Früher war Fußball einfach!
Früher, früher war alles ganz einfach: Da war der Ball rund, ein Spiel dauerte neunzig Minuten und Fußball im Fernsehen gab es in der ARD-Sportschau mit Ernst Huberty, Hans -Joachim Rauschenbach und Dieter Adler. Als kleiner Junge träumte man zu der Zeit immer davon, einmal ein richtiges Bundesligaspiel live im Fernsehen zu sehen.
Heute ist nur noch der Ball rund...
Noch nie in der Geschichte des deutschen Fußballs wurde so ausführlich im Fernsehen über Fußball berichtet wie heute. Was bleibt, ist die nüchterne Erkenntnis, dass durch das rasante Wachstum dieses Mediums der Fußball zum Millionengeschäft geworden ist. Bis Ende der 90ér Jahre begnügte sich das Fernsehen bedingt durch seinen Öffentlich-Rechtlichen Status allein auf das Erfüllen seines Informationsauftrages. Wer mehr wollte musste ins Stadion gehen. Doch mit Einzug der Kabel- und Satellitenfraktion in die bundesdeutschen Wohnstuben, hat sich der Fußball zur Show entwickelt.
Fußball, dass Spiel das viele Generationen durch seine Einfachheit in seinen Bann gezogen hat wird durch die Einflussnahme der Medien in seiner ursprünglichen Form wohl nicht weiter existieren. Die Medien- und Marketingmanager werden weiter das Marktsegment "Fußball" auf die Bedürfnisse derer verlagern, die bereit sind dafür zu zahlen. Beispiel bitte: Die aktuelle "Zerlegung" des Bundesligaspieltages zu Gunsten der Premiere World Abonnenten. Die Vereine klagen über Zuschauerrückgänge, nörgeln erbost über ihre "ach so untreuen" Fans ("Wofür haben wir euch denn so ein tolles Stadion gebaut!") und halten die Hand auf für mehr Fernsehgelder. Der Fußball verliert seine treusten Fans und ist auf dem besten Weg zum Superbowl der neuen "ran" Generation zu werden. Hauptsache alles live und möglichst täglich zuhause vor der Glotze.
Die Träume des kleinen Jungen sind Realität geworden und so kann er sich jetzt getrost ausblenden. Doch halt!! Ist es das, was der kleine Junge wollte? Was ist da überhaupt passiert? Schauen wir doch einmal zurück:
Alles begann in den „schicken“ 60ér Jahren
Die "Sportschau" der ARD, ein Relikt aus den sechziger Jahren, in denen jeden Samstag gegen 18 Uhr Ernst Huberty wie ein sanfter Oberlehrer der Nation die Samstagabend-Freizeit einläutete, hatte ihren festen Platz im Samstagabendprogramm. Sie war überschaubar und dennoch barg jede Sendung ein tiefes Geheimnis. Welches der neun Bundesligaspiele ausgewählt worden war, versetzte die Fußballfans jedes mal in bange Erwartung. Drei Spiele pro Sendung waren der Normalfall, zu mehr reichten die technischen Bedingungen und die Flexibilität nicht.
Wie peinlich für die "Sportschau" Macher, wenn anderswo wieder einmal eine Sensation passiert war, die Kameras aber wie üblich in Köln aufgestellt worden waren. Bei den Heimspielen des 1. FC Köln hatte man es bis zum Sportschau - Studio nicht so weit.
Ernst Hubertys mildes Lächeln machte vieles erträglich. Unvergessen bleiben auch Hans Joachim Rauschenbachs stets vergebliche Kämpfe darum (Das wahre Nettogewicht einer Dame ist immer erst meßbar, wenn sie ihr Make-up abgetragen hat), den deutschen Metaphernschatz zu erweitern.
Mitte der achtziger Jahre nahm das sogenannte "Privatfernsehen" erste Konturen an. Die Macher der "Sportschau" konnten sich durch die jahrzehntelange Souveränität in ihrer Unbeweglichkeit gar nicht vorstellen, dass sie ihre Macht einbüßen würde. Auf den bundesdeutschen Bildschirmen war das "Sportschau" Logo mit den triumphierenden Posaunentönen ja schon so gut wie eingebrannt, dass würde kein noch so potenter "Privater" wieder wegbringen.
Ja aber das ist doch der Uli Mario!!
