Im Gespräch mit...

...dem BVB (Teil 2): "Tradition wird wieder groß geschrieben"

20.09.2006, 00:00 Uhr von:  CHS Pini
...dem BVB (Teil 2): "Tradition wird wieder groß geschrieben"

Im ersten Teil des Interviews unterhielt sich schwatzgelb.de mit Dr. Reinhard Rauball, Dr. Reinhold Lunow und Olaf Suplicki bereits über die Finanzierung des Borusseums und den Ausschuss, der sich um das Projekt kümmert. Im zweiten Teil geht es um inhaltliche Dinge, die Mitarbeit der BVB-Fans am Borusseum und andere Vereinsangelegenheiten.

schwatzgelb.de: Uns würde interessieren, ob es ein reines BVB-Museum wird, oder ob auch die Regionalgeschichte berücksichtigt wird? Vielleicht, damit es für Schulklassen oder ähnliche Gruppen interessanter ist. Wir kennen das zum Beispiel von der Hundertjahrausstellung von Arminia Bielefeld. Gut, jetzt haben die vielleicht auch nicht so viel auszustellen wie der BVB.

Lunow: Ja, das ist ein ganz brisantes Thema im Grunde genommen.

Suplicki: Man muss natürlich sagen, dieser Kreis ist jetzt nicht nur mit illustren Leuten zusammengestellt, sondern es wird auch diskutiert. Und da gibt es natürlich Dinge, die die Fanabteilung anders sieht als vielleicht andere Leute am Tisch. Oder ein Herr Grabowsky sieht vielleicht auch mal Sachen anders. Aber das ist ja gerade das Schöne daran, dass auch mal andere Sichtweisen auf den Tisch kommen. Natürlich wird die Geschichte von Borussia Dortmund erzählt. Dass natürlich die Geschichte der Stadt Dortmund auch einen gewissen Anteil hat, ist klar. Das kann man eigentlich gar nicht trennen. Genauso sollte sich das Zeitgeschehen, vielleicht auch ein Teil der Geschichte da wiederfinden. Aber man wird schon wissen, in welchem Zeitraum, also in welcher Ära man sich befindet. Wir haben auch gesagt, dass im hinteren Bereich auch Platz sein soll für Ausstellungen, die sich ändern, um dies Museum nachher interessant zu machen. Nicht dass man sagt: ich war da jetzt zwei Mal drin, ich kenne jetzt jeden Wimpel, der da hängt und jeden Ball, der da drin ist, sondern das Museum hat ja ein langes Leben, und wir wollen ja auch unsere Traditionsabende, die wir mal angefangen haben letztes Jahr, fortsetzen und dann ältere Spieler dazuholen, die dann auch mal ihre Geschichte von Borussia Dortmund erzählen. Und so soll da natürlich Bewegung reinkommen. Ich denke, dass allein die Geschichte von Borussia Dortmund für Schulklassen auch interessant genug ist. Man kann gar nicht genug Leute aufmerksam machen. Wenn ich hier durch die Stadt gehe und sehe, wie viele Kinder hier mit einem Bayern-Trikot oder, noch schlimmer, mit einem von den Blauen rumrennen, dann ist es sicherlich ratsam, wenn die Schulen mal darauf kommen, „wir besuchen mal das BVB-Museum, dann könnt ihr euch die anderen Trikots sparen.“

Rauball: Also ich habe gerade auch mit Herrn Lunow darüber gesprochen. Ich werbe sehr für meinen Standpunkt. Wenn das Projekt zu teuer wird, werden wir reduzieren müssen. Und wenn wir reduzieren müssen, werden wir nicht reduzieren bei dem Bereich Borussia Dortmund. Es gibt auch städtische Museen oder Landesmuseen. Dann würde eben bei der Geschichte des Landes oder der Region auf die zuständigen anderen Museen verwiesen.

Lunow: Es muss im Grunde genommen immer vom BVB ausgegangen werden. Ein Beispiel: Wir wollen nicht die Nazizeit erklären, sondern wir wollen erklären, warum die Nazis dem BVB die Weiße Wiese weggenommen haben. Das heißt, der BVB muss immer im Mittelpunkt stehen.

Suplicki: Wir haben auch darauf hingewiesen, dass kein Weg an der Geschichte der Fans vorbei führt.

Lunow: Also mir ist auch wichtig, dass es wissenschaftlich fundiert ist. Ich bin ja Wissenschaftler von Haus aus und andererseits habe ich ja auch selbst gesammelt. Das war rein erlebnisorientiert und da wird man sicherlich einen Kompromiss finden zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und einem trotzdem emotionalen Museum.

