BVB - 1. FC Nürnberg
Der BVB empfängt in seinem ersten Spiel gegen den 1. FC Nürnberg einen Aufsteiger, der nach 2 Jahren in die Eliteliga zurückkehrt . Ein Verein, der vor allem durch seinen Namen (ehem. Rekordmeister) und seinem Trainer Klaus Augenthaler bekannt ist. Diese Mannschaft selbst setzt sich eher aus „Namenlosen“ zusammen. Für den BVB keine leichte Aufgabe, denn ein Sieg ist Pflicht. Für die Schwarzgelben gilt es jetzt im Bundesligaalltag zu zeigen, wie man personelle Überlegenheit in Punkte umsetzt.
Genug ist jetzt über Personalqualität und Transferrekorde spekuliert worden, wobei nahezu alle professionellen Fußballjournalisten bewiesen haben, dass man für diesen Job wohl nur in Frage kommt wenn man der Grundrechenarten unkundig ist.
Egal, ob Amoroso nun 24 Millionen oder die gerne sensationsträchtig (aber rechnerisch falschen) 50 Millionen gekostet hat, das Sommerloch ist vorbei und wir wollen wieder das Spiel um Punkte - statt den Zock um Millionen - sehen.
Am Anfang der Saison werden die Ziele verkündet und das der erfolgreichsten Nachkriegsmannschaft Westfalens ist der Kampf um die Tabellenspitze. Und so gibt der Trainer dann auch das Motto für die neue Saison aus.
Sammer: „Wir wollen uns gegenüber der Vorsaison verbessern.“
Der Erwartungsdruck beim BVB ist groß und nach den Eindrücken der Vorbereitungsspiele sind vor allem die Schwächen in der Defensive, die Anlass zu Bedenken geben. Die Abwehr ist noch nicht so stabil, wie man sie sich wünscht. Trotzdem hat sich die Startformation in den letzten Spielen folgendermaßen angedeutet:
Jens Lehmann wird als unumstrittene Nr. 1 das Tor hüten.
In der Innenverteidigung scheinen Wörns und Kohler gesetzt zu sein, dazu kommen Heinrich und Reuter.
Die Außenbahnen stehen mit Evanilson und Dede fest, aber mit Dede fehlte in der Vorbereitung ein wichtiger Spieler. Bleibt zu hoffen, dass er seine Innenbandverletzung rechtzeitig auskuriert haben wird, sonst muss wohl Kapetanovic ein weiteres Mal versuchen ihn zu vertreten.
In der Offensive bereitet uns hier noch der „unersetzliche“ Rosicky große Sorgen. Nach seiner Oberschenkelverletzung gegen Kerkrade ist er der zweite Spieler über dessen Einsatz sich wahrscheinlich erst kurz vor dem Spiel entschieden werden kann. Als Ersatz hält sich Stevic bereit.
Ansonsten werden mit Amoroso, Koller und Ricken wohl die Leute spielen, die im letzten Freundschaftsspiel in der Anfangsformation standen.
Aber wie meistens bei Sammer:
Sicher ist nichts, die endgültige Aufstellung wird bis zum Spielbeginn zurückgehalten.
„Endlich wieder Bundesliga“ ist auch das Motto des ersten BVB-Gegners.
Der Aufsteiger will natürlich als oberstes Ziel die Klasse erhalten, wobei ein „ruhiges Plätzchen“ im Mittelfeld gewünscht wird. Ob daraus etwas wird, ist eher zweifelhaft. Denn nach 2 Jahren Zweitklassigkeit kehrt mit dem 1.FC Nürnberg die klassische Fahrstuhlmannschaft in die Eliteliga zurück.
Denn zusammen mit Bielefeld und Uerdingen sind die Niederbayern zumindest hier Rekordhalter: 5 mal ging’s bereits rauf und runter – immerhin zwei mehr als die mit ihnen befreundeten Blau-Weissen aus Gelsenkirchen-Buer.
Wie erinnern uns an den letzten Auftritt der Franken im Westfalenstadion, als sie sich am 27.02.99 als schlechte Verlierer zeigten. Nach einem glatten 3:0 der Dortmunder wurde sich energisch über die „Trötenaktion“ beschwert und Einspruch eingelegt.
Es brachte zwar nichts, die Punkte bleiben in Dortmund und abgestiegen ist der FCN sowieso, aber so hatten sie wenigstens den Beweis der Humorlosigkeit abgeliefert.
Und viel Humor werden sie wohl am nächsten Samstag auch nicht mit nach Dortmund bringen, wenn es darum geht die erste Bewährungsprobe zu bestehen, denn Klaus Augenthaler als Trainer des FCN setzt dabei auf Teamgeist und sein bewährtes 4-4-2 System.
Kos, Wiblishauser und Nikl, gegen Amoroso, Koller und Rosicky ?
Das hört sich an wie „David gegen Goliath“. Aber Aufsteiger im ersten Auswärtsspiel sind bekanntermaßen hochmotiviert, so dass zu erwarten ist, dass die noch relativ unbekannten Spieler der Franken, jede Gelegenheit nutzen werden, auf sich aufmerksam zu machen.
Im Sturm eher durchschnittlich besetzt mit
Michalke und Gomis,
einem Mittelfeld mit
Jarolim , Müller, Sanneh u. Nikl,
verlässt sich der FCN-Lehrer vor allem auf seine Defensivkräfte:
Kos, Frey, Wiblisbauer und Johannson.
Als Nachfolger von Torwart-Klassiker Andy Köpke wird voraussichtlich der 24-jährige Darius Kampa das zweite Bundesligaspiel seiner Karriere bestreiten.
„Eine schwere Entscheidung“, wie „Auge“ betont. Aber: „Kampa verfügt über mehr Erfahrung als Raphael Schäfer, ist mit der Vierer-Abwehrkette eingespielt und hat im Training von Andy Köpke viel lernen können“. Auf jeden Fall wollen die Nürnberger mehr als 5000 Fans mitbringen, zudem werden noch ein paar Hundert verlaufene Blau-Weisse sich die Langeweile ihres spielfreien Tages als Nürnberg-Supporter vertreiben Aus Nürnberger Sicht soll es dann ein Spiel nach Augenthalers Devise werden: : „Wenn wir in den ersten 30 Minuten ein 0:0 halten, kommen die Pfiffe. Aber diese Pfiffe gelten dann der Borussia.“
Soweit ist es also schon gekommen, dass die gegnerischen Trainer mit uns als 12. Mann kalkulieren. Ich hoffe, das haben jetzt alle verstanden: