Alles wie gehabt, oder nix neues beim Derby
Ja, ja, vor dem 119. Revierderby hatten sich zur Abwechslung die Herren Manager mal ganz doll lieb. Für Rudi Cigar, das steht fest, sind wir sowieso der zukünftige deutsche Meister und Michael Meier ist voll des Lobes für die Arbeit des Managerkollegen aus dem Herner Vorort, auch wenn er augenzwinkernd von einer guten Kopie der BVB Arbeit spricht. Es reicht meine Herren, genug gesabbelt, es ist Derbytag und da kocht das Borussenherz, da schläft man als Fan Tage vorher schlecht und überlegt sich dreimal, ob man dem lieben Schal...[piep] Arbeitskollegen noch einen Spruch rein reicht, was man dann doch lieber lässt, weil man ja doch kein gutes Gefühl vor dem Spiel hat.
Für die schwatzgelbe Seele zählt nur eins, endlich wieder drei Punkte gegen die innig geliebten Reviernachbarn. Welcher Borussenfan ist es nicht langsam leid immer und immer wieder an die negativen Ergebnisse aus den letzten Begegnungen gegen die „Meister der Herzen“ erinnert zu werden, immerhin siegten die Dortmunder zuletzt am 14.11.1998 (3:0) gegen den „Vierminutenmeister“. Dabei gelang den Schal...[piep] in den letzten 8 Spielen in Dortmund nur ein Sieg und das ausgerechnet mit 0:4. Zeit, endlich diese Schmach zu tilgen. Der Fußballgott, schien vor dem Derby wohl das schwatzgelbe anstatt das blauweiße Trikot übergezogen zu haben, den die Vorzeichen standen günstig.
Emile Mpenza blieb nämlich gleich verletzt zuhause und somit fehlte der wohl z.Zt. wichtigste Mann bei den Blauen. Sammer hatte dagegen die freie Auswahl, ließ wie erwartet aber Amoroso zu Beginn auf der Bank. Der Himmel lacht über dem Westfalenstadion und die Dortmunder Supporters „The Unity“ hatten sich für die Schal...[piep] Fans eine feine Choreographie einfallen lassen. Getrübt wurde die Vorfreude auf die Fanaktion aber wieder durch die üblichen Diskussionen mit den Dortmunder Ordnungsdienst. Opfer diesmal - das Megaphon. Sicher, ein solches Megaphon könnte als Wurfgeschoss missbraucht werden, doch bitte, für wie blöd hält der Ordnungsdienst unsere Fans. Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass mit so einem Teil rumgeworfen wird? Es ist an der Zeit, dass endlich mal klärende Gespräche geführt werden, zwischen Fans, Ordnern und den Entscheidungsträgern des BVB. Die Fans, die mit viel Mühe Choreographien und Aktionen einstudiert haben werden so sicher nicht in ihrer Kreativität gefördert. Zurück zur Choreo. „The Unity“ entrollten kurz vor dem Spiel drei große Transparente (Stadtwappen, Weltkugel, Weltraumschlacht) sowie den Schriftzug „ Das Imperium schlägt zurück“ auf der Südtribüne. Tolles Bild!
Wie schießt man Tore
Metzelder rückt für Kohler ins Team und kümmerte sich um Asamoah. Borussia zeigt von Beginn an wer Herr im eigenen Haus ist. Engagiert und angriffslustig werden die Schal...[piep] unter Druck gesetzt, doch die optische Überlegenheit ist geprägt von Unkonzentriertheiten. Die Knappen ziehen sich zurück und warten auf Kontermöglichkeiten.
