Unsa Senf

„Holt euch die Stimmung zurück!“

25.10.2001, 00:00 Uhr von:  Wade
„Holt euch die Stimmung zurück!“
„Holt euch die Stimmung zurück!“

Jeder, der mit dem BVB verbunden ist, kennt auch die Südtribüne. Die „Süd“, wie die Dortmunder Fans liebevoll sagen, hatte ihre größte Zeit während der Erfolge in den 90er Jahren und hier vor allem auf der europäischen Bühne. Bekannt für Ihre Kreativität aber auch für ihre Ironie, die auch den Verein und die Spieler schon mal treffen konnte, sorgten die Borussenfans auf den Stehrängen der „Süd“ für die besondere Atmosphäre im Westfalenstadion.

Heute leidet die Südtribüne merklich unter dem Ausbau des Stadions Mitte der 90er Jahre. Da mit dem Umbau auch eine gewisse Erfolglosigkeit auf dem Rasen folgte, liegt das Stadion seit einigen Jahren in einem „Stimmungstief“.

Stadionbesuch aus dem letzten Jahrhundert

Alte gewachsene Fanverbindungen wurden durch den Umbau auseinandergerissen. 7.500 Fans mehr strömen seitdem in diese Dortmunder Kultstätte und so glänzt sie heute vor allem durch ihre imposante (größte Stehplatztribüne Europas) Größe.

Dabei ist es unwahrscheinlich wichtig die spezifische Stehplatz – Fankultur am Leben zu halten. Die Südtribüne ist ein Ort, an dem die Fans sich selbst erfahren können. Sie können dort ihre eigene Erlebniswelt inszenieren. Von dort kann der Fan die positivsten Reaktionen auf das, was unten auf dem Rasen passiert, geben. Die Fans auf der „Süd“ sollen sich eben nicht damit zufrieden geben, das Spiel des BVB nur zu SEHEN wie vor der Glotze, sondern sie sollen es zelebrieren mit einer eigenen für die Süd in den 90er Jahren so typischen Kreativität.

„Ich will für mein Geld was geboten bekommen!“

Die Tribünen im alten Westfalenstadion

Heute ist vielen Stadionbesuchern/innen im Westfalenstadion der Spaß- und Unterhaltungscharakter eines Fußballspiels wichtiger als das Interesse am Verein. Mehrere repräsentative Umfragen haben ergeben, das mittlerweile 1/3 der Befragten für den bedingungslosen Kommerz sind, nur noch 1/3 der Interviewten liegt deren Support in der Sympathie für den eigenen Verein begründet.

Small Talk statt Anfeuerung, kühle Distanz statt feuriger Herzen

Der Stadionbesuch verkommt zur Pflichtveranstaltung. Stimmung im Stadion gibt’s nur noch wenn die Mannschaft siegt. Früher, ja früher da war alles besser. War das wirklich so? War früher die Stimmung im Westfalenstadion besser, oder ist das nur Legendenbildung?

Kein Thema bewegt die Fanszene in Dortmund so, wie das Thema Kommerz und Stimmung. Und es ist umfangreicher und komplexer als es auf den ersten Blick erscheint. Dabei ist es oft auch leichter die Schuld bei anderen zu suchen, als sein eigenes Verhalten zu überdenken.

Was bewegt den Fan dazu, seinem Verein volle Unterstützung zu geben? Welcher Fan möchte einfach nur Unterhalten werden? Es gibt viele Versuche die Fans in Dortmund in Gruppen einzuteilen. Doch das ist selbst bei guten Kenntnissen der Fanszene nicht immer einfach. Trotzdem wollen wir einmal versuchen die verschiedenen Fangruppen und Besucher der Borussia näher zu betrachten:

Der konsumorientierte, kritische Fan

Dieser Fan legt viel Wert auf ein gutes „Preis Leistung Verhältnis“. Der Unterhaltungswert des Spiels muss für diesen Fan die Aufwendungen (Eintrittspreise, Zeitaufwand etc.) rechtfertigen und ist wichtiger als der Sieg der Mannschaft. Er hat nur noch eine schwache Gefühlsbindung zum Verein, und der Erfolg bleibt das zentrale Kriterium seines Kaufverhaltens. Zusammenfassend möchte der „Normalo“ ein schönes Spiel sehen, möglichst viel Komfort genießen und das der BVB auf erstklassige Gegner trifft.

Kutten, Ultras, Supporter etc.

