Warmlaufen

Die Seppels? Wenn's weiter nichts ist...

07.02.2002, 00:00 Uhr von:  Arne
Das nächste Spiel
Das nächste Spiel

"Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey" hallte es gestern unzählige Male durch das Westfalenstadion und nicht nur die Mannschaft, sondern auch die BVB-Fans werden zunehmend von der Welle der Euphorie beflügelt. Zurecht? Vier Punkte beträgt der Vorsprung des BVB als Tabellenführer auf den Zweitplatzierten Leverkusen, und in Anbetracht der nahenden Topspiele gegen die benachbarten Blau-Weißen und den traditionsreichen Pillenklub vom Rhein kann dieser Abstand eigentlich gar nicht groß genug sein. Da kommt es der Borussia doch sehr entgegen, nach Berlin, Wolfsburg und Rostock am Samstag erneut ein vergleichsweise einfaches Spiel auf dem Plan stehen zu haben.

Doch genau das macht die Begegnung umso brisanter. Schon in der VW-Stadt hat der BVB bei einem "leichten" Gegner keineswegs überzeugen können. Derartiges sollte daher nun am Samstag unter allen Umständen verhindert werden, um nicht unnötig Punkte zu verschenken.

Vulkan Hoeneß
Vulkan Hoeneß

Bei unserem Gegner jedenfalls brennt mittlerweile der Baum. Nachdem die selbsternannte beste Vereinsmannschaft der Welt Tabellenschlusslicht FC St. Pauli zum dritten Saisonsieg und der Abgabe der roten Laterne verholfen hat, brach der ohnehin schon brodelnde Vulkan Hoeneß endgültig aus: "Die essen Scampis nach dem Spiel und ich habe eine schlaflose Nacht" geiferte die Abteilung Attacke am Donnerstag nach der peinlichen Pleite in Richtung der eigenen Mannschaft; und weiter: "Was nützt es wenn wir gegen den BVB gewinnen und danach die Woche wieder gegen Freiburg verlieren?"

Trainer Hitzfeld
Trainer Hitzfeld

Beim FC Bayern liegen zunehmend die Nerven blank und langsam aber sicher gerät auch Trainer Hitzfeld in das Visier der Kritiker. Zu schwach ist der FC Bayern in den letzten Spielen aufgetreten, zu viele vereinseigene Negativrekorde sind auf- oder zumindest eingestellt worden, und vielleicht offenbart sich nun endlich einmal die wahre Klasse der Sforzas, Kovacs, Thiams und Linkes. Dass beispielsweise ein derartiger Bewegungslegastheniker wie letztgenannter sich mittlerweile schon zwei europäische Vereinspokale auf seine Fahnen schreiben darf, ist für sich gesehen eigentlich schon ein ungeheurer Skandal.

Aber kommen wir zurück zur Borussia: Entgegen diverser Befürchtungen wird das Team von Matthias Sammer durch keinerlei Gelbsperren belastet - nicht einer der fünf gefährdeten Spieler holte sich in der Partie gegen Hansa Rostock die verhängnisvolle fünfte Verwarnung ab.

Amoroso
Amoroso

Auch gesundheitlich sieht es beim BVB bestens aus: Tomas Rosicky ist endlich wieder genesen und auch der gestern angeschlagen ausgewechselte Jan Koller wird in München wieder zur Verfügung stehen. Gleiches gilt hoffentlich auch für Amoroso, der am Mittwoch erneut ein eindrucksvolles Zeugnis seiner Qualitäten abgelegt hat.

Was Evanilson angeht, so ist derzeit noch unklar, ob Sammer ihn gegen Rostock lediglich für das Spiel am Samstag schonen wollte oder ob der Trainer dem Brasilianer mit der Nichtberücksichtigung die Quittung für seine äußerst schwache Leistung beim Wolfsburger VfL präsentiert hat.

Wie dem auch sei, für das Spiel gegen die Seppels sollten derartige Personaldiskussion ohnehin keine allzu große Bedeutung besitzen. Gegen Gegner diese Kategorie sollte eine Spitzenmannschaft wie der BVB mit jeder Aufstellung gewinnen können. Zwar gelten die Münchner in der bisherigen Saison als äußerst heimstark, doch gerade in der derzeitigen Verfassung sollte diese Mannschaft keinen allzu großen Stolperstein für unsere Schwatzgelben darstellen.

Spiele wie das gegen den FC Bayern sind aber gleich wohl auch leider stets äußerst unangenehm, kann man sich gegen einen derartigen Gegner doch eigentlich nur blamieren. Da der BVB sich in den vergangenen Spielen aber von leichten Kontrahenten nicht wirklich beirren ließ, kann man als Borussia-Anhänger dem Spiel am Samstag wohl ruhig entgegenblicken und sich stattdessen auf die Big Points in den Wochen darauf konzentrieren.

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