In der 12. Minute fängt Wilmots einen Fehlpass von Kehl ab und verpasst mit seinem Schuss nur knapp das Tor. Die Flüchtigkeitsfehler auf Seiten des BVB bringen die Schal...[piep] immer wieder in ins Spiel. In der 17. Minute erkämpft sich Möller den Ball im Mittelkreis und schickt mit einem Pass Wilmots in Richtung Dortmunder Tor. Jens Lehmann verlässt das Tor und kann den Ball 30 Meter! vor dem Dortmunder Tor klären. Das Leder prallt von Lehmanns Beinen zur linken Außenlinie. Am schnellsten reagiert Oude Kamphuis und macht es wie der gute alte „Stan“ Libuda. Aus 35 Metern versenkt er mit einem gefühlvollen Heber den Ball ins verwaiste Dortmunder Tor. Verkehrte Welt, eine halbe Chance reicht den Blauen zur 1:0 Führung. Alles wie gehabt? Die Schal...[piep] scheinen das Glück gepachtet zu haben, dass zeigt in der Folgezeit das erfolglose Anrennen der Dortmunder auf das Schal...[piep] Tor. Zwischen der 25. und 33. Minute scheitern die Borussen wieder einmal an ihrer Abschlussschwäche. Sowohl Koller auch als Dede mit einem Distanzschuss, verpassen die Chance zum verdienten Ausgleich. Die Blauen machen nur das nötigste und Borussia spielt ihnen noch in die Karten. Vor allem Wilmots und Möller haben in der zentralen Positionen zuviel Spielraum
In der 37. Minute dann noch einmal große Aufregung im Stadion, als im Schal...[piep] Strafraum der Ball van Hoogdalem an den Unterarm springt, verweigert der grottenschlechte Schiri Wack den durchaus berechtigten Elfmeter. So bleibt es bis zur Pause beim glücklichen 0:1 für Gäste.
Bitte nicht schon wieder Unentschieden
Nach dem Pausentee machte Borussia mächtig Dampf und in der 51. Minute wurden die Angriffsbemühungen endlich belohnt. Ricken setzt sich auf der linken Seite schön durch und flankt den Ball in den Schal...[piep] Strafraum. Koller verlängert mit dem Kopf auf Ewerthon, der am langen Pfosten stehend zum Hochverdienten 1:1 einschießt. Dortmund bleibt am Drücker. Immer wieder ergeben sich für die Borussen Chancen. Rosicky, mittlerweile bester Mann auf dem Platz und Kehl kurbeln das BVB Spiel immer wieder an. Doch die Überlegenheit im Mittelfeld kann Dortmunds Sturm nicht in Tore umsetzen. Vor allem der unermüdlich ackernde Koller verpasst die besten Einschussmöglichkeiten. In der 60. Minute dann die einzige und größte Möglichkeit der 2. Hälfte für die Blauen. „Chancentod“ Asamoah zögert in guter Schussposition im Dortmunder Fünfmeterraum eine Sekunde und so gelingt es einem BVB Spieler sich in den Schuss zu werfen.
Endlich, in der 70. Minute, kommt Amoroso für Ewerthon und Dortmunds Goalgetter zeigt sofort, wie wertvoll er für das Team ist. Das Angriffspiel bekommt durch den Brasilianer sofort mehr Schwung. Wenige Minuten später macht sich Schiri Wack endgültig lächerlich. Nach einem normalen (und seinem ersten) Foulspiel erhält Tomas Rosicky die gelbe Karte, seine 5. und damit fällt Dortmunds Spielgestalter für das wichtige Spiel gegen Leverkusen aus. Hätte Wack immer so konsequent gepfiffen, wäre Wilmots zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit nicht mehr auf dem Feld gewesen. In der 85. Minute bedient Amoroso mit einem schönen Heber Koller, doch der lange Tscheche scheitert im Fünfmeterraum an Reck.