Doch am 23. Juli 1988 flimmerte von 18.50 bis 22 Uhr die Zukunft über so manchen bundesdeutschen Bildschirm. "Anpfiff", die totale Fußball Show" mit Uli Potofski bei RTL plus. Bertelsmann und die Ufa hatten es mit ihrer Kapitalkraft tatsächlich fertiggebracht, den DFB mit dem nötigen "Kleingeld" ( 40 Millionen DM) davon zu überzeugen, dass der Fan mehr wünscht als banale Information im Stiele der "Sportschau". Die RTL Sportredaktion durfte sich ihre Spiele heraussuchen und den Rest der "Sportschau" überlassen.
An diesem Abend schaute uns Uli Potofski aus großen Brillengläsern an, als ob er niemandem etwas zuleide tun könne ein bisschen dickfellig vielleicht und schwerfällig. Harmlosigkeit, die sich durchsetzt, und immer mit einem lockeren Spruch auf Lager. Immerhin hatte er bei Radio Luxemburg begonnen, war anschließend beim italienischen Privatsender Radio Brennero gewesen und dann mit der Puppenbühne "Die Zankis" durch die Lande gereist. Unter dem Pseudonym Uli Mario besang er sogar zwei Schallplatten mit den Titel: "Lauf nicht vor der Liebe weg" und "Ich kann an keinem Girl vorbeigehen". Und mit denselben großen Augen schaute er uns nun auf der Mattscheibe an.
Nachdem das Konzept der Softpornos, mit dem die kommerziellen Fernsehsender die Einschaltquoten steigern wollten, um mehr Werbeeinnahmen zu kassieren erfolgreich war, schien sich das auch auf die Fußballberichterstattung übertragen zu lassen. Von dem vielen Geld war jedoch nichts zu spüren.
Was den Fußballfans schon bei der ersten "Anpfiff" Sendung auffiel war vor allem die mangelnde Professionalität der Sendung. Zäh, mit unzähligen Werbeeinblendungen, Publikumsspielchen und Smalltalks, dazu banalen Vorberichten zu den einzelnen Spielen, die wohl die Spannung steigern, Atmosphäre herstellen sollten. Nach einer vollen Stunde war nichts weiter als ein armseliger Zusammenschnitt des armseligen Spiels Hannover 96 - Karlsruher SC gelaufen.
Wenn die Hoffnung des kommerziellen Kanals darin bestand, Zuschauer durch packende Show Elemente und quirlige Unterhaltung an den Bildschirm zu fesseln, dann musste ihm doch schnell klar werden, dass das den Fußballfan nicht befriedigte. Daran änderte auch der scharfe schwarze Lackgürtel der Wetterfröschin ("Nun ist Petrus wirklich nicht mehr zu halten!") nichts. Das fürchterlichste aber waren die Kommentatoren: Sie schrieen unentwegt "aiaiai" und "ououou" und meinten wohl, das sei spontan oder authentisch.
Ein schlimmeres Eigentor hätte der DFB gar nicht schießen können. Bei RTL plus wurde zum erstenmal richtig deutlich, wie langweilig so ein Bundesligaspiel sein kann. Die dreistündige Samstagabend Unterhaltung mit "Anpfiff" erwies sich als Quotenkiller. Selbst Heribert Faßbender konnte kein Argument dagegen sein, sich am Samstag um 18 Uhr in der Sportschau über die Bundesliga zu informieren und danach seine Ruhe zu haben.
Alles wieder beim Alten, oder was?
Ausgerechnet das traditionelle "Aktuelle Sport-Studio" des ZDF schließlich bot an diesem Abend, und darin lag eine gewisse Perfidie, jene perfekte Show, die man gemeinhin von den Kommerzsendern erwartet. Das ZDF hatte dafür sein schwerstes Geschütz aufgefahren: Harry Valerien erwies sich noch einmal als souveräner, charmanter Moderator.
