Warmlaufen

FC Energie Cottbus - Borussia Dortmund

26.10.2001, 00:00 Uhr von:  Ente
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Wird Borussia auch gegen Jungs von Energie Cottbus ihre starke Auswärtsbilanz ausbauen können? Von 5 Spielen in der Ferne wurden 4 Siege eingefahren. Ausgerechnet zu Hause schwächeln die schwatz-gelben in der laufenden Bundesligasaison. Nur mit viel Mühe und noch mehr Kraftaufwand gelang am Mittwochabend ein 1:0 Erfolg gegen Dynamo Kiew in der Champions - League. In der Bundesliga mussten die Profis des BVB am letzten Sonntag nach einem lustlosen und grottenschlechten Kick eine 0:2 Schlappe gegen den SC Freiburg hinnehmen.

Antun Labak möchte gerne jubeln
Antun Labak möchte gerne jubeln

Im heimischen Westfalenstadion läuft der "Ball" schon lange nicht mehr rund. Sicherlich auch ein Grund dafür, dass die Anhängerschaft von Borussia recht schnell Geduld mit der Mannschaft verliert. Sicher wird das Spiel gegen Cottbus Aufschluss darüber geben, ob Borussia den Anschluss an die Tabellenspitze halten kann. Bei der gezeigten Leistung, vor allem gegen Freiburg und Kiew, stellt sich die Frage ob die Doppelbelastung, in der Bundesliga und der CL, die Mannschaft, bedingt auch durch die vielen Verletzen Spieler (Heinrich, Addo, Kohler, Reina, Herrlich) nicht vor noch größere Probleme stellt. Es zeichnet sich ab, dass die Spieler an Frische einbüßen. Man darf also gespannt sein, auf das Spiel in Cottbus. Die Bilanz spricht für den BVB. Zweimal sind beide Mannschaften bisher auf einander getroffen und der BVB konnte beide Partien für sich entscheiden.

Für einen Spieler ist es morgen das "Come-Beeck" des Jahres. Nach über siebenmonatiger Verletzungspause wird Energie-Kapitän Christian Beeck am Samstag im Heimspiel gegen Borussia Dortmund erstmals wieder in der Cottbuser Anfangsformation stehen. Sein letztes Pflichtspiel bestritt der Verteidiger am 17.03.01 gegen Hertha BSC. Beim damaligen 3:0-Heimerfolg zog sich Beeck einen Kreuzbandriss zu.

Im letzen Jahr war es für die Cottbusfans noch das größte in der 1. Bundesliga zu spielen, die Fans reisten mit der Mannschaft durch das ganze Land und hinterließen auch im Westfalenstadion einen guten Eindruck. Im zweiten Jahr, nach nun sechs sieglosen Spielen in Folge, geht den Energiefans einiges im Verein mächtig auf den "Sack". Allein wegen dieser gereizten Stimmung, steht das Heimspiel gegen Borussia Dortmund unter ganz anderen Vorzeichen als in der letzten Saison. Letzte Saison war der Besuch des BVB das erste Bundesligaspiel für Energie Cottbus überhaupt und wirklich keiner er Cottbuser nahm der Mannschaft die 1:4 Heimklatsche übel.

So wollen wir sie auch morgen sehen: die jubelnden Ricken, Stevic und Evanilson
So wollen wir sie auch morgen sehen: die jubelnden Ricken, Stevic und Evanilson

Doch die Zeiten haben sich geändert und der Verein steht gewaltig unter Druck. Gründe für die anhaltende Krise mag es viele geben, denn längst ist die Freude über den Klassenerhalt verraucht. Am 19.08.2001 machte Energie mit ein historischer Sieg bei Hertha BSC alles klar und löste das Ticket für ein zweites Jahr 1. Bundesliga. Aus Sicht vieler Energiefans hielten sich wohl einige der Cottbuser Spieler für die größten. Doch die Fans ließen sich nicht blenden und sahen den 3. Tabellenplatz, den die Mannschaft belegte zu beginn der neuen Saison belegte mehr als realistisch. Für sie gehörte Cottbus nicht dort hin. Alles nur eine Momentaufnahme. Und die Mannschaft bekam schneller als gewünscht ihre Grenzen aufgezeigt. Konnte man wenigstens gegen Wolfsburg und Rostock noch zwei Unentschieden erkämpfen, so setzte es danach vier Niederlagen in Folge. Auf besondern Unmut bei den Energiefans stößt dabei besonders die Niederlage gegen Bayern München. Viele Spieler schienen mit der Einstellung, man könnte die Bayern jederzeit schlagen, auf den Platz gegangen zu sein und so rannte Energie in sein Schicksal, lag früh 0:2 zurück und die Stimmung im Stadion war für den Rest des Spiels am Boden. Es folgten Niederlagen gegen Schalke und St. Pauli. Nach dem bitteren 0:4 gegen die bis dahin sieglosen Hamburger scheint die Geduld der Fans am Ende zu sein und erstmalig wird sogar über Trainer Eduard Geyer diskutiert, der vor allem vor dem Spiel bei St. Pauli mit seinen Aussagen nicht gerade den feinen Ton traf. Über sein Vergleich von Fußballspielern mit "Nutten auf St. Pauli" wurde ja nun schon genug berichtet. Die Tatsache, dass "Ede" Geyer zu sehr auf seine Lieblinge, die Ungarn Janos Matyus und Vilmos Sebök setzt, sorgt ebenfalls im Cottbuser Umfeld für zusätzliche Unruhe. Beide spielen monatelang "unterirdisch" und genießen trotzdem weiterhin das Vertrauen des Trainers. Den Energie Fans sind sie die beiden Ungarn einfach zu emotionslos, die Fans warten deshalb sehnsüchtig die Rückkehr der Publikumslieblinge Christian Beeck, Rudi Vata und Franklin, die in der letzen Saison die Mannschaft in schlechten Phasen vor allem kämpferisch mitrissen. Es besteht nun die Hoffnung, dass wenigstens einer von ihnen gegen den BVB nun zurückkehrt. Das Spiel ist so gut wie ausverkauft, Borussia Dortmund lockt als attraktiver Gegner die Zuschauer ins Stadion. Leider aus Sicht der Energiefans auch die, die nicht 100% hinter dem Verein stehen. Ein Problem, das nicht nur in Cottbus bekannt ist. Die Fans von Cottbus können nur hoffen, dass Energie zu "alter Energie" zurückfindet und nicht mit einem ähnlichen Ergebnis wie im letzen Jahr von Dortmund abserviert wird, denn dann wird in Cottbus wohl noch ein "heißer Herbst".

Dieser Vorbericht wurde gemeinsam mit der FC Energie-Fanseite www.energiefanpage.de erstellt.

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