … Tor, duch Frank Mill - 2:1 für Borussia Dortmund.”
“Nochmal, Einwurf, Möller, weitergeleitet von Zorc und Mill zum 2:1.”
“Und schauen sie mal was jetzt im Dortmunder Block los ist.”
“Dortmund muß mit Mann und Maus verteidigen.”
“Für Dortmund ist es jetzt fast ein Heimspiel. Ein Fahnenmeer in schwarz und gelb in der Marathonkurve. Keine Rede mehr von Borussenfront.”
“Eine ohrenbetäubende Kulisse, diese 76.500 zur Zeit.”
“Und immer wieder Riedle.”
“Viel Hektik jetzt auf beiden Bänken - das ist klar.”
“Drei gegen zwei. Vorsicht vor Abseits. Mill machts alleine. Das hätte es sein können. Tor - was für ein Tor. Norbert Dickel, noch einmal Dickel - oh was für ein Tor.”
“Erst diese Faustabwehr von Oliver Reck, dann sieht Mill, dass drüben allein stehend Dickel und der nimmt volley - boah.”
“Breitzke geht, Lusch kommt, Dickel bleibt. Hier werden Dortmunder Helden geboren.”
“Dortmunds Abwehr jetzt vierbeinig und dann natürlich die Konterchancen, wie hier und dann ist der Ball im Netz. Lusch, Michael Lusch - grade im Spiel und dann das Tor.”
“Glück gehört halt dazu um deutscher Pokalsieger zu werden.”
“Hören sie diese Kulisse.”
“Gleich ist es geschafft.”
“Da ist es. Borussia Dortmund heisst der Pokalsieger 1989.”
Foto: Sprenger