Der erste Vorstoß der "Kommerziellen" wurde somit erfolgreich abgeschmettert. Die "Sportschau" war wieder das Maß aller Dinge. Aber alle verkrampften Versuche sich einen moderneres Erscheinungsbild zu geben scheiterten. Gelegentlich wurden nun auch Studiogäste eingeladen, doch die fühlten sich im funktionalen "Sportschau"-Studio sichtlich unwohl. Die Fragen, mit denen sie konfrontiert wurde, entstanden spürbar aus Beklemmung. Immer noch der gleiche trockene Sendungsablauf, dieselbe schlichte, krawattenbetonte Moderation. Dazu noch der Wechsel von Ernst Huberty (irgendeine Spesenabrechnung war wohl zu hoch!), der immer auch etwas Augenzwinkerndes hatte, zu Heribert Fassbender. Das war geradezu ein Rückschritt in die Fernsehsteinzeit. Dagegen war selbst die "Tagesschau" bereits kontrastreicher als Faßbenders in den Wahnsinn treibendes: "Guten Abend allerseits!"
Zuviel Fußball schadet
Mit der Saison 1992/93 ist jedoch alles anders geworden. Die Sendung "ran" auf SAT 1 macht die neue Zeit auch wirklich sichtbar, von jetzt an gibt es kein Zurück mehr. "ran" verkörpert das "Privatfernsehen" weitaus konsequenter als vormals der "Anpfiff" bei RTL. Reinhold Beckmann bei SAT 1dagegen ist der aalglatte Managertyp, den so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann. Cool wird die Sendung durchgezogen, mit berechnender Spontaneität, und sie geht auch nicht viel über die "Sportschau" Zeit hinaus: Zuviel Fußball schadet.
Siebenhundert Millionen war es der Verwertungsfirma ISPR wert, die Rechte an der Fußball Bundesliga gleich für fünf Jahre zu sichern, da wurde geklotzt und nicht gekleckert, und im Aushauchen dieses langen Atems wird sich die Investition der Springer-Kirch-Gruppe wohl auch amortisiert haben. Vor allem durch die Werbeeinnahmen.
Nun wurde die "Sportschau" völlig ausgeschaltet. "ran" nimmt deren traditionellen Sendeplatz ein und hat sie nach hinten verlagert, schrieb den Öffentlich-Rechtlichen gar eine Zersplitterung in verschiedene Regionalsendungen vor. Das klobige Computerdesign der "Sportschau", ihre verhaltene Elektronikschlacht mit fanfarenhaftem Synthesizersound und Trickfilmspots aus den ersten Semestern, ist nichts gegen das Rhythmusschlagzeug von "ran", das die Bundesligatabelle unterlegt, gegen die abgehackte Videoästhetik der wichtigsten Szenen, gegen die Bildmontage des Trailers, wo es nicht darauf ankommt, etwas zu erkennen, sondern eine Technoidentität zu erzeugen. Mit "ran" sind wir in der Jetztzeit angelangt, die ist schon viel länger da, aber jetzt merken wir es endlich.
Vor allem durch die Werbung. Allein viermal wurde die erste "ran" Sendung durch Werbung unterbrochen.(O-Ton Harald Schmidt: Wie heißt noch der Typ, der Samstags die Werbung moderiert? Ach ja, Reinhold Beckmann...), damit die neue Ästhetik auch gleich voll zum Zuge kam, mit dem Endziel, dass das nicht als "Unterbrechung" der Sendung erscheint, sondern als integrierter Bestandteil. Die Grenzen zwischen Moderation, Berichterstattung und Werbung werden immer fließender, kokett werden Firmennamen in die Kamera gesprochen und Fahrzeugmodelle abgehandelt. Der Fußball wird zum Kampfplatz der Kommerzsender, zum wichtigsten Experimentierfeld für die neuen Fernsehformen: Der Fußball liefert die Einschaltquoten, und die sich daraus entwickelnde Werbeästhetik fällt verändernd auf den Fußball zurück.
Das hat mit Fuß, ...dass hat mit Ball, ...dass hat mit Fußball nichts zu tun!
Was wir da bei "ran" erfahren, hat uns die ARD "Sportschau" in dieser Dimension nie verraten. Es geht den Deutschen in erster Linie ums Auto und ums Bier. Da kann es gar keine Pannen mehr geben. Wenn in der "Sportschau" eine Einspielung nicht klappte und der Moderator zu improvisieren gezwungen war, schaut er erst mal hektisch und hilflos in die Kamera. Dann gelangt ein dünnes Lächeln ins Gesicht. Bei SAT 1 genügt die gelangweilte Stimme aus der Regie: "Dann schieben wir die Werbung vor!"