Rauball: Ich will das auch mal plastisch machen für unsere und Ihre Mitglieder, Leser, Fans. Wie viele Quadratmeter hat dieser Raum, in dem wir uns gerade aufhalten? Sagen wir mal 40 Quadratmeter. Diesen Raum als Museum zu gestalten, kostet bei dem angenommenen Preis, untere Grenze von 1.000 Euro, schon 40.000 Euro. Ein Raum von 20 mal 20 Meter kostet 400.000 Euro. Also, wenn wir dann die Stadtgeschichte und die westfälische Geschichte auch noch platzieren wollen…

Lunow: Die schönen Sachen, wie die audiovisuellen Medien oder wenn man die noch interaktiv gestaltet, genau die kosten dann viel Geld. Dass man hier ein paar Bilder an die Wand hängt, damit ist es nicht getan. Das war ja bei den Nachbarn (er meint den S05, d.Red.) so, die haben das zum Teil sehr einfach gestaltet.

Rauball: Nun ist das eine Mischung aus Museum und Merchandising.

Lunow: Ja, der Hauptteil ist Merchandising, aber sie nutzen das als Startpunkt für die Arenaführung. Und die audiovisuellen Medien, mit Videorecordern gemacht, funktionieren auch, das kostet dann nicht so viel. Wenn wir das aber so machen wie im Deutschen Sport- und Olympiamuseum, dass man bestimmte Tore sich anschauen kann – ich will das Tor von Wegmann sehen, drücke auf den Knopf und dann sehe ich das –, dann kostet das Geld. Es werden zum Großteil jugendliche Fans im Museum sein, die sind mit diesen Medien aufgewachsen, und die werden das erwarten. Also, wenn wir das machen wollen, dann wird es Geld kosten.

schwatzgelb.de: Es hatten sich ja viele freiwillige Handwerker usw. gemeldet. Wird auf diese Leute weiterhin zurückgegriffen werden?

Rauball: An diesem Gedanken hat sich nichts geändert. Wir finden das klasse. Und das empfinden wir auch als eine noble Geste, zur Familie von Borussia Dortmund dazugehören zu wollen. Wenn das angeboten wird, ist das das, worauf wir mit Sicherheit mit Freude und Dank zurückgreifen werden.

Lunow: Ich habe da eine Firma, die uns dann Fliesen zur Verfügung stellt. Aber wir müssen natürlich auch erst mal wissen, welche wir wollen. Dass die Fans so eingebunden sind, und dann eben auch die Handwerker das machen, die ja auch Fans sind, das macht das Museum dann ja auch BVB-nah und zeigt die Verbundenheit.

schwatzgelb.de: Im Gespräch mit vielen Fans zeigt sich immer, dass sie es für wichtig halten, auch selbst mit einbezogen zu werden, also speziell zu den Ausstellungen. Es gab ja auch schon ein Gespräch mit Herrn Grabowsky, in dem einige Fans ihre Vorstellungen schildern konnten. Wie ist das in Zukunft geplant?

Rauball: Die Fanabteilung wird hier das entscheidende Wort mitsprechen und die Vorstellungen der Fans kanalisieren.

schwatzgelb.de: Also wir meinten vor allem die Zukunft, wenn das Museum mal steht und auch speziell was die Auswahl der Ausstellungsstücke betrifft.

Rauball: Wir werden die Kompetenzen einfordern. Das ist gar keine Frage. Die Stoßrichtung kam aus der Fanabteilung, und die Vorschläge der Fans werden wir immer sehr ernst nehmen und einfließen lassen.

Lunow: Es wird ja auch nur erfolgreich sein, wenn es fanorientiert ist, also wenn man die Fans auch einbezieht.