Choreos gehören dazu

Diese „aktiven“ Fangruppen, deren Mitglieder im Durchschnitt im Alter von 16-25 Jahren sind, stellen den eigentlichen Kern der heutigen Fanszene. Für sie ist Fußball und vor allem der BVB ihr Leben. Diese Fangruppen, gelten durch farbenprächtige Flaggen, Doppelhalter, Choreos usw. als Symbolträger des Vereins. Sie unterscheiden sich durch ihr äußeres (z.B. Kutten etc.) vom übrigen Stadionpublikum. Absolute Treue und Identifikation mit ihrem Verein ist ihr Antrieb, deutliche Präsenz bei allen Heimspielen und auch Auswärtsspielen - unabhängig vom Tabellenstand - und Toleranz gegenüber gegnerischen Fanclubs charakterisiert ist. Für sie zählt vor allen Dingen erst mal vorrangig die „Mannschaftsleistung“ auf dem Spielfeld und nicht Sieg oder Niederlage, oder die Anzahl der gewalttätigen Auseinandersetzungen mit anderen Fans oder Polizisten. Diese Fans sind sowohl gute Gewinner als auch Verlierer; für sie zählt die Devise: "Wer in der Not seinen Verein im Stich lässt, hat beim Erfolg und beim Feiern nichts zu suchen. Den Spott zu ertragen, die Schmerzen mit Stolz überstehen, das ist für sie die Liebe zum Club." Oft sind die Fans dieser Gruppierung in Fanclubs oder Fancliquen organisiert. Die aktivste dieser Gruppen ist ein Zusammenschluss mehrerer Fangruppenmitglieder im The Unity“ Supporters Dortmund.

Der erlebnisorientierte Fans

Diese Fans stellen vor allem das „Ereignis“ Fußball in den Vordergrund und wollen in erster Linie „Spaß“ haben. Für sie ist das, was auf dem Rasen passiert, oft nebensächlich. Wenn im Spiel keine Spannung aufkommt, versuchen diese Fans oft ihre eigen Spannung zu erzeugen. Die extremste Gruppe, die diesem Fantyp entsprungen ist, sind die Hooligans. In Dortmund ist diese Fangruppe schwindend gering. Sehr oft werden durch Unkenntnis Fans aus der Ultra und Supporterszene dieser Fangruppe zugeordnet. In Einzelfällen mag das zutreffen, doch es bleibt in Dortmund festzuhalten, das hier vor allem vom Ordner und Sicherheitspersonal viel zu oft pauschal geurteilt wird.

Was läuft nun falsch?

Stehplätze gehören dazu

Der Stehplatz ermöglicht die Nähe zum Spielgeschehen und zum Nachbarn. Vor allem hier ist es dem Fan noch möglich Freude oder Leid gemeinsam zu empfinden. Hier und nur hier bekommen die Fans noch das Gefühl, ein Teil des Geschehens auf dem Rasen selbst zu sein.

Diese Aussage wird noch deutlicher, wenn man sich vor Augen hält, dass es auf denn Sitzplatzrängen schwierig ist, sich mit einer größeren Gruppen spontan zusammenzufinden.

Zwar hat die „Süd“, bedingt durch den Ausbau zwar an „Masse“ gewonnen, doch hat auch eine abgeschwächte Form konsumorientiertes Fanverhalten die Tribüne gelähmt. Nur schwer kommt das Prunkstück aller Stehtribünen heute noch in Fahrt. Zu stark sind die aktiven Seilschaften der alten Stimmungsblöcke (Block 12 und 13) zerrissen. Viele haben sich nach dem Umbau eine Sitzplatzdauerkarte zugelegt, oder haben sich aus Altersgründen in den „Ruhestand“ begeben. Viele junge Fans sind hinzugekommen und es zeigt sich, dass es schwer ist, kreative Ansätze durchzusetzen.

Seit gut einem Jahr versuchen einige der „aktiven“ Fans (s.o.: Kutten, Ultras etc.) im Block 82 einen neuen „Stimmungsblock“ aufzubauen. Dieser Block hat in den gut 12 Monaten bereits auf sich aufmerksam machen können, aber ein geschlossenes Auftreten mit den Fans in Block 12/13 und 83 ist bis heute noch nicht gelungen.