Denn "ran" drückt das aus, was Fußball heute ist: Show. Zu Zeiten, als Fußball noch eine ernste Angelegenheit war, ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse, war die "Sportschau" mit ihrer puren Information die adäquate Form. Allein die Fußballergebnisse sprachen für sich. Mittlerweile spricht nichts mehr für sich. Der Fußball ist seiner Widerspiegelungsfunktion entledigt.
Das Spiel selbst bringt keine Charakterköpfe mehr hervor, sondern austauschbares Jungvolk, es verlegt sich immer mehr auf den Spielfeldrand und auf den Service in den Stadien und da kommen die Fernsehkameras gerade recht. Fußball ist ein endloses Drumherum geworden, und "ran" führt das gnadenlos vor.
Der Untergang des Abendlandes
An "ran" wird das Abendland nicht zugrunde gehen. Dieses Abendland nämlich ist schon lange untergegangen. Was SAT 1 liefert, das haben ARD und ZDF mitverantwortet. Das Häppchenwesen, das Zerstückeln, das Uneigentliche. Überall werden Konzessionen an einen Publikumsgeschmack gemacht, an dem lange gearbeitet wurde.
Mit SAT 1 hat man bekommen, was man verdient hat. Den so lernt man das heute in den Journalistikkursen: Aufbereiten, Aufhängen, Drapieren. Das es überhaupt noch Inhalte geben könnte, ist schon längst aus dem Blickfeld geraten. Unchronologische, aus der Handlung gerissene Kameraeinstellungen, keine in sich geschlossene Information mehr über die Dramaturgie der Handlungsabläufe. Keine Inhalte mehr, nur noch Firlefanz.
Interessant ist, wie sich nunmehr unter umgekehrtem Vorzeichen eine ideologische Auseinandersetzung fortsetzen wird, die jahrzehntelang die Gemüter erhitzte. Die zwischen ARD und ZDF, zwischen "Sportschau" und "Aktuelles Sport-Studio". Das "Ass" des ZDF biete auf der einen Seite das notwendiges Hintergrundmaterial für alle, die Fußball als Kultur ansehen, auf der anderen Seite ist dabei schon immer ein fließender Übergang zum populistischen Stumpfsinn zu orten gewesen. Wim Thoelke sollte da als Beispiel reichen.
Da war doch noch? Ach ja.......
Das "Aktuelle Sport-Studio" war seit jeher als Gegenpol zur ungelenken Macht der "Sportschau" zu verstehen. Das Torwandschießen avancierte zum Paradestück dessen, was das Öffentlich-Rechtliche an Show hergibt. Hieß es damals ARD gegen ZDF, so heißt es heute ZDF gegen SAT 1.
Das "Sportstudio" des ZDF gewinnt damit etwas Zweideutiges. Doch die Grenzziehung zwischen überraschender Unterhaltung mit psychologischen Einblicken, wie sie unzählige, unvergessene Sportstudio - Interviews boten, und der puren Show wird immer dünner: Wo bei "ran" ständig diese beiden unerträglichen Biertrinker einer Hamburger Brauerei nerven, wirbt das "ASS" mit einem Sponsor aus Bremen. Aber das beste Bier kommt nun mal nicht aus dem Norden.
Der direkte Vergleich der ersten "ran" - Sendung mit dem "Sportstudio" desselben Tags zeigte noch einmal die Überlegenheit des seriösen Journalismus. Damals im "ASS" tauchte zum ersten mal der junge Moderator Michael Steinbrecher auf. Einer der aus den siebziger Jahren übriggeblieben sein musste, mit Hippiemähne und Zottellook, der jeden sofort hemmungslos duzt. Doch man ahnt schnell, dass das dass ZDF in seiner Not mit diesem Stilwechsel den Privaten noch einmal den Kampf ansagte. Steinbrechers Gesprächsführung ist bei aller Lockerheit sehr intelligent und erreicht auf einer anderen, eher inhaltlich orientierten Ebene die prickelnde Atmosphäre der Interviews. Show kann demnach auch intelligent sein.
Fußball bis der Arzt kommt........