Suplicki: Also ich denke, dass wir hier schon weit sind. Die Fanabteilung ist ins Leben gerufen worden, auch dank Dr. Rauball. Wir werden an allen Gesprächen beteiligt, und das ist nicht immer üblich ist in der Bundesliga. Da ziehe ich also auch den Hut. Und wir werden auch in die finanziellen Dinge mit eingebunden und kriegen da auch alle Informationen, die wir brauchen. Wir sprechen immer ein Wort mit, wir sitzen immer mit am Tisch. Wobei Reinhard Lunow natürlich auch Fan ist und auch einen Fanclub hat, das darf man natürlich auch nicht vergessen. Also wir haben schon ein sehr gutes Potential am Tisch. Wir sind jetzt im Moment aber auch in einer Phase, wo ich sage: es würde jetzt keinen Sinn machen, noch mehr Kreise zu bilden, die sich schon darüber Gedanken machen, was passiert in diesem Museum, wenn es im Endeffekt noch gar keine Planung gibt. Sobald diese Planung ausgefeilt ist, werden wir auch wieder in der Fanabteilung eine Projektgruppe bilden, die Tradition heißt, und wo wir erwarten, dass sich dann die Leute, die auch das Wissen haben, da einbringen und sagen: okay, so könnte ich mir das vorstellen, oder: das sind eure Vorstellungen, das sind unsere Vorstellungen. Und diese Mixtur werden wir wieder mit in diese Gremien nehmen und werden dann da noch mal dementsprechend die Vorschläge unterbreiten. Ich denke mal, solange hier die Fanabteilung mit am Tisch sitzt, sind die Fans auch immer mit eingebunden. Der Verein hat deutlich gezeigt, dass man hier auch auf die Fans setzt und dass es nicht so ist wie in der Vergangenheit. Das ist ja eigentlich schon optimal.

schwatzgelb.de: Welche Rolle spielt der Ältestenrat, nimmt der auch an den Planungen teil?

Lunow: Auch da habe ich schon Kontakt in den Ältestenrat.

Rauball: Wir haben den Ältestenrat von Anfang an eigentlich mit einbinden wollen.

Suplicki: Theo Redder haben wir am Anfang mit an den Tisch geholt, ich habe auch Wolfgang Paul angesprochen. Dann war Theo aber krank, das ging dann nicht, dann war aber der Friedhelm Meier dabei.

Lunow: Also wenn der Ältestenrat seine Treffen hat und ich bin da, dann kommt regelmäßig die Frage: wie ist der Stand der Dinge?

Rauball: Es ist ja auch gar keine Frage, es ist ja auch ein Organ des Vereins, das natürlich informiert ist.

Suplicki: Ich sehe regelmäßig bei den Spieltagen Gerd Cyliax, Wolfgang Paul, Alois Scheffler. Man redet ja auch viel miteinander. Sie wissen immer genau Bescheid über den Stand der Dinge, und sie haben natürlich auch immer ein paar Ideen, die sie uns mitteilen. Der Verein lebt.

Rauball: Sie werden aber auch strukturell beteiligt.

Lunow: Wir werden auch relativ kurzfristig Zeitzeugeninterviews mit dem Ältestenrat machen können, damit wir dann den Bereich zur Verfügung haben. Das müssen wir auch wirklich kurzfristig machen, denn es ist wichtig, davon lebt so ein Museum ja auch.

Suplicki: Da hat Gerd Kolbe ja auch schon über die Jahre sehr gute Arbeit geleistet. Der hat ein sehr großes Archiv an Interviews, und Reinhard Beck hat ja auch das letzte Interview mit Adi Preißler geführt. Also wir haben da schon einen sehr großen Fundus.

Lunow: Da sind Menschen dabei, die noch den Vereinsgründer kennen.

schwatzgelb.de: Wir hatten ja schon eingangs erwähnt, dass das Borusseum auf der Homepage des Vereins das letzte Mal im Mai erwähnt wurde. Was wird denn jetzt getan, um das Borusseum vielleicht doch noch im Gespräch zu halten? Von der Fanabteilung gab es ja Becheraktionen. Auf der Saisoneröffnungsfeier, fanden wir, ging das Zelt zwischen den vielen Dingen ein bisschen unter. Wie sehen da also zum einen die Planungen der Fanabteilung und zum anderen die des Hauptvereins aus?

Rauball: Wir werden die Mitglieder informieren, so wie wir Sie hier informieren. Also, was Stand der Dinge ist. Wir werden die Entwicklung darstellen, welche Schwierigkeiten sich ergeben haben, welche neuen Lösungsansätze da sind, wie die Finanzierung möglich ist und was nicht geht. Wir werden das kommunizieren, damit alle Mitglieder auf dem neuesten Stand sind. Und wir werden es über unsere Vereinszeitung „Borussia aktuell“ machen.

Rauball: Der Gesichtspunkt liegt auch auf der traditionellen Seite des Vereins.