Es werden viele Gründe von den betroffenen Fans dieser Blöcke vorgetragen, warum es bis heute noch nicht gelungen ist ein gemeinsames Konzept aufzubauen. Festzuhalten bleibt aber auch, dass bis dato noch nicht alle Möglichkeiten (Gemeinsame Treffen und Absprachen) ausgeschöpft wurden um die „Süd“ wieder als Einheit auftreten zu lassen.

Was fehlt um gemeinsam wieder für Stimmung zu sorgen sind fest Rituale, die in den 80er und 90er Jahren für eine positive Grundstimmung unter den Fans gesorgt haben. So gibt es bis heute kein gemeinsames Warmsingen vor dem Spiel. Zwar sind aus den genannten Blöcken Gesänge zu hören, aber gemeinsam werden fast nur Lieder wie „Never walk alone“ oder „Heja BVB“ gesungen. Als weiteres Beispiel könnte man hierfür auch das „Ansingen“ der Spieler beim Warmmachen nennen. Ein wichtiger Grund für den Verlust dieser Rituale ist ganz sicher durch das multimediale Vorprogramm im Stadion zu finden. Besonders durch den massiven Einsatz der Video; TV und Lautsprecheranlage im Stadion für Werbeeinblendungen wurde die Südtribüne, vor allem in der Vergangenheit, um diese Rituale beraubt.

Sitzplätze erziehen zur Passivität

Die Sitzplätze im aktuellen Westfalenstadion

Was auf der Südtribüne noch ohne große Probleme möglich ist, stellt die Besucher der Sitzplätze vor ein scheinbar unlösbares Problem. Freunde, Familien, Gruppen etc. können sich nicht mehr einfach spontan im Stadion finden und dort zusammen sitzen. Sie müssen sich vorher absprechen und ihre Tickets alle zur gleichen Zeit kaufen. Das Resultat ist, dass viele Leute nicht mehr zusammen mit ihren Freunden und Bekannten zum Fußball gehen. In Dortmund ist das aufgrund der hohen Zahl an Dauerkartenbesitzer kaum möglich.

Der Stehplatz gibt den Fans die Freiheit, die sie suchen. Sie können nach Freunden Ausschau halten und ohne große Probleme mit ihnen zusammenstehen. Nur so wird Fußball zum Gemeinschaftserlebnis. Man braucht eben Platz für seine Gefühle. Wer mitsiegt und mitverliert, muss sich auch mitbewegen dürfen.

Die Sitzplatzbesucher im Westfalenstadion verhalten sich in der Regel sehr passiv. Das hängt sicher bei vielen auch mit ihrer Einstellung zum Fußball zusammen. Aber man sollte auch bedenken, dass die Möglichkeiten der Unterstützung für Sitzplatzbesucher oftmals eingeschränkt sind. Denn allein schon das Schwenken von Fahnen würde auf einem Sitzplatz sofort Protest hervorrufen. Auch lautstarke Fangesänge wird man in Dortmund auf den Sitzplätzen so gut wie nie hören. Die Versuche, sogenannte Stimmungsblöcke (z.B. Block 34), ins Leben zu rufen um die Möglichkeiten für gemeinsame Gesänge und Aktionen zu bieten, darf man ebenfalls bis heute als gescheitert ansehen. Hier fehlt auch die nötige Bereitschaft des Vereins, so etwas anzustoßen und umzusetzen. Ideen in diese Richtung gab es schon ausreichend.

„Mensch setzt Dich, ich sehe nichts!“

Ich will stehen

Schließlich findet man auf den Sitzplätzen, nicht annähernd so viele Zuschauer, die sich bedingungslos mit dem Verein identifizieren, wie auf den Stehplätzen. Der „klassische“ Zuschauer auf den Sitzplätzen ist überwiegend „kritischer Konsument“, der sich unterhalten lassen will. Was sich zwangsläufig auf Stimmung der Sitzplatztribünen niederschlagen muss. Es ist auf den Sitzplätzen oft schwer das Spiel aktiv zu verfolgen. Der kleinste aber wirkungsvollste Stimmungstöter auf diesen Tribünen ist sicher, wenn Leute, die aufstehen, weil irgendwas Aufregendes passiert, von anderen Besuchern mit sofort mit „Hinsetzten“ angefahren werden. Emotionen werden so auf Sparflamme gekocht und veranlassen viele Fans auf den Sitzplätzen zu er passiven Verhalten.

