...Olaf Suplicki (Teil 2): "Den meisten ist es egal, ob da Fußball oder Fanabteilung auf ihrer Mitgliederkarte steht"
Im zweitem Teil unseres Interviews zog Olaf Suplicki ein kurzes Zwischenfazit in Sachen Fanabteilung. Wir sprachen mit ihm über Mitgliederzahlen, Kommunikationsbereitschaft und Besuche in der VIP-Ebene.
schwatzgelb.de: Wie siehst du die Entwicklung der Mitgliederzahlen der FA?
Olaf Suplicki: Ich finde, dass es eine sehr, sehr schlechte Entwicklung ist. Wir hatten uns viel mehr, zum jetzigen Zeitpunkt eher 5.000 erhofft. Ich glaube – und das wird uns ja auch durchaus von vielen Seiten bestätigt – dass wir eine sehr gute Arbeit machen. Das Problem ist, dass viele der Arbeiten, die wir machen, einfach nicht öffentlich werden. Man weiß manchmal einfach nicht, was machen die eigentlich? Alles, was außerhalb Dortmunds um die Fanabteilung geschieht, wird nicht weit genug getragen, das ist sehr schade. Wir glauben weiterhin, dass wir den Fans mit dieser Abteilung eine Stimme im Verein gegeben haben, etwas wovon wir immer geträumt haben, egal mit welchen Leuten diese Abteilung nun besetzt ist.
schwatzgelb.de: Was glaubst du, woran das liegt? An der fehlenden Kommunikationsbereitschaft von Teilen der FA oder machst du das an anderen Dingen fest?
Olaf Suplicki: Natürlich liegt es auch an uns, aber vielleicht auch an anderen Faktoren. Manche sagen ja, dass wir zu TU- oder zu „aktive Fans“-lastig seien, andere sagen, wir sind zu nah am Verein. Da hat jeder so seine Meinung oder seine Gründe, warum er nicht in die Fanabteilung wechselt. Ich glaube, den meisten ist es schlicht egal, ob da nun Fußball oder Fanabteilung auf ihrer Mitgliederkarte steht. Da kommen wir dann zu dem Punkt „aktive Fans“: Ich glaube schon, dass wir einen Großteil dieser aktiven Fans unter unseren 1.500 Mitglieder finden können. Anfangs gab es ja auch Stimmen, alle passiven Mitglieder sind automatisch Mitglieder der Fanabteilung, damit hätten wir heute sicherlich eine ganz andere Durchschlagskraft. Aber das konnten wir nicht durchsetzen, vielleicht wird sich dies in naher oder ferner Zukunft einmal ändern.
schwatzgelb.de: Wie begründet der Verein die Verweigerung eines Budgets für die Fanabteilung?
Olaf Suplicki: Über ein Budget wird derzeit mit dem Verein verhandelt, es liegt noch nichts vor.
schwatzgelb.de: Wird dieses Budget an die Mitgliederzahl gekoppelt sein?
Olaf Suplicki: Nein, auch wenn wir die zweitgrößte Abteilung im Verein sind. Wir würden da wahrscheinlich ein größeres Budget einfordern können, wenn wir mehr Mitglieder hätten.
schwatzgelb.de: Fühlt sich der Verein nicht an der Nase herum geführt? Bei Gründung der FA wurde gesagt, dass ihr kein Budget verlangt. Ihr nehmt doch nun dem Verein bzw. anderen Abteilungen Geld weg?
Olaf Suplicki: Wir nehmen dem Verein kein Geld weg. Außerdem bleibt festzuhalten, dass sich die Finanzlage des Vereins ja ebenso wie die der KGaA deutlich gebessert hat. Der Verein bekommt ja auch etwas dafür. Wenn wir bspw. Überschüsse erwirtschaften, gehen diese ab einer gewissen Größenordnung an den Gesamtverein. Der Sonderzug nach München war ein voller Erfolg, auch wirtschaftlich.
schwatzgelb.de: Vor einiger Zeit wurde in einem Interview mit Aki Watzke, die Behauptung aufgestellt, ihr würdet in der VIP-Ebene „den großen Zampano“ machen. Kannst du uns dazu etwas sagen?
Olaf Suplicki: Sagt irgendjemand etwas, dass wir in der Stammtischebene über 4.500 Borusseum-CDs verkauft haben? Ist es das, was es zu kritisieren gilt? Die Sponsoren und die Gäste der Stammtischebene haben somit mehr CDs gekauft als Fans auf der Südtribüne. Wenn das gleichbedeutend mit „großem Zampano machen“ ist, dann läuft doch irgendwas schief. Diejenigen, die das öffentlich gemacht haben, haben mich übrigens nie da oben gesehen, es ist nur an sie herangetragen worden. Mit welcher Absicht, mit welchem Unterton kann ich nicht sagen, darüber kann man nur spekulieren. Ich bin von ihnen jedenfalls nie selbst darauf angesprochen worden.
Hier gehts zum ersten Teil des Interviews: "Die Fanabteilung ist der Hüter des heiligen Grals"