Suplicki: Es ist ja auch die Frage, was man daraus macht. Während wir hier intern noch überlegen, wie es letztendlich aussieht, kann man schlecht rausgehen und etwas nicht Fundiertes erzählen. Übrigens: Wo ihr das Zelt ansprecht, das untergegangen ist. Also ich fand, es ist nicht untergegangen. Das hat es noch nie auf einer BVB-Saisoneröffnung gegeben, dass die Pokale ausgestellt waren. Es waren die Originalpokale, die dort standen, die Leute konnten dort Fotos machen, und ich habe nur das Beste davon gehört. Wie übrigens von der gesamten Saisoneröffnung, aber das nur am Rande. Gerade das hat das Borusseum noch einmal nach vorne gebracht. Wir werden natürlich auch weiter Aktionen machen. Wir haben ja unsere CD noch draußen. Der aktuelle Verkaufsstand ist 8.700 Stück. Wir haben einen Restbestand von 1.300 CDs. Ich gehe aber davon aus, dass die auch weg sind, denn ich habe die Bestellungen in den Fanshops noch mal nachkontrolliert. Da ist jetzt noch Bedarf da. Dadurch, dass im Stadionvorprogramm wieder mehr Musik gespielt werden kann, haben wir auch wieder mehr Möglichkeiten. Die CD möchten wir jetzt auch im Rahmen unseres Fanprogramms, das wir hier machen, noch mal in den Vordergrund stellen. Reinhard Beck und ich arbeiten zurzeit an einem Buch über die Fangeschichte. Wir werden die CD dann noch einmal in einer Goldedition auflegen lassen, in einem großen Buch, in dem Format mit 100 Seiten und bebildert. Wir hoffen, dass wir das noch im November, also im Weihnachtsgeschäft veröffentlichen können, und das soll dann auch gleichzeitig der Abschluss der CD-Geschichte sein. Dann kommt auch gleich etwas Neues wieder hinten dran, damit dieser Borusseumsgedanke immer im Vordergrund bleibt. Ich denke schon, dass wir immer das Borusseum nach vorne bringen wollen und dass es auch immer wieder im Gespräch bleiben muss. Das zeigt auch dieses Gespräch hier.

schwatzgelb.de: Möglich wäre zum Beispiel ja auch ein Banner an dem entsprechenden Raum mit der Aufschrift „Hier entsteht das BVB-Museum“ oder Ähnliches.

Suplicki: Wir hatten ja ein Banner aufgehängt. Die Fangruppierung „The Unity“ hatte eins gemalt und aufgehängt. Das ist leider dann im Laufe der Woche zerstört und zerrissen worden. Ich weiß nicht, vielleicht sind da Leute ins Stadion eingedrungen und haben es zerstört. Und dann haben wir gesagt: okay, dann weichen wir von dem Gedanken ab. Und man muss gucken, wenn ich da jetzt von außen ein Stück an die Fassade mache, dann kostet das wahrscheinlich schon wieder 2.500 Euro. Das ist Geld, was nachher wieder beim Bau des Borusseum fehlt. Wichtig ist natürlich, dass die Leute irgendwann sehen, okay, da ist ein Baubeginn, da tut sich etwas in der Ecke. Dann sind vielleicht auch mehr bereit, zum Beispiel die Gründerzertifikate zu erwerben. Aber das ist dann wieder der nächste Schritt. Ich denke, die Borussen, die sich wirklich für die Geschichte interessieren, die wissen, dass dieses Museum entsteht, auch durch die Website, auf der darauf hingewiesen wird.

schwatzgelb.de: Vielleicht wäre es zum Beispiel eine ganz einfache Sache, das Borusseum auf der Homepage, der Haupthomepage von Borussia zu verlinken und nicht nur auf der der Fanabteilung.

Rauball: Über die Homepage oder über die Mitgliederzeitung wird es die Informationen geben.

schwatzgelb.de: Jetzt hätten wir noch eine Frage, die nicht direkt zum Borusseum geht, sondern zu der Vereinszeitung. Viele Fans und Sammler fragen sich, ob sich da noch etwas verändern wird, also das Format oder das Papier. In einer Bewertung der Deutschen Programmsammler Vereinigung wurde die „Borussia aktuell“ kürzlich mit Abstand zum schlechtesten Bundesligaheft Deutschlands gewählt.

Rauball: Das verwundert nicht, weil die Art und Weise, wie das gemacht worden ist oder wie es geändert worden ist, eben auch der desolaten finanziellen Lage geschuldet war. Allein der Druck und die Aufmachung ist etwas, was ausschließlich unter Kostengesichtspunkten hier geändert werden musste. So lange wir aus diesem Tal der Tränen noch nicht heraus sind, weigere ich mich eigentlich auch, hier Dinge, die Leute nach draußen als notwendig akzeptieren, teurer zu machen. Und es kommt der Tag, da werden wir auch wieder mit Hochglanz, oder wie es einem Verein wie Borussia Dortmund zu Gesicht steht, arbeiten. Da werden wir dann auch wieder da sein, aber im Moment ist das nur kostentreibend.