VIP-Logen und die Stadien der Zukunft

Das Stadionpublikum kann aber nicht nur in Steh- und Sitzplatzbesucher geteilt werden. Einen noch krasseren Gegensatz gibt es zwischen dem Südtribünensteher und dem distinguierten, versnobten VIP. Die VIP´s stellen den vorläufigen Höhepunkt der Veränderung der Dortmunder Stadionkultur dar. In Dortmund wurde beim Ausbau des Stadions bewusst auf Logen verzichtet. Statt dessen bekam das Kind den Namen „Stammtischebene“. Der Verein wollte damit seine enge Bindung zu dem Dortmunder Publikum Volksnähe dokumentieren. Für diesen äußerst zahlungskräftigen Personenkreis der „Stammtischebenen“ ist aber nicht mehr das Fußballspiel das interessante, sondern das gesellschaftliche Ereignis, vor allem aber das Gesehen werden.

Wir wollen keine „Amerikanisierung“ im Westfalenstadion

"brennende" Stimmung

Mittlerweile ist es immer mehr zu einer „Amerikanisierung“ des Fußballpublikums gekommen und das hat sich auch auf die Einstellung der Spieler ausgewirkt.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das was uns da erwartete gab Anfang der 90er der ehemalige Borusse „Ente“ Lippens, der einst bei den Dallas Tornados in der amerikanischen Soccer - League spielte. Er sagte: "Ich kann nicht vor einem Publikum spielen, das unkonzentriert ist, das aus dem Fußballspiel ein Picknick macht und nur ab und an hinguckt. Das ist was für'n Arsch, da kommt man sich blöde vor. Da sind 30.000 Leute im Stadion, und 10.000 rasen dauernd hin und her, holen sich was zu essen oder weiß der Teufel. Typisch amerikanisch eben. Das ist keine Atmosphäre und hatte keine Zukunft."

Was „Ente“ Lippens jedoch nicht wissen konnte

Seit dem Umbau des Westfalenstadions gibt es neben den beiden Videowänden im ganzen Stadion Fernsehmonitore, die das Fernseherlebnis komplett machen. Die Berieselung beginnt zwei Stunden vor dem Spiel mit, einer Mischung aus Sportschau, Spielfilmsequenzen, beliebten Musikvideos und natürlich: Werbung. Auf den Videotafeln können die Zuschauer bequem alles mitbekommen. Auch die Torszenen werden mittlerweile in der Halbzeit und nach dem Spiel als Service eingespielt.

Event statt Fußball

Das Westfalenstadion wurde so durch den Umbau zum voll animierte Media – Stadion. Dadurch wird das Stadionerlebnis immer mehr an das Fernseherlebnis angepasst.

Dieses wiederum führt dazu, dass vor allem die Sitzplatzinhaber bis kurz vor dem Anpfiff unten in der Gängen stehen, sich das Warmmachen der Spieler auf dem Monitoren angucken und dann in den letzten drei Minuten vor dem Anpfiff irgendwie auf ihren nummerierten Sitzplatz huschen. Frühes Erscheinen tut nicht mehr zu Sache. Selbst das Bierholen ist kein Problem mehr, da alle Szenen während des Spiels, Torchancen oder Tore, auf den TV - Monitoren wiederholt werden. So hat der Besucher im Stadion noch nicht mal die Anstrengung, sich 2 mal 45 Minuten auf das Spiel konzentrieren zu müssen. Denn selbst wenn er zwischendurch mal Löcher in die Luft geguckt hat und so eine Torchance verpasst, kannst er sich sicher sein, dass die auf dem Monitor wiederholt wird.

Für Leute, die Fußball im Fernsehen kennen gelernt haben, finden das im Stadion wieder, plus so einem Extra an Live-Atmosphäre, die zu Hause in der guten Stube nicht zu haben ist. Ganz sicher ist, dass der Verein vor allem auf dieses Publikum zielt. Denn gerade dieses Publikum ist bereit Geld auszugeben. Diese Besucher sollen im Stadion möglichst das geboten bekommen was sie von zuhause gewohnt sind. Der größt mögliche Komfort mit Stadionatmosphäre soll so zum Wochenendvergnügen werden. Diese „Kunden“ sind natürlich auch für die Vereine als Wirtschaftsfaktor wesentlich interessanter.

Doch, es geht noch schlimmer!!!