Längst hat sich das Millionenkarussell kräftig weiterdreht, sind der Fußball, das Fernsehen und die Fans im Laufe der Zeit eine untrennbare Allianz eingegangen. Die Zuschauer speisen die Kassen der Stadien und die Quoten der Sender. Premiere hatte den großen Wunsch des kleinen Jungen nie vergessen und an seinem Traum gearbeitet. Mit einem Live-Topspiel im "Pay-TV" war die Kirch-Gruppe gestartet. Für diese ersten Schritte in Richtung "Pay-TV" wurde der Spielplan der Bundesliga noch nicht beeinflusst. Der kleine Junge (mittlerweile erwachsen) freute sich, seinen Lieblingsclub live im Fernsehen verfolgen zu können und holte sich Premiere ins Wohnzimmer.
Doch spätestens seit dem Start von "Premiere World" hatte das klassische Fußballwochenende seine Berechtigung verloren. Die Geldfürsten bestimmen den zeitlichen Rahmen. Nach Ansicht der Kirch-Gruppe bekommt der Fußballkonsument endlich das geboten, was er sich schon immer gewünscht hat. Er kann das Freitag-Spiel sehen, eines der fünf Samstag-Spiele, das Top-Spiel am Samstagabend sowie eines der beiden Sonntagsspiele.
Wer sich allerdings weiter weigert für Fußball im Fernsehen Geld auszugeben, dem müssen Zusammenschnitte reichen und er muss weiterhin Werbung in Kauf nehmen. SAT.1 bleibt vorerst der "Fußballsender" schlechthin. Freitags ab 22.15 Uhr wird in einer 30-minütigen Sendung über das Freitag-Spiel informiert. Samstags beginnt "ran" wie gehabt um 18.30 Uhr und bietet in 90 Minuten alle fünf Spiele des Nachmittags. Sonntags wird dann ab 18.45 Uhr über die beiden Sonntagsspiele berichtet.
Das "Aktuelle Sportstudio" des ZDF bekam ebenfalls seinen Zuschlag und darf im frei empfangbaren Fernsehen ab 22.20 Uhr zuerst Bilder vom Top-Spiel am Samstagabend zeigen. Wer jedoch am Samstag verhindert ist, dem liefert das DSF am Sonntag früh um 10.00 Uhr vor dem "Doppelpass" alle Bundesliga-Tore nach. Diese Sendung wird dann abends um 21.45 Uhr nochmals aufgelegt, angereichert mit den Toren der Sonntagsspiele. Analysen des Bundesliga-Geschehens bringen sonntags auch ARD und ZDF in ihren Standard-Sportsendungen Sportschau (18.08 Uhr) beziehungsweise Sportreportage (17.10 Uhr).
Da "Kick" ich aus
Doch die Kirch-Gruppe bekomt den Hals nicht voll. Um die Live-Übertragungen im Pay-TV-Sender Premiere World attraktiver zu machen äußerte man die Idee, die Bundesligazusammenfassung der Samstagsspiele bei "ran" von 18.30 Uhr auf 22 Uhr zu verschieben. Damit hätte der Medienfürst Leo Kirch wohl endgültig auch den letzten Fan vergrault, würde ihm die über Jahrzehnte gewohnte Berichterstattung zeitnah zum Schlusspfiff entzogen und der Ball erst nach dem "Wort zum Sonntag" rollen.
Nun fühlte sich auch der DFB berufen, dem deutschen Fußballfan ritterlich zur Seite zu stehen.
Der kommissarische DFB-Chef Mayer-Vorfelder ließ alsbald verlauten: "Ein Sendetermin um 22 Uhr sei für ihn völlig indiskutabel!" Für Mayer-Vorfelder wäre die späte Ausstrahlung fanfeindlich. "Das ist keine verhandelbare Größe." Konkrete Gespräche mit Kirch-Managern über dieses Thema habe er in den vergangenen Wochen allerdings nicht geführt. Aufgrund es drohenden Streits mit dem DFB und den Fußballfans verzichteten die Verantwortlichen bei Premiere vorerst auf die Umsetzung.
Was guckst Du?
Heute sitzt er Samstags wieder im Stadion und schaut sich die Spiele seines Lieblingsclubs live an oder verfolgt mit kindlicher Freude die Live-Berichterstattung am Radio. Sein Premiere Abo hat er letzten Monat auch gekündigt und er wünscht sich nichts mehr, als das der Fußball in der 1.Bundesliga wieder wie damals nur Freitagsabends und Samstagnachmittags rollt.
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