Suplicki: Aber es wird daran gearbeitet.

Rauball: Ja. Wir haben auch mal ein paar Änderungen gemacht. Ich habe da auch schon mal den Punkt Geburtstage eingebracht. Ich hatte auch noch ein paar andere Vorschläge, die ich noch weitergeben werde. Das soll nicht runderneuert, aber doch etwas verändert werden.

Lunow: Aber alleine dieses Hochglanzpapier, das ist ein so enormer Preisunterschied. Und letztendlich zahlt es ja zum großen Teil der e.V. Das ist ein ganz enormer Betrag, der uns dann wieder den Standard bringen würde, wie er war.

Rauball: Wir haben uns ja auch ein Budget genehmigen lassen vom Wirtschaftsrat, und das Budget endet mit einer schwarzen Null. Und wenn wir da die Kosten ansteigen lassen, dann müssen wir einfach wissen, dass wir dann in den roten Bereich abrutschen. Und das möchte ich ohne Not nicht tun.

schwatzgelb.de: Das wird sicherlich jeder verstehen können.

Rauball: Der Gesichtspunkt liegt auch auf der traditionellen Seite des Vereins. Ich habe den Hinweis gegeben, dass wir viel über Leute berichten sollen, die in der Vergangenheit den Ruf von Borussia Dortmund begründet haben. Die sollte man nicht vergessen. Deswegen ist da auch eine ganze Seite über Heini Kwiatkowski drin, beispielsweise jetzt. Oder wenn Sie die Saisoneröffnung dort angesprochen haben. Also, wir wollen diesen Leuten erstens auch ein Forum geben, sich auch noch mal darzustellen.

Suplicki: Ich denke, Dr. Rauball hat mit der Lösung der wichtigsten Probleme des BVB angefangen. Aber irgendwann kommst du auch zu dem Punkt, wo diese Stadionzeitung mal ein Thema ist. Und wenn wir uns darüber jetzt schon wieder unterhalten können, dann haben die Herren hier hervorragende Arbeit geleistet.

schwatzgelb.de: Das stimmt. Noch etwas anderes: Vor einem Jahr gab es eine Anfrage, dass die Fußballplätze auf dem Trainingsgelände in Brackel Namen erhalten sollen.

Rauball: Jeweils einen Namen. Haben wir auf der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen, den Antrag…

schwatzgelb: Das hat uns auch gefreut. Stehen denn jetzt schon Namen fest?

Rauball: Nein, es stehen noch keine Namen fest. Aber wir werden jetzt das Trainingsgelände mit den weiteren drei Plätzen zu Ende ausbauen, und wenn die ausgebaut sind, dann werden wir das auch machen, wie wir das damals beschlossen haben.

schwatzgelb.de: Wer wird die Namen vorschlagen?

Rauball: Also wir sind da völlig offen, die kann jeder vorschlagen, die können auch Sie vorschlagen. Wir haben da auch Vorstellungen und wir haben ja den Beschluss der Mitgliederversammlung. Sie haben mir geschrieben damals. Das Schreiben habe ich noch, die Namen habe ich auch noch, und die werden auch noch Verwendung finden.

Suplicki: Ich meine, wir können eins klipp und klar sagen, die Tradition wird doch hier mittlerweile wieder sehr groß geschrieben. Die war ja irgendwann fast verschwunden. Auch wenn ich das Rahmenprogramm im Stadion sehe, wenn da die Vereinsfahne hereingetragen wird, da bekomme ich eine Gänsehaut. Hier hat sich vieles geändert, und das ist schon sehr schön. Also man hat die Werte von Borussia Dortmund doch erkannt, und das spürt man auch an allen Ecken und Enden, ob das um die Stadionzeitung geht mit der Nummer mit Herrn Kwiatkowski, oder auch im Programm der Saisoneröffnung oder jetzt auch bei den Heimspielprogrammen. Tradition wird wieder groß geschrieben. Das ist ganz deutlich, und davon lebt der Verein. Sonst würden wir jetzt ja gar nicht hier sitzen.

schwatzgelb.de: Das stimmt. Vielen Dank, dass Sie sich so viel Zeit für uns genommen haben!

Hier findet ihr den ersten Teil.

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