Nur eine Minute später erscheint Amoroso urplötzlich im Schal...[piep] Strafraum, bringt den Ball an Reck vorbei, doch Waldoch rettet auf der Linie. In der 87. Minute erkämpft Koller den Ball an der Außenlinie, spielt auf Ricken, der den Ball wunderbar auf Amoroso weiterleitet. Doch der Linienrichter zeigt Abseits an, wiederum eine äußerst fragwürdige Entscheidung. Amoroso wäre alleine auf dem Weg zum Tor gewesen. In der Schlussminute die letzte Chance der Borussen. Wilmots foult Kehl vor dem Schal...[piep] Strafraum. Amoroso zieht den Ball über die Mauer, doch Reck steht richtig. Die letzte Aktion gehörte dann wieder Schiedsrichter Franz-Xaver Wack, der die Partie, passend zu seiner Leistung, auch noch wenige Sekunden vor Ablauf der offiziellen 90 Minuten abpfeift.
Stimmen zum Spiel:
Sammer: Es gibt wenig zu sagen. Die Mannschaft hat sehr diszipliniert gespielt, auch nach dem Rückstand haben die Ruhe bewahrt, auch nach dem unglücklichen Rückstand, was früher nicht immer so war. Nur vor dem Tor waren wir zu hektisch. Wir haben die besseren Akzente gesetzt und haben deshalb auch 2 Punkte zu wenig. (Sammer weigerte sich auf Nachfrage von Journalisten, die Leistung des Schiedsrichter zu kommentieren. Sammer: „Bringt doch eh nichts!“)
Zorc: Das ist sehr ärgerlich, in München schon das gleiche, Du bist klar die besser Mannschaft, aber gewinnst nicht. Für das ganze Lob kannst Du Dir nichts kaufen. Aber es liegt nicht an dem Schiedsrichter, wir sind selbst Schuld, wenn wir die Dinger nicht reinmachen. Es fehlt im Moment etwas die Ruhe vor dem Tor.
Lehmann: Warum wir nicht gewonnen haben? Ganz einfach, wir haben einfach keine Tor mehr geschossen nach dem 1:1. Unsere Ausgangsbasis ist trotzdem gut. Leverkusen ist auch jetzt nicht mehr so sicher wie noch in der Hinrunde.
Ricken: Letztes Jahr haben wir uns über das 1:1 gefreut, heute können sich die Schal...[piep] freuen. Es ist eine Entwicklung bei uns zu erkennen. Es wird sich bald auszahlen, da bin ich sicher. Trotzdem hätte wir das Spiel gewinnen müssen. Ich hoffe, dass wir nun auch mal das nötige Glück haben.
Kehl: Sicher ärgere ich mich über das Ergebnis, genauso wie schon letztes Wochenende hätten wir als Sieger vom Platz gehen müssen. Aber wir sind so gefestigt, dass uns das nicht umhaut.
Rosicky: Ich bin sehr enttäuscht über diese 5. gelbe Karte. Das war mein erstes Foulspiel und sicher nicht so hart, dass ich dafür die gelbe Karte bekommen musste. Dass ich nun gegen Leverkusen nicht spielen darf ärgert mich ganz besonders.
Daten:
Aufstellung: Lehmann (3), Wörns (2,5), Kehl (2), Evanilson(4,5), Reuter(3), Metzelder(3), Ricken(2,5), Dede(2,5), Rosicky(2), Ewerthon (3) (70. Amoroso(-)), Koller (3),
Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack (6) Was er da gepfiffen hat, weiß der gute Xaver wohl nur selber. Ganz sicher hat er aber ein anderes Spiel gesehen und das man einem Bundesligaschiedsrichter auch noch erklären muss, dass ein Spiel 90 Minuten dauert, macht die ganze Sache nur noch peinlicher. Wir wissen nicht, was der DFB Herrn Wack empfiehlt, Schwatzgelb.de empfiehlt: „Brille Fielmann“ und Zeitmessgeräte von „Festina“
Gelbe Karten: Rosicky (5. gegen Leverkusen gesperrt), Dede (4. Karte)
Zuschauer: 68.600 (Ausverkauft)
Tore: 1:1 Ewerthon (51.)