Gleich in seiner ersten Saison eroberte er sich einen Stammplatz. Mitspieler wie Preißler, Kelbassa, Niepieklo, Bracht und Michallek standen an seiner Seite und zusammen erreichten sie das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Dort durfte Aki aber nicht spielen, da der Meistertrainer Helmut Schneider unbedingt mit exakt der Vorjahresmeister-Mannschaft auflaufen wollte. Dabei hatte Aki doch den entscheidenden Treffer zum wichtigen Endrunden-Sieg gegen Offenbach erzielt. Doch da es damals noch keine Spielerwechsel, blieb für den frischgebackenen Nationalspieler von Beginn an nur der Platz auf der Tribüne. Eine Situation, die er auch heute noch als schwärzesten Tag in seinem Leben nennt: „Dass ich diesen Rückschlag überhaupt verkraftet habe, erstaunt mich auch heute noch.“
Ein Grund dafür mag Bundestrainer Sepp Herberger gewesen sein. Er richtete den „einsamen“ Meister aus Dortmund auf und machte ihm Hoffnung, dass er bei der Weltmeisterschaft 1958 dabei sein könne. „Letztlich war dieses Ziel genau so lohnend wie der Gewinn einer Deutschen Meisterschaft“, so Schmidt. In der Folgezeit überzeugte der Berghofer Junge im Europapokal wie in der Nationalmannschaft, und so war es keine Überraschung, dass Schmidt wirklich mitfahren durfte nach Schweden. Dennoch konnte der 22-Jährige nicht damit rechnen, als Stammspieler eingesetzt zu werden. Doch er stand tatsächlich in der Anfangsformation im Eröffnungsspiel gegen Argentinien. Dort allerdings verletzte sich Schmidt so schwer, dass er erst wieder im Viertelfinale gegen Jugoslawien spielen konnte. Doch die die Verletzung brach erneut auf, so das er im Halbfinale und im Spiel um Platz drei nicht eingesetzt werden konnte. Trotzdem wurde er schon als Nachfolger des legendären Fritz Walter in der Nationalmannschaft gehandelt.
Den Schwung aus der Nationalmannschaft nahm Aki Schmidt mit nach Dortmund, wo er half, eine neue Mannschaft aufzubauen. 1961 verlor die Borussia zwar noch das Endspiel um die Meisterschaft, doch zwei Jahre später konnte Aki sich endlich seinen Traum erfüllen, auf dem Platz Deutscher Meister zu werden und das Trauma 1957 vergessen zu lassen. Beim 3-1-Sieg gegen den 1. FC Köln schoss er sogar ein Tor.
„Endlich ging damals mein Kindheitstraum in Erfüllung. Doch lag an jenem Abend auch Wehmut in der Luft. Denn unser Mittelstürmer Jürgen Schütz verabschiedete sich als erster Dortmunder Italienlegionär nach Rom“, erklärt Schmidt. Damit erlebte er einen erneuten Umbruch im Team. Ein möglicher Doublegewinn scheiterte an der Niederlage im DFB-Pokal gegen den HSV.
Obwohl „Aki“ Schmidt glaube, das nach dem Weggang von Timo Konietzka die Erfolgstory BVB ein Ende hatte, ging sie weiter und die Borussia stürmte noch weiter nach oben. Die „schrecklichen Zwillinge“ Sigi Held und Lothar Emmerich spielten sich in den Borussensturm und mit ihnen zusammen erreichte Aki Schmidt dann im Jahr 1965 das DFB-Pokal-Finale und durfte nach einem 2-0-Sieg gegen Alemannia Aachen auch diesen Titel endlich sein eigen nennen. Es sollte die Grundlage für einen noch größeren Triumph werden.
Nur ein Jahr später stand der BVB als krasser Außenseiter im Europapokal der Pokalsieger gegen den englischen Top-Verein FC Liverpool. Das Finale fand im Glasgower Hampton Park statt. Der BVB ging durch Held in Führung, den Ausgleich erzielte Hunt. Das war auch der Stand nach 90 Minute. In der Verlängerung erzielte dann Stan Libuda mit einer herrlichen Bogenlampe das entscheidende 2-1. Der BVB und sein Kapitän Schmidt war damit der erste deutsche Europapokalgewinner.
Die Karriere in der Nationalmannschaft war damals bereits beendet. Schmidt brachte es insgesamt auf 25 Einsätze und durfte als erster Dortmunder überhaupt als Spielführer die Nationalmannschaft anführen.
Im Jahr 1968 beendete er dann seine erste Karriere in Dortmund. In Zahlen brachte Aki es auf:
81 Bundesligaspiele mit 19 Toren
194 Oberligaspiele mit 57 Toren
25 Europapokalspiele mit 5 Toren
11 DFB-Pokalspiele mit 3 Toren
Später ergriff er den Trainerberuf und seine erste Station war Jahn Regensburg. Weitere ging es über die Kickers Offenbach, Preußen Münster, FK Pirmasens und erneut zu Jahn Regensburg. Seinen größten Erfolg als Trainer feierte er dabei in Offenbach, wo er mit den Kickers im DFB-Pokalfinale den 1. FC Köln besiegte.
Nach Dortmund kehrte die Ruhrpottlegende im Jahr 1997 zurück, als ihm der damalige Präsident Dr. Gerd Niebaum den Posten des Fanbeauftragten anbot und er den Posten annahm. Dr. Niebaum sagte einmal über Alfred Schmidt: „Aki hat Bekanntheitsgrad und Popularität hervorragend genutzt, junge Menschen enger an den BVB zu binden.“ Im Juli 1999 erhielt er Verstärkung durch einen weiteren schwatzgelben Held, Lothar Emmerich. Seit August 2003 macht er diesen Posten wieder allein, da Lothar Emmerich nach langer Krankheit verstarb.
Seit 1960 ist Schmidt mit der Gastwirtstochter Sieglinde Scherbaum verheiratet und hat mit ihr zwei Söhne.
Heute feiert Alfred „Aki“ Schmidt seinen 70. Geburtstag. schwatzgelb.de wünscht ihm alles Gute und hofft, das er noch lange den Fans des BVB erhalten bleibt. Doch er ist was er ist, ein schwatzgelber Held, der diesen Verein geprägt hat.