Die neuen Stadien - Mehr Event statt nur Fußball

Doch wer nun der Meinung ist, das der BVB es mit Komfort und Kommerz übertreibt, dem sei gesagt, es geht noch schlimmer! Richtig, es geht wirklich noch schlimmer. Das voll animiertes Stadion kann man schon heute bei einem Stadionbesuch in den USA erleben. Vor dem Stadion hört man dann eine wahnsinnige Stimmung, dass Stadion tobt. Doch wenn man das Stadion betritt sind die Tribünen fast menschenleer. Die Leute sitzen da, essen ihr Popcorn, trinken ihre Cola, bestaunen alles und sagen keinen Ton, denn die ganze Stimmung kommt von Band aus den Lautsprechern. Mit der Fertigstellung der „Arena“ auf Schal*e kann man das erste Stadionmodell nach amerikanischen „Superdome“ Prinzip in Deutschland besichtigen. Hier wären alle Möglichkeiten gegeben um einen Stadionbesuch „Made in USA“ zu realisieren. (Tipp am Rande: „Also immer schön vorsichtig Schal*ker Fans, sonst lässt euch der Rudi draußen und macht seine eigene Stimmung mit den „konsumorientierten“ Fans!“)

Diese Form der Entwicklung darf man dann getrost als den Schlusspunkt einer Entwicklung, die in Richtung einer Verdrängung des traditionellen Fan - Milieus zielt, betrachten. Man braucht die Eintrittsgelder der Stehplatz - Fans nicht mehr, weil das Fernsehen schwindelerregende Summen bezahlt und die VIP-Logen sowieso ein vielfaches an Gewinn erzielen. Auch die Stimmung der Fans wird dann nicht mehr benötigt, denn die kann man ja mit Hilfe eines Tonbandes einspielen. Und sollte die synthetische Stimmung wieder erwarten nicht den Anklang des Sitzplatz- und Logenpublikums finden, kann man ja überlegen, die Stehplatzfans wieder ins Stadion zu holen.

Doch Vorsicht meine Herren, dieser Versuch könnte in die Hose gehen!

Was bleibt nun zu tun?

Damals ging es noch um Fußball

Die Südtribüne ist das Herz des Westfalenstadions. Es gilt, dieses Herz am schlagen zu halt. Wenn wir uns weiter nur berieseln lassen wollen, wird es keine neue Bewegung in der „Süd“ geben. Jeder ist also gefordert sein Teil dazu beizutragen. Es ist den Südtribünen - Fans in den letzten Monaten gelungen eine positivere Grundstimmung ins Westfalenstadion zurückzubringen. Doch ist es den Fans bis heute noch nicht gelungen die Mannschaft auch in schwierigen Situationen ohne wenn und aber zu unterstützen.

Auch die Spieler registrieren die Stimmung im Stadion offenbar sehr genau. So berichten sie uns in unseren Interviews fast einstimmig: "In den letzen Zeit war es in immer etwas schwer wenn die Mannschaft hinten lag. Wenn überhaupt, dann kam die Unterstützung nur noch von der Südtribüne. Das war dann relativ schwer für die Mannschaft, die auch noch zum Teil gegen das eigene Publikum ankämpfen musste."

Daran gilt es weiter zu arbeiten. Ziel muss es sein, der Mannschaft wieder das Gefühl zu geben das die Fans in Dortmund der 12. Mann im Stadion sind, dass die Gegner wieder Respekt vor den Westfalenstadion haben. Die Fans in Dortmund endlich wieder durch Kreativität und Ironie glänzen und Ihren Ruf als „Beste Fans der Liga“ somit gerecht werden.

Die Aktionen der Fans im Block 82 haben gezeigt, dass man etwas bewegen kann wenn man nur bereit ist etwas zu tun anstatt nur zu reden. Aber auch für die „aktiven“ Fans in Block 82 stellt sich nun die Frage ob sie mit dem zufrieden sind was bis heute erreicht wurde, oder ob man die ganze „Süd“, ja über die Zeit vielleicht sogar das ganze Westfalenstadion, damit erreichen will?

Will man das, muss man bereit sein weiterreichende Gespräche zu führen. Hierfür wäre es sinnvoll, dass Ansprechpartner aus den einzelnen Fanblöcken 12/13 und 82/83 zusammenfinden, Absprachen treffen um z.B. einen Spieltag als „Stimmungstag“ auszuwählen, an dem dann über die volle Spielzeit ein festes Programm dieser 4 Blöcke abgestimmt wird.

Einen Versuch wäre es alle mal Wert.

Emotionen gehören zum Spiel

Unterstütze uns mit steady

Weitere Artikel